Die
Verschlechterung der Hirnleistung wird bei Typ 2-Diabetikern
wahrscheinlich durch eine Schrumpfung des Gehirns verursacht.
Neue
Forschungen zeigen, dass die Verschlechterung der Gehirnleistung bei
Typ 2-Diabetikern wahrscheinlich durch eine Atrophie der
Gehirnzellen, also einer Schrumpfung der Gehirnmasse, verursacht
wird, ähnlich wie in frühen Stadien der Alzheimer Erkrankung.
Dr.
Chris Moran und Professor Velandai Srikanth von der australischen
Monash Universität führten die erste großangelegte Studie durch,
bei der sie Gehirnscans und kognitive Fähigkeiten von Menschen mit
und ohne Typ 2-Diabetes verglichen. Sie stellten fest, dass eine
Hirnatrophie, also eine Abnahme der Gehirnmasse, und nicht
Schädigungen der Hirnblutgefäße, der wahrscheinliche Hauptgrund
für die kognitiven Beeinträchtigungen bei Typ 2-Diabetes ist.
Verbindung
zwischen Diabetes und Demenz
Laut
Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO leben weltweit mehr als
347 Millionen Menschen mit Diabetes und davon sind 90 Prozent der
Fälle vom Typ 2.
Professor
Velandai Srikanth von der medizinischen Fakultät der Monash
Universität sagt, dass der Befund enorme Bedeutung für die alternde
Bevölkerung hat. »Typ 2-Diabetes und Demenz sind beides sehr häufig
auftretende Erkrankungen bei der alternden Bevölkerung und diese
Forschungen zeigen, dass es vielleicht einen gemeinsamen Mechanismus
gibt. Tatsächlich könnte eine generalisierte Hirnatrophie der
wichtigste Treiber beim Abbau von kognitiven Fähigkeiten bei Typ
2-Diabetes sein und solche Atrophien treten auch oft bei Menschen mit
Demenz auf«, sagt Professor Srikanth. »Es wird geschätzt, dass bis
zum Jahr 2031 etwa 3,3 Millionen Australier Diabetes haben werden.
Die Belastung durch Demenz in der Bevölkerung wird stark steigen,
wenn eine große Zahl dieser Patienten kognitive Beeinträchtigungen
erfährt.«
Schrumpfung
in bestimmten Hirnregionen
Frühere
Forschungen haben bereits gezeigt, dass Typ 2-Diabetiker ein höheres
Risiko für Demenz haben. Aber es war unklar, ob Typ 2-Diabetes ein
kausaler Faktor für die Entwicklung kognitiver Beeinträchtigungen
war und falls doch, welche Mechanismen beteiligt sein könnten. Die
Forscher verglichen die Gehirnfunktion und MRI-Scans des Gehirns von
mehr als 700 Menschen mit und ohne Typ 2-Diabetes.
Die
Diabetiker schnitten bei bestimmten kognitiven Tests schlechter ab
und zeigten in spezifischen Hirnregionen mehr Schwund, was die
Unterschiede bei der kognitiven Funktion erklären könnte. Obwohl
die Forscher feststellten, dass die Diabetiker auch mehr
Schlaganfälle auf den MRI-Scans erkennen ließen, erklärte das
nicht die kognitiven Unterschiede zwischen den Gruppen.
Die
Ergebnisse, veröffentlicht im Journal »Diabetes Care«, werden zu
weiterführenden Forschungen führen, um zu bestimmen, warum Typ
2-Diabetiker eine Hirnatrophie entwickeln und wie solche Atrophien
verhindert oder verzögert werden können.
Quelle:
C. Moran, T. G. Phan, J. Chen, L. Blizzard, R. Beare, A. Venn, G.
Munch, A. G. Wood, J. Forbes, T. M. Greenaway, S. Pearson, V.
Srikanth. Brain Atrophy in Type 2 Diabetes: Regional distribution and
influence on cognition. Diabetes Care, 2013; DOI: 10.2337/dc13-0143
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