Honig von den Blüten des Kanuka-Baumes wirkt antibakteriell (Foto: By Karora (Own work) [Public domain], via Wikimedia Commons) |
Mediziner
führen schon seit Jahren einen immer aussichtsloseren Kampf gegen
die multiresistenten Keime, sogenannte MRSA-Keime. Antibiotika zeigen
immer weniger Wirkung und die Entwicklung neuer Arzneimittel
erfordert Zeit und entsprechende Forschungsarbeit.
Multiresistente
Keime können lebensgefährlich werden. Besonders für Menschen mit
einem schwachen Immunsystem oder Vorerkrankungen. Speziell in
Krankenhäusern besteht erhöhte Infektionsgefahr. Neuseeländischer
Honig könnte zukünftig ein wirksames Mittel gegen solche Keime
sein.
Der
Honig wird aus dem Strauch Kunzea
ericoides
gewonnen, der bei Einheimischen auch als Kanuka oder White Tea-Tree
bekannt ist und wirkt gegen verschiedene Mikroorganismen.
Kanuka
hemmt das Bakterienwachstum
In
der vorliegenden Studie konnte unbehandelter und aufbereiteter
Kanuka-Honig das Wachstum von zwei Bakterienstämmen von
Staphylococcus
aureus
und von Trichophyton
mentagrophytes,
einem Hautpilzerreger, bremsen. Der unbehandelte Honig konnte die
Bakterien besser bekämpfen, eignet sich aber leider nicht für
medizinische Anwendungen, da er zu Irritationen führen kann. Der
eine Staphylococcus
Aureus-Stamm
war ein multiresistenter Keim. MRSA-Erreger sind gegen viele
Behandlungen resistent und führen vor allem in Kliniken zu
Neuinfektionen.
Grundsätzlich
sind weltweit zahlreiche Veröffentlichungen zu finden, die bestimmte
antimikrobielle Eigenschaften lokaler Honigsorten dokumentieren. Eins
der Ziele bei den Forschungen ist, solche Verbindungen in den
Honigsorten zu finden, die die höchste antimikrobielle Wirksamkeit
aufweisen. Sie könnten dann zukünftig als Grundlage für neue
Arzneistoffe dienen.
Im
Kanuka-Honig war der Gehalt an Methylglyoxal besonders hoch.
Methylglyoxal soll auch bei mindestens einer weiteren Honigsorte für
die antimikrobiellen Eigenschaften verantwortlich sein.
Aufgrund
der vorliegenden Studienergebnisse sollen detailliertere Forschungen
folgen, denn es fehlen Kontrollversuche und ausführliche,
standardisierte Testreihen, um eine abschließende Bewertung
abzugeben.
Papageien
bekämpfen Parasiten mit Kanuka
Kunzea
ericoides
wächst als Strauch oder Baum in Australien und Neuseeland und wird
bis zu 30 Meter hoch mit einem Umfang von bis zu einem Meter. Der
Baum entwickelt zahlreiche kleine weiße Blüten. Das Holz ist
besonders hart und wird beispielsweise für Werkzeuggriffe verwendet.
Auch als Feuerholz ist es sehr beliebt, da es beim Brennen hohe
Temperaturen erzeugt.
Kakariki-Papageien
bekämpfen mit der Rinde und den Blättern des Kanuka-Baumes ihre
Parasiten. Sie fressen die Pflanzenteile und kauen auch das Material,
um es dann, vermischt mit dem Sekret ihrer Bürzeldrüse auf ihre
Federn aufzutragen.
Quelle:
Shaun Holt, Keryn Johnson, Jason Ryan, Owen Catchpole, Shuguang
Zhang, and Kevin A. Mitchell. The Journal of Alternative and
Complementary Medicine. March 2012, 18(3): 203-204.
doi:10.1089/acm.2011.0685
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