Freitag, 15. November 2013

Melatonin hilft bei der Gewichtskontrolle


Spanische Forscher haben herausgefunden, dass der Konsum von Melatonin bei der Gewichtskontrolle unterstützen kann durch die Förderung von beigem Fett.

Melatonin ist ein natürliches Hormon, dass vom Körper hergestellt wird. Der Melatoninspiegel steigt generell in der Dunkelheit an und gibt dem Körper damit das Signal zum Einschlafen. Melatonin ist aber auch in Obst, Gemüse und Gewürzen enthalten: Senf, Goji-Beeren, Kirschen, Mandeln, Sonnenblumenkerne, Kardamom, Fenchel und Koriander sind natürliche Melatonin-Quellen.

Melatonin stimuliert die Bildung von beigem Fett

Spanische Wissenschaftler haben entdeckt, dass Melatonin Konsum hilft, das Körpergewicht zu kontrollieren, denn es stimuliert die Bildung von »beigem Fett« im Körper. Beiges Fett sind Fettzellen, die Kalorien verbrennen, anstatt sie zu speichern. Weißes Fettgewebe speichert Kalorien, was zu Gewichtszunahme führt, wohingegen beiges Fett - auch bekannt als »gutes oder schlank machendes Fett« - die Regulierung des Körpergewichts unterstützt, sich also vorteilhaft auf den Stoffwechsel auswirkt.

Im Fachmagazin »Journal of Pineal Research« deckten Wissenschaftler von der Universität Granada in Madrid und der Universität von Texas in San Antonio zum ersten Mal das bislang unbekannte Rätsel auf, warum Melatonin Vorteile für den Stoffwechsel hat bei der Behandlung von Diabetes und Hyperlipidämie. Bei der Hyperlipidämie oder Hyperlipoproteinämie (HLP) sind die Cholesterinwerte im Blut genetisch bedingt zu hoch.

Melatonin wird schon länger erforscht

In früheren Publikationen analysierten die Forscher die Wirkung von Melatonin auf Fettleibigkeit, Fettstoffwechselstörungen, Bluthochdruck und Typ 2-Diabetes verbunden mit Fettleibigkeit in jungen fettleibigen Zucker-Ratten, die als genetisches Modell zur Erforschung von Adipositas, Bluthochdruck und metabolischem Syndrom gezüchtet wurden und nach den Wissenschaftlern Lois M. Zucker und Theodore F. Zucker benannt sind.

Angesichts ihrer jüngsten Ergebnisse scheint der Schlüssel in der Tatsache zu liegen, dass ständige Melatoninzufuhr das Auftreten von beigem Fett nicht nur bei adipösen diabetischen Ratten hervorruft, sondern auch bei dünnen Tieren, die als Kontrollgruppe benutzt wurden. Beiges Fett wurde bei adipösen diabetischen Zucker-Ratten in vereinzelten linsengroßen Depots unter der Haut in der Leistenregion gefunden.

Melatonin steigert die Wärmeproduktion des Körpers

Die Studie, die von Ahmad Agil, Dozent an der Universität von Granada, koordiniert wurde, zeigte, dass die dauernde Verabreichung von Melatonin den thermogenetischen Effekt gegenüber Kälte sensibilisiert, den thermogenetischen Effekt von Bewegung erhöht und deshalb eine exzellente Therapie gegen Fettleibigkeit darstellt. Bei der Thermogenese wandelt der Körper einen Teil der durch Nährstoffe zugeführten Energie in Wärme um. Melatonin kurbelt also die Thermogenese an, so dass mehr Kalorien verbrannt und in Wärme umgesetzt werden. Damit steigt der Energieumsatz des Körpers.

Melatonin als Therapie gegen Adipositas und Diabetes?

Einer der Hauptunterschiede zwischen beigem Fett, das auftritt bei der Zufuhr von Melatonin, und weißem Fett ist, dass beige Fettzellen das sogenannte Thermogenin (engl. Uncoupling Protein 1 - UCP1) produzieren, das verantwortlich ist für die Kalorienverbrennung und die Wärmeerzeugung im Körper.
Angesichts der Bedeutung dieser Entdeckung sind die Forscher zuversichtlich, dass sie die notwendigen finanziellen Mittel erhalten, um ihre Arbeit fortzusetzen und ihr endgültiges Ziel zu erreichen: die Ergebnisse beim Menschen zu bestätigen, dass die Verabreichung von Melatonin Fettleibigkeit und Diabetes bekämpfen kann.

Quelle: Aroa Jiménez-Aranda, Gumersindo Fernández-Vázquez, Daniel Campos, Mohamed Tassi, Lourdes Velasco-Perez, Tx Tan, Russel J. Reiter und Ahmad Agil: Melatonin induces browning of inguinal white adipose tissue in Zucker diabetic fatty rats. Journal of Pineal Research. 2013. September. Doi:10.1111/jpi.12089

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