Bei
der Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) reagiert der Körper nicht
mehr genügend auf das Hormon Insulin oder es wird zu wenig Insulin
produziert. Doch wie wirkt das Hormon Insulin eigentlich?
Nach
dem Essen steigt der Blutzuckerspiegel
Alle
Nahrungsmittel und auch viele Getränke enthalten Kohlenhydrate.
Kohlenhydrate sind verschiedene Zuckerarten. Durch verschiedene
Stoffwechselvorgänge im Körper erhalten wir die notwendige Energie
für alle Körperfunktionen. Alle Kohlenhydrate werden im Körper zu
Glukose umgewandelt, dem wichtigsten Energielieferanten. Glukose, die
nicht unmittelbar verbraucht wird, gelangt als Glykogen in Leber und
Muskelzellen. Sind diese Glykogenspeicher voll, wird der vorhandene
Rest an Glukose in Fett umgewandelt und landet in unseren Fettdepots.
Hormone
regeln Blutzuckerspiegel
An
der Verstoffwechselung der Kohlenhydrate ist ein Hormon maßgeblich
beteiligt: das Insulin. Insulin wird in den Beta-Zellen (Inselzellen)
der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) gebildet. Steigt nach der
Nahrungsaufnahme der Blutzuckerspiegel an, sorgt eine vermehrte
Ausschüttung von Insulin dafür, dass der Zucker schneller in die
Zellen transportiert wird. Damit sinkt der Blutzuckerspiegel wieder.
In
bestimmten Situationen muss der Blutzuckerspiegel aber auch steigen.
Wenn durch körperliche Aktivitäten ein erhöhter Energiebedarf
besteht, kommen die Hormone Adrenalin, Cortison und Glukagon ins
Spiel. Sie sorgen bei erhöhtem Energieverbrauch für eine Anhebung
des Blutzuckerspiegels.
Ohne
Insulin entsteht Diabetes mellitus
Diese
Stoffwechselvorgänge sind präzise aufeinander abgestimmt. Eine
Störung des Gleichgewichts hat Auswirkungen auf den gesamten
Organismus. Die häufigste Stoffwechselerkrankung ist die
Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus). Hier wird in zwei Typen
unterschieden. Typ 1 produziert zu wenig oder gar kein Insulin mehr
in der Bauchspeicheldrüse. Bei Typ 2 bleibt das Insulin zunehmend
wirkungslos. Die Körperzellen werden unempfindlich für das Insulin.
Man spricht daher auch von einer Insulinresistenz.
Symptome
der Zuckerkrankheit
Ein
normaler Blutzuckerwert liegt zwischen 60 und 100 Milligramm (mg) pro
100 Milliliter Blut (dl). Unser Organismus versucht stets, diese
Werte einzuhalten. Bei erhöhtem Blutzuckerspiegel wird mehr Insulin
bereitgestellt, bei zu niedrigem Blutzucker wird das Hungergefühl
ausgelöst.
Symptome
und Warnzeichen für einen Diabetes mellitus können sein: starkes
Durstgefühl, häufiges Wasserlassen, Gewichtsverlust, verminderte
Leistungsfähigkeit, Müdigkeit, Sehstörungen, Muskelkrämpfe und
starker Juckreiz. Die Ausprägung der Symptome ist bei Typ 1-Diabetes
häufig stärker als bei Typ 2-Diabetes.
Aber auch das völlige
Ausbleiben jeglicher Symptome kommt vor, so dass ein Diabetes
mellitus oft jahrelang unentdeckt bleibt. Oftmals wird ein Diabetes
dann erst durch auftretende Folgeerkrankungen entdeckt: Herzinfarkt,
Schlaganfall, schlecht heilende Wunden vor allem an den Füßen, die
langfristig Amputation zur Folge haben; Nierenversagen und eine
zunehmende Schädigung der Nerven sind ebenso gefürchtete
Komplikationen. Auch der Sehnerv ist betroffen und ein unbehandelter
oder zu spät entdeckter Diabetes kann zu Erblindung führen.
Therapie
bei Diabetes mellitus
Ist
die Regulierung des Blutzuckerspiegels dauerhaft gestört und sinkt
nicht mehr ausreichend ab, müssen entsprechende Therapien
eingeleitet werden.
Bei
Typ 1-Diabetes ist das Spritzen von Insulin mittels eines Insulinpens
oder über eine Insulinpumpe erstes Mittel der Wahl. Die Therapie
muss lebenslang durchgeführt werden.
Typ
2-Diabetes wird in der Regel zunächst mit Antidiabetika in
Tablettenform behandelt und es wird bei den meist übergewichtigen
Patienten eine Gewichtsreduktion angestrebt. Gewichtsverlust und viel
Bewegung verbessern die Empfindlichkeit der Körperzellen für das
Hormon Insulin. Reichen diese Maßnahmen beim Typ 2-Diabetes nicht
aus, um den Blutzuckerspiegel zu senken, wird auch hier eine
Insulintherapie notwendig.
Quelle: Das Hormon Insulin, Dipl.-Biol. Gunilla Erdmann, Mitarbeiterin von Diabetes-heute.de, Deutsches Diabetes-Zentrum, Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Juli 2011, www.diabetes-heute.de
Quelle: Das Hormon Insulin, Dipl.-Biol. Gunilla Erdmann, Mitarbeiterin von Diabetes-heute.de, Deutsches Diabetes-Zentrum, Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Juli 2011, www.diabetes-heute.de
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