Zuckersüße Softdrinks sind schlecht für den Blutdruck (Foto: publicphoto.org) |
Zuckerhaltige
Erfrischungsgetränke können nicht nur für Übergewicht sorgen,
sondern sind auch schlecht für den Blutdruck, stellten
Wissenschaftler fest.
Dass
zuckerhaltige Erfrischungsgetränke für einige Extra-Kilos, und
damit auf lange Sicht zu Übergewicht führen können, ist seit
Jahren bekannt. Zucker wird vielen Nahrungsmittelprodukten zugesetzt,
doch den meisten Zucker konsumieren wir durch zuckerhaltige
Erfrischungsgetränke. Neue Forschungen zeigen nun, dass die
Getränke sich nicht nur auf den Bauchumfang, sondern auch
katastrophal auf den Blutdruck auswirken. Die Studie, die in The
American Journal of Cardiology
veröffentlicht wurde, beweist einen starken Zusammenhang zwischen
dem Trinken von zuckerhaltigen Erfrischungsgetränken und einem
erhöhten Blutdruck.
Jugendliche besonders
gefährdet
Dr.
Aaqib Habib Malik von der Abteilung Innere und Präventivmedizin am
Griffin Hospital in Derby, Connecticut, beurteilte zusammen mit
seinen Kollegen Studien mit mehr als 400.000 Teilnehmern im Alter ab
12 Jahren, um diesen Zusammenhang festzustellen. Aus diesen Studien
geht hervor, dass diejenigen, die zuckerhaltige Getränke
konsumieren, ein 26 bis 70 Prozent höheres Risiko für einen
Bluthochdruck haben. Bei Jugendlichen im Teenageralter ist dieses
Risiko noch mal 12 Prozent höher. Jugendliche, die drei oder mehr
Softdrinks täglich trinken, haben ein 87 Prozent höheres Risiko für
Bluthochdruck. Bluthochdruck trat 16 bis 60 Prozent häufiger auf,
wenn größere Mengen an Softdrinks konsumiert wurden. Der
Zusammenhang zwischen dem Trinken von zuckerhaltigen
Erfrischungsgetränken und Bluthochdruck war unabhängig vom Alter
und zeigte sich deutlicher nach 18 Monaten erhöhten
Softdrinkkonsums.
Mehr Zuckeraufnahme erhöht
auch Salzkonsum
Laut
den Wissenschaftlern liegt eine mögliche Erklärung in der Tatsache,
dass der Gehalt an Stickstoffmonoxid im Körper durch die Limonaden
absinkt, wodurch die Blutgefäße sich zusammenziehen und der
Blutdruck steigt. Eine andere Möglichkeit könnte sein, dass der
hohe Blutdruck eine Reaktion auf das in manchen Softdrinks enthaltene
Salz ist und Studien haben gezeigt, dass Menschen mit erhöhtem
Zuckerkonsum auch dazu neigen mehr Salz zu essen, was den Blutdruck
erhöhen kann.
Magnesiummangel durch
Zuckerkonsum?
Andere
Experten meinen, dass ein höherer Zuckerkonsum zu Magnesiummangel
führt. Für die Verstoffwechselung eines Zuckermoleküls werden je
nach Zuckerart zwischen 28 und 56 Magnesiummoleküle verbraucht. Wenn
der Magnesiumspiegel in dieser Weise verringert wird, kann der daraus
entstehende Magnesiummangel den Blutdruck erhöhen, denn Magnesium
wird im Körper zur Muskelentspannung benötigt. Das betrifft auch
die glatte Muskulatur der Blutgefäße.
Studien
haben schon dokumentiert, dass eine Ernährung mit zu wenig Magnesium
Bluthochdruck hervorruft. Zuckerhaltige Getränke führen zu einem
Magnesium-Defizit im Körper und entsprechend zu einer Erhöhung des
Blutdrucks. Andere Studien haben gezeigt, dass eine kalium- und
magnesiumreiche Ernährung eine unterdrückende Wirkung auf die
kalziumregulierenden Hormone hat, was hilft, den Blutdruck zu senken.
Magnesium ist darüber hinaus ein natürlicher Cholesterinsenker. Es
ist notwendig für die Aktivität bestimmter Enzyme, die das
»schlechte« LDL-Cholesterin und die Triglyceride senken und das
»gute« HDL-Cholesterin erhöhen.
Gesunde Alternative: Wasser
Die
Wissenschaftler raten in jedem Fall dazu, die zuckerhaltigen
Erfrischungsgetränke so viel wie möglich durch Wasser zu ersetzen,
denn noch ist unklar bei welcher Menge zuckerhaltiger Getränke sich
ein Bluthochdruck entwickelt. Auf Basis der überprüften Studien
kann bereits mehr als ein Softdrink täglich das Risiko für
Bluthochdruck erhöhen. Schon früher wurde gezeigt, dass zu viel
Softdrinks zu Diabetes, Fettleibigkeit, Herzproblemen, Nierensteinen
und Gefäßkrankheiten führen können.
WHO: Zuckerkonsum halbieren
Die
Weltgesundheitsorganisation WHO veröffentlichte im vergangenen Monat
noch die Empfehlung, den Konsum von Zucker zu halbieren. Die tägliche
Zuckeraufnahme sollte laut der WHO unter fünf Prozent liegen, um
Gesundheitsproblemen vorzubeugen. Das entspricht etwa sechs Teelöffel
pro Tag. Zur Verdeutlichung: In vielen Softdrink-Dosen finden sich
schon zehn Teelöffel Zucker.
Quelle:
Aaqib Habib Malik, Yasir Akram, Suchith Shetty, Senada Senda Malik,
Valentine Yanchou Njike: Impact of Sugar-Sweetened Beverages on Blood
Pressure. American Journal of Cardiology - 1 May 2014 (Vol. 113,
Issue 9, Pages 1574-1580, DOI: 10.1016/j.amjcard.2014.01.437)
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