Die Zähne von Ex-Raucherinnen sind nach der Menopause bedroht (Foto: geralt/pixabay.com) |
Frauen,
die früher geraucht haben, laufen ein höheres Risiko nach der
Menopause ihre Zähne zu verlieren im Vergleich zu Frauen, die nie
geraucht haben.
Dass
Rauchen ungesund ist, wurde über viele Jahre hinweg untersucht und
ist inzwischen Männern und Frauen gleichermaßen klar. Doch auch
wenn man es irgendwann geschafft hat von der Nikotinsucht
loszukommen, bleiben die Folgen des Rauchens viele Jahre vorhanden.
Der Körper regeneriert sich teilweise, aber dennoch bleibt der
Einfluss des Nikotins und seine schädigende Wirkung ein Leben lang
spürbar. So ergaben Forschungen der Universität Buffalo, dass
Frauen nach der Menopause ein viel höheres Risiko für Zahnverlust
haben als Frauen, die nie geraucht haben. Die Studie betrifft mehr
als 5.000 Frauen aus zwei verschiedenen Forschungsprojekten.
Rauchen
verursacht Zahnverlust
Es
ist schon länger bekannt, dass Rauchen im Zusammenhang mit
vorzeitigem Zahnverlust steht. Bei Frauen nach den Wechseljahren
fallen allerdings die Zähne häufiger aus als bei ihren männlichen
Altersgenossen. Das Putzverhalten und die Anzahl der Zahnarztbesuche
haben auf dieses Risiko keinen Einfluss. Die Wissenschaftler wollten
untersuchen, ob Rauchen hierbei wohl eine wichtige Rolle spielt.
In
der Studie der Universität Buffalo hatten starke Raucherinnen ein
zweimal so hohes Risiko für einen Totalverlust ihrer Zähne und ein
sechsmal höheres Risiko für Zahnverlust aufgrund von
Zahnfleischerkrankungen als Frauen, die nie geraucht hatten. Als
starke Raucherinnen galten dabei Frauen, die 26 Jahre lang täglich
ein Päckchen Zigaretten konsumiert hatten. »Je mehr die Frauen
geraucht hatten, desto größer war das Risiko für Zahnprobleme«,
berichtet Wissenschaftlerin Xiaodan Mai.
Zahnverlust
als Zeichen einer schlechten Gesundheit
Der
Zigarettenrauch beschleunigt möglicherweise Zahnfleischerkrankungen
wie Parodontose. Frühere Untersuchungen zeigten bereits, dass die
zahlreichen chemischen Stoffe im Zigarettenrauch ideale Bedingungen
für plaqueformende Bakterien schaffen, die die antioxidative Wirkung
des Speichels verringern. Hinzu kommt, dass Nikotin auch die
Knochendichte und den Mineralsalzgehalt im Knochen reduziert, weil
bei Raucherinnen der Östrogenspiegel niedriger ist. Das weibliche
Geschlechtshormon Östrogen gilt als knochenschützendes Hormon und
ein Mangel kann unter anderem zu Osteoporose führen. Die Forschungen
von Mai haben weiterhin ergeben, dass Rauchen den Zahnverlust durch
Karies weniger beeinflusst. »Das ist ein wesentlicher Unterschied«,
erklärt Mai.
Fördert
Parodontose Krebs?
Zwar
verlieren heute weniger Erwachsene ihre Zähne als noch vor
Jahrzehnten, doch Zahnverlust steht immer noch in Verbindung mit
einem schlechten Gesundheitszustand, einschließlich Schlaganfall,
Krebs, rheumatoider Arthritis und Diabetes.
»Parodontalerkrankungen
sind chronische Entzündungszustände, die möglicherweise auch zur
Entstehung von Krebs beitragen«, erklärt Mai. Deshalb ist sie an
weiteren Forschungen interessiert, die feststellen können, ob
Raucher mit Parodontalerkrankungen auch ein höheres Risiko für
bestimmte Krebserkrankungen haben als Raucher mit gesundem
Zahnfleisch. »Zahnverlust aufgrund von Zahnfleischerkrankungen tritt
häufig auf bei Frauen nach der Menopause und beeinflusst sehr stark
die Nahrungsaufnahme, die Ästhetik und die gesamte Lebensqualität
der Betroffenen«, sagt Mai. »Frauen haben nun noch einen weiteren
handfesten Grund, um mit dem Rauchen aufzuhören.«
Quelle:
Xiaodan Mai et al.: Associations between smoking and tooth loss
according to the reason for tooth loss: The Buffalo OsteoPerio Study,
JAm Dent Assoc. 2013 Mar;144(3):252-65
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.