Zimt ist ein häufiger Allergieauslöser (Foto: weinstock/pixabay.com) |
Immer
mehr Menschen reagieren allergisch auf Gewürze. Ursache: Gewürze
werden immer öfter in Kosmetik und Lebensmitteln verarbeitet.
Dieses
Ergebnis präsentierten Wissenschaftler des »American College of
Allergy, Asthma and Immunology« (ACAAI) während ihres jährlichen
Fachkongresses. Etwa zwei bis drei Prozent der Bevölkerung ist davon
betroffen. Sie können nicht im Restaurant essen, Make-up tragen,
Parfüm benutzen oder schnell mal eine Tiefkühlpizza essen.
Anzahl
der Gewürzallergiker steigt
Für
Menschen, die an einer Gewürzallergie leiden, ist es schwierig, den
Kontakt mit Gewürzen zu vermeiden. In vielen Parfüms werden
beispielsweise Vanille verarbeitet und auch viele Arten von Make-up,
Körperlotionen und Zahncremes enthalten ein oder mehrere Gewürze,
um den Duft zu verbessern.
Gewürzallergiker
müssen besonders auf die Kennzeichnung von Lebensmitteln achten. Die
Wissenschaftler des ACAAI vermuten, dass etwa zwei Prozent der
Nahrungsmittelallergien eigentlich Gewürzallergien sind.
Die
Wissenschaftler denken, dass viele Gewürzallergiker noch nicht die
richtige Diagnose erhalten haben. Denn bis jetzt gibt es für diese
Art von Allergie noch keinen verlässlichen Haut- oder Bluttest.
Frauen
haben durch die Benutzung von Kosmetikartikeln ein höheres Risiko
für eine Gewürzallergie als Männer. Zusätzlich gilt, je schärfer
das Gewürz, desto größer das Allergie auslösende Potenzial.
Menschen, die allergisch auf Birkenpollen und Beifuß reagieren, sind
auch anfälliger für eine Gewürzallergie.
Durch
Erhitzen sinkt die Allergie auslösende Wirkung
Häufige
Auslöser einer Gewürzallergie sind Zimt und Knoblauch, aber die
Skala kann von schwarzem Pfeffer bis Vanille reichen. Viele
Gewürzmischungen enthalten zwischen drei und 18 verschiedenen
Gewürzen. Erhitzen der Gewürze durch Kochen, Braten und Backen kann
die Allergie auslösende Wirkung verringern, aber kann sie auch
verstärken, je nach Gewürzsorte. Wegen der Komplexität dieser
Allergieform empfehlen Allergologen oft einen Behandlungsplan, bei
dem das Vermeiden des Allergens oberste Priorität hat.
Eine
allergische Reaktion kann durch Einatmen, Essen oder Berühren von
Gewürzen hervorgerufen werden. Die Symptome reichen von leichtem
Niesen bis zum lebensbedrohlichen anaphylaktischen Schock. Laut den
Wissenschaftlern sollte man bei Personen an eine Gewürzallergie
denken, die mehrfach Reaktionen auf unterschiedliche Lebensmittel
zeigen oder bei Personen, die zwar auf industriell gefertigte
Nahrungsmittel reagieren, aber nicht auf selbst gekochte Speisen.
Gewürzmischungen
können Probleme bereiten
Sogar
jemand, der nur gegen ein Gewürz allergisch ist, kann auf
verschiedene Gewürzmischungen reagieren. So gibt es zum Beispiel
diverse Sorten von Curry und jedes Currygewürz ist ein
unterschiedlicher Mix vieler Gewürze.
Menschen,
die vermuten, dass sie an einer Gewürzallergie leiden, sollten sich
bei einem Allergologen vorstellen, um eine möglichst genaue Diagnose
und einen individuellen Behandlungsplan zu erhalten. Allergiker
sollten sorgfältig im Auge behalten, welche Speisen und andere
Produkte bei ihnen eine allergische Reaktion auslösen.
Quelle:
American College of Allergy, Asthma and Immunology (ACAAI): Sugar and spice and everything not so nice. Stand: 08.11.2012
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