Lupus erythematodes discoides (Foto: www.dermis.net) |
Der
systemische Lupus erythematodes (SLE) gehört zu den
Autoimmunerkrankungen. Das Immunsystem greift den eigenen Körper an.
Der systemische Lupus kann viele Organe betreffen, deshalb auch der
Name „systemisch“. Daneben gibt es eine Form, die nur die Haut
befällt.
Systemischer
Lupus und Haut-Lupus
Der
systemische Lupus erythematodes gehört zur großen Gruppe der
entzündlich-rheumatischen Erkrankungen und innerhalb dieser Gruppe
zu den Bindegewebsentzündungen (Kollagenosen). Lupus verursacht
chronische Entzündungen von verschiedenen Organen wie Haut und
Schleimhaut, Gelenke, Bindegewebe, Gehirn, Nieren sowie Wände von
Blutgefäßen. Daneben gibt es einen Lupus, der nur die Haut befällt,
cutaner Lupus erythematodes (CLE). Kennzeichnend ist hier die Bildung
roter, scharf abgegrenzter schuppender Flecken. Lupus hat viele
Verlaufsformen, die in ihrer Stärke sehr unterschiedlich ausgeprägt
sind.
Am
häufigsten sind Frauen betroffen und die Krankheit taucht meist im
Zeitraum zwischen 18 und 25 Jahren auf. Hormonelle Ursachen werden
vermutet, denn SLE-Schübe treten oft bei hormonellen Veränderungen
auf: Verhütung mit der Pille oder nach Geburten beispielsweise. Aber
auch nach Virusinfektionen ist das Auftreten von SLE beobachtet
worden. Die exakten Ursachen sind leider bis heute nicht zu
entschlüsseln.
Vielfältige
Symptome
Typisches
Symptom für einen systemischen Lupus erythematodes ist das Erythem,
eine schmetterlingsförmige Rötung im Gesicht, die durch
Sonneneinstrahlung zunimmt. Weiterhin kommt es zu
Durchblutungsstörungen der Finger, Gelenkschmerzen und
-schwellungen, besonders an Knien und Händen und allgemeinem
Krankheitsgefühl. Gewichtsverlust, Fieberschübe und
Lymphknotenschwellungen, die schleichend oder plötzlich auftreten,
können auf einen Lupus hindeuten. Kreisrunder Haarausfall, der sich
zurückbilden kann und Entzündungen im Mund- und Rachenraum gehören
ebenfalls zum Krankheitsbild eines systemischen Lupus erythematodes.
Blutgerinnungsstörungen erhöhen das Risiko auf Thrombosen.
In
zwei Drittel aller auftretenden Lupus-Fälle sind die Nieren
betroffen. Lupus kann schwere Nierenentzündungen verursachen. Häufig
führt eine Erkrankung der Nieren zu erhöhtem Blutdruck und
regelmäßig auch zum Nierenversagen.
Es
kann zu Herzbeutelentzündungen kommen, zu wiederkehrenden
Rippenfellentzündungen und sogar das zentrale Nervensystem kann vom
systemischen Lupus befallen werden. Dies führt bei den Betroffenen
zu Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, Depressionen,
epileptischen Anfällen und Sensibilitätsstörungen. Heftige
Kopfschmerzen kündigen oftmals einen neuen Schub an.
Diagnose
des systemischen Lupus erythematodes
Anhand
der auftretenden Beschwerden und durch weitere spezifische
Ultraschall-, Labor- und Gewebeuntersuchungen kann ein systemischer
Lupus erythematodes diagnostiziert werden. Grundsätzlich müssen
mehrere typische Symptome gleichzeitig vorhanden und im Blut müssen
spezielle Antikörper (Autoantikörper) nachweisbar sein, um die
Diagnose Lupus erythematodes abzusichern.
Vorbeugungsmaßnahmen
bei SLE
Weil
als mögliche Auslöser der Krankheit Situationen gelten, die
erhöhten Stress für das Immunsystem bedeuten, sollten Betroffene in
folgenden Situationen besonders aufmerksam sein und müssen mit einem
Krankheitsschub rechnen:
• bei starker
Sonneneinstrahlung, zum Beispiel am Meer oder im Gebirge,
• bei Klimawechsel, eventuell
noch durch eine Zeitzonenumstellung begleitet,
• in den ersten Wochen nach der
Entbindung,
• bei der Einnahme von
Hormonpräparaten,
• bei starken körperlichen oder
seelischen Belastungen,
• bei Virusinfekten, die starke
Autoimmunreaktionen hervorrufen,
• bei Medikamenteneinnahme oder
auch bei lokalen Betäubungsmitteln (beispielsweise bei
Zahnbehandlungen).
Therapiemöglichkeiten
In
der Regel wird systemischer Lupus erythematodes mit Medikamenten
behandelt. Hierbei werden entzündungshemmende Mittel wie Cortison,
Antimalariamittel und Immunsuppressiva, die das überaktive
Immunsystem bremsen, eingesetzt. Nur noch selten führt man ergänzend
eine Plasmapharesebehandlung durch, bei der die Antikörper dem Blut
entzogen werden. Aktuell gelten monoklonale Antikörper, die gezielt
in die körpereigene Antikörperproduktion eingreifen, als
vielversprechend.
Wesentlich
ist auch die Normalisierung von Blutdruck, Blutzucker und Blutfetten,
um das Risiko auf Arteriosklerose (Gefäßverkalkung) zu minimieren.
Krankengymnastische Übungen verbessern die Beweglichkeit der
Gelenke. Die Therapien müssen immer individuell an die Ausprägung
und den Verlauf der Krankheit angepasst werden. Lupus erythematodes
ist bis jetzt nicht heilbar, es kommen aber auch lange Phasen ohne
Krankheitsaktivität vor. Trotzdem ist für die Betroffenen auch eine
psychologische Betreuung wichtig und hilfreich, vor allem während
schwerer und häufiger Krankheitsschübe oder bei chronischem Verlauf
der Erkrankung. Viele hilfreiche Informationen erhalten
Lupus-Patienten auch bei der Lupus Erythematodes Selbsthilfegemeinschaft e.V.
im Internet.
Quelle: Lupus Erythematodes Selbsthilfegemeinschaft e.V., Stand: 15. September 2013
Quelle: Lupus Erythematodes Selbsthilfegemeinschaft e.V., Stand: 15. September 2013
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