IVF-Behandlung erhöht bei Kindern das Asthma-Risiko (Foto: McStone/pixabay.com) |
Kinder,
die nach einer Fruchtbarkeitsbehandlung geboren werden, haben ein
höheres Risiko für Asthma als Kinder, die natürlich gezeugt
wurden.
Das
beweist eine Untersuchung, die im Fachblatt »Human Reproduction«
erschienen ist. Aus Forschungen der britischen Universitäten in
Oxford und Essex geht hervor, dass bei fünfjährigen Kindern
häufiger Asthma vorkommt, wenn ihre Eltern wegen verminderter
Fruchtbarkeit behandelt wurden. Dabei geht es nicht nur um Eltern,
die mithilfe von IVF (in vitro Fertilisation) oder einer ähnlichen
Technik schwanger wurden, sondern auch um Eltern, bei denen es mehr
als ein Jahr bis zur Befruchtung dauerte. Diese Kinder hatten ein um
39 Prozent höheres Risiko für Asthma, ein um 27 Prozent höheres
Risiko für eine pfeifende Atmung und ein fast doppelt so hohes
Risiko für eine Behandlung mit Asthma-Medikamenten.
Unterschied
nicht dramatisch
Laut
den Wissenschaftlern bedeutet das nicht, dass die Eltern dieser
Kinder sich sofort Sorgen machen müssen. »Obwohl das Risiko höher
ist, muss man allerdings realisieren, dass der Unterschied in
absoluten Zahlen klein ist«, erklärt Wissenschaftlerin Dr. Claire
Carson. »In unserer Studie hatten 15 Prozent der untersuchten Kinder
im Alter von fünf Jahren Asthma. Bei IVF-Kindern waren es 24
Prozent. Diese letzte Zahl unterscheidet sich jedoch nicht sehr vom
landesweiten Durchschnitt in Großbritannien. Jedes fünfte britische
Kind erkrankt nämlich an Asthma. Kindliches Asthma ist eine weit
verbreitete Erkrankung in Großbritannien und die Häufigkeit ist
höher als in anderen europäischen Ländern.«
Weitere
Studien notwendig
Dabei
betonen die Wissenschaftler, dass unklar ist, ob überhaupt ein
ursächlicher Zusammenhang besteht. An den Untersuchungen haben nur
100 IVF-Kinder teilgenommen. Nachfolgende Studien sind also notwendig
und übermäßige Besorgnis noch unbegründet, so Carson. »Für die
meisten Kinder ist Asthma eine Erkrankung, die sie gut unter
Kontrolle halten können und ihr Leben wenig beeinträchtigt.«
Die
Ergebnisse basieren auf der »UK Millennium Cohort Study«. Die
Studie untersucht 18.818 Kindern in Großbritannien, die zwischen
2000 und 2002 geboren wurden. Es ist eine der wenigen großangelegten
Beobachtungsstudien, bei der Daten über Verhütung, Asthma-Diagnose
und weitere störende Schlüsselfaktoren erhoben wurden. Die neuen
Ergebnisse sind Datenanalysen von Befragungen der Eltern als die
Kinder fünf und sieben Jahre alt waren. Die Kinder sollen in den
kommenden Jahren weiter begleitet werden, um zu sehen, ob die
Ergebnisse auch noch im Alter von 11 Jahren gelten.
Quelle:
C. Carson, A. Sacker, Y. Kelly, M. Redshaw, J.J. Kurinczuk and M.A.
Quigley: Asthma in children born after infertility treatment:
findings from the UK Millennium Cohort Study. Hum. Reprod. (2012)
doi: 10.1093/humrep/des398
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