Insulin reguliert den Blutzucker (Foto: Dmitry Lobanov - Fotolia.com) |
Für
Diabetiker gibt es verschiedene Insulinpräparate. Damit kann die
Insulintherapie genau an die Bedürfnisse des Patienten angepasst
werden. Wirkungseintritt und Wirkungsdauer sind unterschiedlich je
nach Art des Insulins. Ein Standardinsulin zur Abdeckung des
nahrungsunabhängigen Grundbedarfs ist das NPH-Insulin.
Insulin
ist lebensnotwendig
Normalerweise
produzieren die Langerhans-Inseln, eine Zellgruppe in der
Bauchspeicheldrüse (Pankreas), gleichmäßig geringe Mengen des
Hormons Insulin, die von der Bauchspeicheldrüse ausgeschüttet
werden. Diese sogenannte Basalrate ist zur Aufrechterhaltung
lebenswichtiger Stoffwechselvorgänge notwendig. Insulin ermöglicht
den Körperzellen, Zucker aus dem Blut aufzunehmen. Gleichzeitig wird
die Zuckerbildung in der Leber gehemmt und es kommt zum Absinken des
Blutzuckerspiegels.
Bei
der Zufuhr von Nahrungsmitteln wird zusätzlich Insulin freigesetzt,
um den Zucker aus der Nahrung verwerten zu können. Die
Insulinausschüttung wird beeinflusst durch Tageszeit, körperliche
Aktivitäten, Ernährungsgewohnheiten und eventuell bestehende
Krankheiten.
Der
durchschnittliche tägliche Insulinbedarf eines Erwachsenen liegt bei
0,5 bis 1,0 internationalen Einheiten (I.E.) pro Kilogramm
Körpergewicht.
Verschiedene
Arten von Insulin
Um
die Schwankungen im Blutzuckerspiegel während des Tages möglichst
gut aufzufangen, kommen verschiedene Arten von Insulin zum Einsatz.
Man unterscheidet sie nach Wirkdauer und Wirkprofil.
Langwirksame
Insuline
Um
den nahrungsunabhängigen Grundbedarf (Basis) an Insulin zu decken,
werden langsam und lang wirkende Insuline, sogenannte Basalinsuline
eingesetzt. Ihre Wirkung verläuft relativ gleichmäßig und hält
lange an.
Kurzwirksame
Insuline
Normalinsulin
und schnell wirkende Insulinanaloga decken den Insulinbedarf bei den
Mahlzeiten (Bolus). Man nennt sie deshalb auch Bolusinsuline,
Korrekturinsuline oder Mahlzeiteninsuline. Sie müssen eine halbe
Stunde vor dem Essen gespritzt werden. Die Wirkung setzt schnell ein
und hält nur einige Stunden an.
Intermediärwirksame
Insuline
Zu
den Intermediärinsulinen gehört das NPH-Insulin
(Neutral-Protamin-Hagedorn-Insulin). Durch die Verbindung von Insulin
mit Protamin, einem Eiweiß, oder Zink lassen sich der
Wirkungseintritt und die Wirkungsdauer des Humaninsulins verzögern.
Sie wirken jedoch nicht so gleichmäßig wie Basalinsuline. Deshalb
kann es nachts zu Unterzuckerungen kommen. Das NPH-Insulin wurde 1936
von dem dänischen Wissenschaftler Dr. Hans Christian Hagedorn
mitentwickelt. Verzögerungsinsuline wie NPH-Insulin werden bei der
konventionellen und bei der intensivierten konventionellen
Insulintherapie eingesetzt. In vielen Fällen werden sie auch von Typ
2-Diabetikern verwendet, bei denen der Blutzucker mit Medikamenten
(oralen Antidiabetika) nicht mehr genügend gesenkt werden kann. Eine
Kombination von Tabletten mit einer Insulintherapie ist hier möglich.
Wirkung
von NPH-Insulin
Die
Wirkung von NPH-Insulin tritt etwa zwei bis vier Stunden nach der
Injektion ein. Die maximale Wirkung wird nach circa vier bis sechs
Stunden erreicht. Die Wirkdauer insgesamt kann zwischen zwölf und
zwanzig Stunden liegen. NPH-Insuline sind auch geeignet zum Mischen
mit Normalinsulinen oder schnellwirksamen Insulinanaloga
(Mischinsuline).
Mischinsuline
Kurzwirksames
Insulin und intermediär- oder langwirksames Insulin können gemischt
werden. Beim Mischen von Verzögerungs- und Normalinsulin in der
Spritze muss die Ampulle mit dem trüben NPH-Insulin zuerst gut
aufgeschüttelt werden, denn diese Insuline setzen sich als Kristalle
in der Ampulle ab (Suspension). Die Kristalle sind als weißer
Niederschlag gut zu erkennen und müssen aufgemischt werden, bis sie
vollkommen gelöst sind. Deshalb wird empfohlen zunächst das
Verzögerungsinsulin aufzuziehen und anschließend das Normalinsulin.
Quelle: Verschiedene Insulinarten, Dr. med. Melanie Stapperfend, Deutsches Diabetes-Forschungsinstitut Düsseldorf, April 2012, www.diabetes-heute.de
Quelle: Verschiedene Insulinarten, Dr. med. Melanie Stapperfend, Deutsches Diabetes-Forschungsinstitut Düsseldorf, April 2012, www.diabetes-heute.de
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