Häufige Einnahme von Antibiotika schädigt die Darmflora (Foto: muscha/pixabay.com) |
Meist merken wir von
ihr wenig und das ist auch gut so. Denn wenn sie sich bemerkbar
macht, haben wir häufig gesundheitliche Probleme wie Durchfall,
Blähungen oder auch Verstopfung. Gemeint ist unsere Darmflora. Wenn
ihre Zusammensetzung nicht stimmt, kommt es zu diversen körperlichen
Beschwerden. Aber man kann sie unterstützen und die Regeneration
fördern.
Was
macht unser Darm?
Der
Darm ist mit etwa 400 m² Oberfläche und ungefähr acht Metern Länge
das größte Organ des Menschen. Er wird von mehr als 400
verschiedenen Bakterienstämmen besiedelt und die Gesamtzahl der
Darmbakterien ist schätzungsweise zehnmal so hoch wie die Anzahl
unserer Körperzellen. Der Darm hat nicht nur die Aufgabe, die
aufgenommene Nahrung optimal zu verwerten, sondern bildet den
Hauptteil unserer Immunabwehr.
Im Darm findet ein ständiges Training
des Immunsystems statt. Die Abwehrzellen im Darm sind oft die Ersten,
die mit fremden und eventuell krankmachenden Substanzen aus der
Umwelt in Berührung kommen. Im Darm werden Abwehrstrategien
entwickelt, die dann als Information an das gesamte Immunsystem
weiter gegeben werden.
Die
Darmbakterien wehren krankheitserregende Keime (pathogene Bakterien,
Parasiten, Viren, Pilze) ab und verhindern so die Ausbreitung von
Infektionen und auch Allergien. Sie produzieren Verdauungsenzyme zur
optimalen Verwertung der Nahrung, aber ebenso Vitamine wie B12
- wesentlich für die Bildung roter Blutkörperchen und die optimale
Funktion der Nervenzellen - und essenzielle Fettsäuren. Die
nützlichen Darmbakterien sind wirksam bei Durchfallerkrankungen und
verkürzen nachgewiesenermaßen die Dauer des Durchfalls, besonders
wenn er von Viren verursacht wurde. Eine gesunde Darmflora kann
selbst Erreger abwehren, die gegen Antibiotika resistent sind.
Was
schadet der Darmflora?
Alkohol,
viel Stress, wenig Schlaf, manche Impfungen können ebenso die
Darmflora schädigen wie Crashdiäten und bakterielle Infektionen
(Salmonellen). Und besonders schlecht bekommen den Darmbakterien
Medikamente wie Antibiotika und Cortison. Durch eine längere
Antibiotikatherapie kann die Darmflora ganz oder teilweise zerstört
werden. Dann nehmen oft die Fäulnisbakterien (Kolibakterien) im Darm
überhand. Sie erzeugen den typischen Geruch von Kot, der sich auch
in Urin und Schweiß wiederfindet. Er entsteht durch den Abbau von
Proteinen, wobei toxische Stoffe entstehen. Je geruchloser also
Stuhl, Urin und Schweiß, desto besser ist die Darmflora
ausbalanciert. Eine geschädigte Darmflora braucht zwischen drei und
sechs Monaten, um sich zu regenerieren.
Hier
kann man zur Unterstützung eine Tablettenkur mit Milchsäurebakterien
machen. Auch medizinische Hefe Sachharomyces
boulardii
stimuliert die Abwehrkräfte und unterstützt den Darmfloraaufbau.
Die Bakterien in den Tabletten sind stabiler und enthalten besonders
viele Milchsäurebakterien im Vergleich zu beispielsweise
probiotischen Joghurts. Damit die zugeführten Lakto- und
Bifidobakterien sich im Darm wohlfühlen, sollte man auf eine
basische Ernährung achten. Präbiotika wie Chicorée, Spargel,
Knoblauch, Zwiebel und magere Milchprodukte sorgen für ein optimales
Darmklima. Zucker und tierisches Eiweiß sollte man eher meiden. So
wird der pH-Wert im Darm gesenkt und die Milchsäurebakterien
vermehren sich optimal.
Quelle: Johnston BC, Ma SSY, Goldenberg JZ et al.: Probiotics for the Prevention of Clostridium difficile-Associated Diarrhea. Ann Intern Med 157 (2012) 878 – 888
Quelle: Johnston BC, Ma SSY, Goldenberg JZ et al.: Probiotics for the Prevention of Clostridium difficile-Associated Diarrhea. Ann Intern Med 157 (2012) 878 – 888
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