Dienstag, 2. Juli 2013

Frühstück schützt übergewichtige Frauen vor Diabetes


Frühstück schützt übergewichtige Frauen vor Diabetes
Foto: tpsdave/pixabay.com)

Durch ein tägliches Frühstück können übergewichtige Frauen der Entwicklung von Diabetes vorbeugen, denn das Risiko einer Insulinresistenz wird verringert.



Wer mit seinem Körpergewicht kämpft oder schon zu viele Kilos auf den Rippen hat, neigt oft dazu mal eine Mahlzeit auszulassen, um Kalorien einzusparen. Doch insbesondere Frauen mit Übergewicht sollten das Frühstück lieber nicht auslassen, wie eine kleine Studie der Universität Colorado ergab.

»Wenn Frauen die Morgenmahlzeit wegfallen lassen, entwickelt sich eine akute Insulinresistenz, ein Zustand, in dem jemand mehr Insulin benötigt, um den Blutzucker wieder auf Normalwert zu bringen«, erklärt Wissenschaftlerin Elizabeth Thomas. »Die Insulinresistenz war nur kurzfristig, aber wenn das täglich passiert, ist es auf Dauer ein Risikofaktor für Typ 2-Diabetes.«

Ohne Frühstück steigt Blutzucker und Insulin

An der Studie nahmen neun Frauen im durchschnittlichen Alter von 29 Jahren teil. Die Frauen waren alle übergewichtig oder fettleibig, litten aber nicht Diabetes. Die Studie fand an zwei Tagen im Abstand von einem Monat statt. Am ersten Tag hatten die Frauen ein gesundes Frühstück zu sich genommen, am zweiten Tag im folgenden Monat hatten sie das Frühstück ganz ausgelassen und umgekehrt. Alle Teilnehmerinnen aßen vier Stunden später dasselbe Mittagessen. Danach wurden für drei Stunden alle 30 Minuten Blutproben genommen, um den Insulin- und Glukosespiegel zu bestimmen.

Normalerweise steigt nach einer Mahlzeit der Blutzuckerspiegel, wodurch die Insulinproduktion angeregt wird. Mit Hilfe des Insulins können die Körperzellen Glukose aufnehmen und in Energie umwandeln. Hatten die Frauen nicht gefrühstückt, waren sowohl Blutzucker als auch Insulinmenge im Blut nach dem Mittagessen viel höher. Dazu Studienleiterin Thomas: »Die Insulinmenge nahm mit 28 Prozent zu und die Glukosemenge im Blut mit 12 Prozent. Unsere Studie zeigt, dass eine akute Insulinresistenz schon nach einem Tag entsteht, wenn das Frühstück ausgelassen wird.«

Chronische Insulinresistenz führt zu Diabetes

Unklar war, ob diese erhöhte Stoffwechselantwort nur zeitweise oder dauerhaft vorlag. Reagiert der Körper zunehmend unempfindlich auf das Hormon Insulin, reichert sich Zucker im Blut an, was zu Prädiabetes und letztlich zu Typ 2-Diabetes führt. Diese Informationen sollten Gesundheits- und Ernährungsberater helfen, Patienten besser zu beraten, warum es wichtig ist, ein gesundes und ausgewogenes Frühstück zu sich zu nehmen. Kritiker geben zu bedenken, dass mit dieser Studie noch keine Kausalität bewiesen wurde, sondern nur eine Verbindung zwischen dem Auslassen des Frühstücks und einem höheren Insulinspiegel.

Einige Experten empfehlen gegen das Weglassen von Mahlzeiten oder gegen sehr häufige Mahlzeiten die sogenannte Knabber-Diät. Dabei wird eine große Mahlzeit am Mittag gegessen. Europäische Studien haben gezeigt, dass die Hauptmahlzeit zur Mittagszeit besser ist als eine große Mahlzeit am Abend. Empfehlenswert sind generell ein gutes ausgewogenes Frühstück, ein gutes abwechslungsreiches Mittagessen und ein leichtes Abendbrot.

Größere Studien müssen folgen


Thomas präsentierte die Ergebnisse ihrer Forschungen auf der Zusammenkunft der »Endocrine Society« in San Francisco. Weil es sich um eine kleine Studie handelt und dies die ersten Ergebnisse sind, müssen Folgestudien in größerem Umfang die Resultate bestätigen.

Quelle: Thomas E, et al: Metabolic effects of skipping breakfast in obese women, ENDO 2013; Abstract OR09-2.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.