Warzen sind harmlos, aber lästig und selten schön anzusehen. Doch bei den Feigwarzen (Condylomata acuminata), auch spitze Kondylome, Condylome oder Genitalwarzen genannt, können zusätzlich gesundheitliche Probleme auftauchen. Deshalb sollten Feigwarzen möglichst schnell behandelt werden.
Ursachen
und Symptome
Feigwarzen
sind neben Chlamydien und Herpes genitalis die häufigste sexuell
übertragbare Krankheit. Der häufigste Ansteckungsweg: ungeschützte,
sexuelle Kontakte (vaginal, anal, oral) mit häufig wechselnden
Partnern, selten durch verschmutzte Gegenstände (Handtuch,
Sexspielzeug). Hierbei kommt es zu einer Infektion mit humanen
Papilloma-Viren (HPV). Besonders gefährdet sind junge Menschen
zwischen 20 und 25 Jahren. Die Anzahl der Betroffenen ist in den
letzten 20 Jahren stark angestiegen. Nicht jeder, der sich mit HPV
ansteckt, entwickelt Feigwarzen. Bei zehn Prozent der 20- bis
25-Jährigen findet sich das Virus im Genital- und Analbereich ohne
erkennbare Viruswarzen (latente Erkrankung). Zur Vorbeugung von
Feigwarzen benutzt man am besten ein Kondom beim Sex.
Damit
Feigwarzen entstehen, sind weitere Voraussetzungen notwendig.
Feuchtigkeit, kleine Hautverletzungen, bestehende Entzündungen,
chronische Erkrankungen wie Diabetes mellitus und ein geschwächtes
Abwehrsystem bieten den Warzen die richtige Grundlage. Wichtige
Faktoren für eine Ausbreitung sind ebenso Rauchen, Drogen und
Medikamente, die die Immunabwehr unterdrücken. Das schwächt die
Abwehrkräfte gegen die HPV-Viren. Die meisten HPV-Viren sind
harmlos, aber es gibt einige Typen, die zu Krebs führen können.
Feigwarzen
zeigen sich erst nach Wochen
Meist
bleibt die HPV-Infektion unbemerkt und ohne Beschwerden. Feigwarzen
entstehen frühestens zwei bis vier Wochen nach der Ansteckung. Es
kann sogar mehrere Monate dauern. Feigwarzen sind kleine,
stecknadelkopfgroße bis mehrere Zentimeter große, gutartige
Gewebswucherungen. Die Farbe ist rötlich, graubräunlich oder
weißlich. Die Warzen neigen zur Beetbildung, das heißt, sie wachsen
zu großen Rosenkohl-ähnlichen Gebilden zusammen. Sie finden sich
bei Männern überwiegend am Penisschaft, auf der Vorhaut, am After,
an der Harnröhrenmündung und im Enddarm. Bei Frauen meistens an den
Schamlippen und am Gebärmutterhals, seltener in der Scheide oder der
Harnröhrenmündung. Durch Oralsex können sich auch Feigwarzen auf
der Mundschleimhaut bilden. Die Haut um die Feigwarzen kann kleine
Risse (Fissuren) bilden, die etwas bluten. Selten jucken oder brennen
Feigwarzen. Die Warzen können so flach sein, dass sie mit bloßem
Auge nicht zu erkennen sind.
Diagnose
und Therapie
Die
Diagnose stellt der Arzt anhand des typischen Erscheinungsbildes. Bei
kaum sichtbaren Warzen tupft er verdünnte Essigsäure auf die
betroffenen Hautstellen und die Feigwarzen zeigen sich dann als weiße
Felder.
Genitalwarzen
sind über lange Zeit ansteckend. Die Therapie muss sorgfältig und
konsequent durchgeführt werden, um ein erneutes Auftreten zu
vermeiden. Die Therapiewahl richtete sich nach Größe und Lage der
Warzen und der Abwehrstärke (Immunstatus) des Betroffenen. Meist
werden die Warzen mit Cremes oder Lösungen behandelt. Diese
Warzenmittel können zu Hause angewendet werden. Oder der Arzt
entfernt die Feigwarzen chirurgisch unter örtlicher Betäubung.
Leider treten Feigwarzen in vielen Fällen immer wieder auf. Frauen
sollten sich nach der Behandlung regelmäßig auf
Gebärmutterhalskrebs testen lassen, denn die HPV-Viren erhöhen das
Risiko auf unkontrolliertes Wachstum der Schleimhautzellen.
Quelle: Dr. med. Erik Senger, Feigwarzen (Condylomata acuminata), www.netdoktor.de, Stand 20.01.2013
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