Sonntag, 4. Mai 2014

Zuckerhaltige Erfrischungsgetränke katastrophal für den Blutdruck


Zuckersüße Softdrinks sind schlecht für den Blutdruck
(Foto: publicphoto.org)

Zuckerhaltige Erfrischungsgetränke können nicht nur für Übergewicht sorgen, sondern sind auch schlecht für den Blutdruck, stellten Wissenschaftler fest.


Dass zuckerhaltige Erfrischungsgetränke für einige Extra-Kilos, und damit auf lange Sicht zu Übergewicht führen können, ist seit Jahren bekannt. Zucker wird vielen Nahrungsmittelprodukten zugesetzt, doch den meisten Zucker konsumieren wir durch zuckerhaltige Erfrischungsgetränke. Neue Forschungen zeigen nun, dass die Getränke sich nicht nur auf den Bauchumfang, sondern auch katastrophal auf den Blutdruck auswirken. Die Studie, die in The American Journal of Cardiology veröffentlicht wurde, beweist einen starken Zusammenhang zwischen dem Trinken von zuckerhaltigen Erfrischungsgetränken und einem erhöhten Blutdruck.

Jugendliche besonders gefährdet

Dr. Aaqib Habib Malik von der Abteilung Innere und Präventivmedizin am Griffin Hospital in Derby, Connecticut, beurteilte zusammen mit seinen Kollegen Studien mit mehr als 400.000 Teilnehmern im Alter ab 12 Jahren, um diesen Zusammenhang festzustellen. Aus diesen Studien geht hervor, dass diejenigen, die zuckerhaltige Getränke konsumieren, ein 26 bis 70 Prozent höheres Risiko für einen Bluthochdruck haben. Bei Jugendlichen im Teenageralter ist dieses Risiko noch mal 12 Prozent höher. Jugendliche, die drei oder mehr Softdrinks täglich trinken, haben ein 87 Prozent höheres Risiko für Bluthochdruck. Bluthochdruck trat 16 bis 60 Prozent häufiger auf, wenn größere Mengen an Softdrinks konsumiert wurden. Der Zusammenhang zwischen dem Trinken von zuckerhaltigen Erfrischungsgetränken und Bluthochdruck war unabhängig vom Alter und zeigte sich deutlicher nach 18 Monaten erhöhten Softdrinkkonsums.

Mehr Zuckeraufnahme erhöht auch Salzkonsum

Laut den Wissenschaftlern liegt eine mögliche Erklärung in der Tatsache, dass der Gehalt an Stickstoffmonoxid im Körper durch die Limonaden absinkt, wodurch die Blutgefäße sich zusammenziehen und der Blutdruck steigt. Eine andere Möglichkeit könnte sein, dass der hohe Blutdruck eine Reaktion auf das in manchen Softdrinks enthaltene Salz ist und Studien haben gezeigt, dass Menschen mit erhöhtem Zuckerkonsum auch dazu neigen mehr Salz zu essen, was den Blutdruck erhöhen kann.

Magnesiummangel durch Zuckerkonsum?

Andere Experten meinen, dass ein höherer Zuckerkonsum zu Magnesiummangel führt. Für die Verstoffwechselung eines Zuckermoleküls werden je nach Zuckerart zwischen 28 und 56 Magnesiummoleküle verbraucht. Wenn der Magnesiumspiegel in dieser Weise verringert wird, kann der daraus entstehende Magnesiummangel den Blutdruck erhöhen, denn Magnesium wird im Körper zur Muskelentspannung benötigt. Das betrifft auch die glatte Muskulatur der Blutgefäße.

Studien haben schon dokumentiert, dass eine Ernährung mit zu wenig Magnesium Bluthochdruck hervorruft. Zuckerhaltige Getränke führen zu einem Magnesium-Defizit im Körper und entsprechend zu einer Erhöhung des Blutdrucks. Andere Studien haben gezeigt, dass eine kalium- und magnesiumreiche Ernährung eine unterdrückende Wirkung auf die kalziumregulierenden Hormone hat, was hilft, den Blutdruck zu senken. Magnesium ist darüber hinaus ein natürlicher Cholesterinsenker. Es ist notwendig für die Aktivität bestimmter Enzyme, die das »schlechte« LDL-Cholesterin und die Triglyceride senken und das »gute« HDL-Cholesterin erhöhen.

Gesunde Alternative: Wasser

Die Wissenschaftler raten in jedem Fall dazu, die zuckerhaltigen Erfrischungsgetränke so viel wie möglich durch Wasser zu ersetzen, denn noch ist unklar bei welcher Menge zuckerhaltiger Getränke sich ein Bluthochdruck entwickelt. Auf Basis der überprüften Studien kann bereits mehr als ein Softdrink täglich das Risiko für Bluthochdruck erhöhen. Schon früher wurde gezeigt, dass zu viel Softdrinks zu Diabetes, Fettleibigkeit, Herzproblemen, Nierensteinen und Gefäßkrankheiten führen können.

WHO: Zuckerkonsum halbieren

Die Weltgesundheitsorganisation WHO veröffentlichte im vergangenen Monat noch die Empfehlung, den Konsum von Zucker zu halbieren. Die tägliche Zuckeraufnahme sollte laut der WHO unter fünf Prozent liegen, um Gesundheitsproblemen vorzubeugen. Das entspricht etwa sechs Teelöffel pro Tag. Zur Verdeutlichung: In vielen Softdrink-Dosen finden sich schon zehn Teelöffel Zucker.

Quelle: Aaqib Habib Malik, Yasir Akram, Suchith Shetty, Senada Senda Malik, Valentine Yanchou Njike: Impact of Sugar-Sweetened Beverages on Blood Pressure. American Journal of Cardiology - 1 May 2014 (Vol. 113, Issue 9, Pages 1574-1580, DOI: 10.1016/j.amjcard.2014.01.437)

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