Alte
Getreidesorten, die früher fester Bestandteil der täglichen
Ernährung waren, werden gerade wiederentdeckt. Warum Sie diesem
Trend ruhig folgen sollten, lesen Sie hier.
Die
Römer aßen sie vor jedem Marsch und sie waren fester
Ernährungsbestandteil afrikanischer und asiatischer Völker der
Antike. Heute stehen sie auf der Speisekarte jedes Trend-Cafés.
Getreide aus vergangenen Epochen wie zum Beispiel Quinoa und Hirse
erleben gerade eine Renaissance. Warum das sinnvoll ist, erklären
Ernährungsexperten.
Ernährungswissenschaftler
preisen die Getreidesorten wegen ihres Nährwerts. Diese sogenannten
»alten Getreide« enthalten alle Nährstoffe, die ein heutiges
Vollkorngetreide enthält und sogar noch mehr. »Sie enthalten mehr
Vitamine, vor allem B-Vitamine, Mineralstoffe wie Magnesium und
Kalium, mehr Eisen und auch schützende Substanzen wie Ballaststoffe
und Antioxidanzien«, erklärt der australische Ernährungsexperte
und -berater
Christopher Cashman vom »Grains & Legumes Nutrition Council«.
Hinzu kommt, dass diese alten Getreidesorten auch häufig glutenfrei
sind und deshalb besonders gut geeignet für Menschen die an einer
Glutenunverträglichkeit (Zöliakie) leiden.
Quinoa
Quinoa
ist ein Beispiel für ein »altes Getreide«, das einen neuen
Aufwärtstrend erlebt. Quinoa war vor allem beliebt bei den Azteken
und hat einen einzigartigen Eiweißgehalt. Nicht nur enthält Quinoa
mehr Eiweiß als traditionelle Getreide, sondern ist auch eins der
wenigen pflanzlichen Nahrungsmittel, das über komplette Proteine
verfügt. Das bedeutet, dass es erhebliche Mengen der wichtigsten
Aminosäuren liefert.
Quinoa
ist glutenfrei und hat einen niedrigen glykämischen Index (GI oder
Glyx), ein Maß für die Wirkung, die Kohlenhydrate auf den
Blutzuckerspiegel haben. Lebensmittel mit einem niedrigeren
glykämischen Index sollen laut Ernährungsfachleuten gesünder sein
und der Entwicklung eines Typ 2-Diabetes vorbeugen.
Amaranth
Amaranth
hat kleine runde Körner und ist ein naher Verwandter der
Quinoa-Pflanze. Amaranth ist reich an Eiweiß und Ballaststoffen und
enthält mehr gesunde Fette als andere Getreidesorten. Die
Bezeichnung Amaranth kommt aus dem Griechischen und bedeutet etwa
»ewig blühend«. Amaranth wird - anders als die meisten Getreide -
nicht völlig weich beim Kochen. Ideal als Haferflocken-Ersatz im
Müsli oder als Teil einer Müsli-Mischung.
Wilder
Emmer
Wilder
Emmer ist der Urahn unseres Weizens und war einer der ersten
Getreidearten, die durch den Menschen domestiziert wurde. Ältere
Varianten des Weizens enthalten im Allgemeinen mehr Eiweiß und
Ballaststoffe als der moderne Weizen. Zusätzlich liefert er dem
Körper auch einen Teil der täglich benötigten Menge an Magnesium
und Zink.
Hirse
Es
wurde angenommen, dass Hirse das wichtigste Getreide in Asien war,
bevor der Reis die Führungsposition übernahm. Hirse ist auch ein
Vollkorngetreide und enthält einiges an Vitamin B, Proteine und
Ballaststoffe. Gekocht erinnert Hirse stark an die Konsistenz von
Couscous. Hirse ist ebenfalls glutenfrei.
Buchweizen
Buchweizen
ist hinsichtlich der Nährstoffe Quinoa sehr ähnlich. Auch dieses
Getreide enthält viel Eiweiß, alle essenziellen Aminosäuren und
hat einen niedrigen glykämischen Index. Buchweizen ist auch reich an
Niacin, ein Stoff, der dafür sorgt, dass die Energie aus der Nahrung
besser freigesetzt wird.
Freekeh
Freekeh
wird vor allem im südlichen Libanon produziert und ist ein grüner
Weizen, der geerntet wird, bevor er vollständig gereift ist. Der
noch unreife Weizen wird anschließend geröstet. Weil das Korn so
früh geerntet wird, enthält er mehr Eiweiß, Vitamine und
Mineralstoffe. Auch der Ballaststoffgehalt ist viermal so hoch als
bei anderen Getreiden wie zum Beispiel braunem Reis.
Kamut
Kamut
zählt zu den ältesten Getreidesorten und ist eine Kulturform des
Hartweizens. Die Körner sind etwa doppelt so groß wie Weizenkörner
und sind vollgepackt mit besonders vielen gesundheitsfördernden
Stoffen. Viel Eiweiß, viel Magnesium und Zink und reichlich Selen,
ein wichtiges Spurenelement, das besonders gute antioxidative
Eigenschaften besitzt. Im Jahr 2012 und 2013 wurden die
antioxidativen Eigenschaften in zwei Studien bestätigt. Kamut kann
daher dazu beitragen, Arteriosklerose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen
vorzubeugen.
Quellen:
Serena Benedetti, Mariangela Primiterra, Maria Chiara Tagliamonte,
Andrea Carnevali, Andrea Gianotti, Alessandra Bordoni, Franco
Canestrari: Counteraction of oxidative damage in the rat liver by an
ancient grain (Kamut brand khorasan wheat). Nutrition - April 2012
(Vol. 28, Issue 4, Pages 436-441, DOI: 10.1016/j.nut.2011.08.006
F
Sofi A Whittaker F Cesari A M Gori C Fiorillo M Becatti I Marotti G
Dinelli A Casini R Abbate G F Gensini & S Benedettelli:
Characterization of Khorasan wheat (Kamut) and impact of a
replacement diet on cardiovascular risk factors: cross-over dietary
intervention study. European Journal of Clinical Nutrition aop,
(2013) | doi:10.1038/ejcn.2012.206
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