Pflanzliches
Eisen und Zink können die Beschwerden des prämenstruellen Syndroms
(PMS) deutlich lindern, wie Forscher herausfanden.
Millionen
Frauen kennen es und leiden jeden Monat aufs Neue darunter: das
prämenstruelle Syndrom (PMS). PMS tritt in den zwei Wochen vor dem
Beginn der Menstruation auf und etwa 8 bis 15 Prozent der Frauen ist
während der fruchtbaren Jahre davon betroffen. Die Beschwerden
können physischer und psychischer Art sein und reichen von
Überempfindlichkeit der Brüste, Unterleibskrämpfen, Kopf- und
Rückenschmerzen, Stimmungsschwankungen über Blähungen,
Heißhungerattacken und Depressionen bis zu Abgeschlagenheit,
Angstzuständen und Migräne.
Viel pflanzliches
Eisen schützt vor PMS
Amerikanische
Forscher berichten im »American Journal of Epidemiology« darüber,
dass eine Ernährung mit viel Nicht-Hämeisen, also Eisen aus
überwiegend pflanzlichen Quellen, das Risiko für die Entwicklung
von PMS deutlich reduziert. Das ergab eine Datenanalyse von 3.000
Frauen aus einem zehnjährigen Zeitraum. Dabei wurde das Auftreten
von PMS untersucht sowie die Mineralstoffaufnahme der
Studienteilnehmerinnen. Neben Eisen zeigte sich dabei auch Zink als
wirksames Mittel zur Vorbeugung von PMS. Eine hohe Kaliumaufnahme
verstärkte dagegen eher die Beschwerden. Obwohl weitere Forschungen
notwendig sind, raten die Wissenschaftler betroffenen Frauen dennoch
täglich die empfohlene Eisenmenge von 15 bis 18 Milligramm
einzunehmen. Denn in der Studie hatten Frauen mit der höchsten
Nicht-Hämeisen-Aufnahme ein 30 bis 40 Prozent niedrigeres Risiko
prämenstruelle Beschwerden zu entwickeln. Da zu viel Eisen dem
Körper auch schaden kann, sollten Frauen nicht mehr als 45
Milligramm Eisen ohne ärztlichen Rat zu sich nehmen.
Nicht alle
Mineralstoffe spielen eine Rolle
Die
Forscher stellten bei ihren Untersuchungen fest, dass das sogenannte
Hämeisen aus tierischen Nahrungsquellen nicht relevant war für das
prämenstruelle Syndrom. Nur bei einer Zufuhr von mehr als 20
Milligramm pflanzlichem Eisen sank das Risiko deutlich. Und das
niedrigste Risiko hatten Frauen mit einer Zufuhr von fast 50
Milligramm Eisen. Das ist höher als die empfohlene Tagesmenge von 18
Milligramm für Frauen vor der Menopause und die Mediziner vermuten,
dass durch das Eisen mehr Serotonin produziert wird, was zu einem
stimmungsaufhellenden Effekt führt.
Für
andere Mineralstoffe wie Magnesium, Mangan, Kupfer und Natrium gab es
keine Hinweise, dass die aufgenommene Menge die PMS-Beschwerden
beeinflusst. Nur bei einer erhöhten Zufuhr von Zink zeigte sich ein
niedrigeres Risiko für das Auftreten von PMS. Eine vermehrte
Aufnahme von Kalium erhöhte wiederum das PMS-Risiko. Frauen, die an
PMS leiden, sollten die empfohlenen Tageshöchstmengen für Eisen und Zink nicht überschreiten, um möglichen gesundheitlichen Nachteilen
aus dem Weg zu gehen. Die empfohlene Tageszufuhr von Zink liegt bei
10 Milligramm für Männer ab 15 Jahren und 7 Milligramm für Frauen
ab 15 Jahren.
Welche Lebensmittel
liefern Nicht-Hämeisen und Zink?
Größere
Mengen an pflanzlichem Eisen sind in Kürbiskernen, Sesamsamen,
Hirse, Quinoa, Amarant, Petersilie, Hülsenfrüchten und Roten Beeten
enthalten. Auch Sojaprotein in Form von Sojafleisch, Pfirsiche oder
Spinat enthalten reichlich Nicht-Hämeisen. Günstig ist eine
gleichzeitige Zufuhr von Vitamin C beispielsweise aus Paprika oder
Orangensaft, damit kann der Körper das pflanzliche Eisen besser
aufnehmen.
Die
besten Zinklieferanten sind tierische Lebensmittel, aber auch
Austern, Sonnenblumenkerne, Weizenkleie, Haferflocken und Nussarten
wie Cashewkerne und Paranüsse enthalten viel Zink. Wer Käse mag,
ist auch im Vorteil, denn Emmentaler, Edamer und Gouda sind reich an
Zink. Durchschnittlich viel Zink findet sich immer noch in Parmesan,
Gorgonzola und Brie.
Quelle:
Patricia O. Chocano-Bedoya, JoAnn E. Manson, Susan E. Hankinson,
Susan R. Johnson, Lisa Chasan-Taber, Alayne G. Ronnenberg, Carol
Bigelow and Elizabeth R. Bertone-Johnson: Intake of Selected Minerals
and Risk of Premenstrual Syndrome. Am. J. Epidemiol. February 26,
2013, doi:10.1093/aje/kws363
Toller Artikel, besonders hilfreich finde ich die Ernährungstipps! Ich kämpfe auch des öfteren mit sehr starken PMS-Beschwerden, und bin froh, dass die Natur so viel Gutes bietet um Abhilfe zu verschaffen! Mir persönlich hilft Mönchspfeffer immer ganz gut (zB in Tropfenform, "Agnofem"), aber ich werde den Ansatz mit mehr pflanzlichem Eiweiß auf jeden Fall testen, schmeckt ja ohnehin alles super :)
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