Bewegung und Melatonin schützen vor Demenzerkrankungen (Foto: harry22/pixabay.com) |
Tägliche
Bewegung und die Einnahme von Melatonin verzögern bei Mäusen eine
Verschlechterung der Alzheimerdemenz. Kombiniert man beide Methoden,
ist der Effekt sogar größer als bei der Anwendung nur einer
Methode.
Zu
diesem Ergebnis kam eine Studie eines biomedizinischen
Forschungsinstituts in Barcelona in Zusammenarbeit mit der
Universität von Granada und der Universität von Barcelona bei
Forschungen an Nagetieren.
Gehirnzellen
werden geschützt
Sowohl
Bewegung als auch Melatonin beeinflussen den Schlaf-Wach-Rhythmus.
Melatonin ist ein natürliches Hormon, das unseren Tag-Nacht-Rhythmus
steuert. Trifft Licht auf die Netzhaut des Auges, wird die
Melatoninproduktion gehemmt. Bei Dunkelheit wird entsprechend mehr
Melatonin ausgeschüttet und wir werden müde.
In
der spanischen Studie mit Nagetieren, die drei verschiedene
Genmutationen für Alzheimer hatten, verstärkte eine Kombination von
Bewegung und Melatonin den Schutzeffekt für das Gehirn der Tiere.
Die Mäuse mit einer beginnenden Alzheimererkrankung zeigten
Lernschwierigkeiten und Wesensänderungen wie Angst und fehlende
Emotionen.
Alterungsprozess
verzögern durch Melatonin?
»Wir
wissen schon seit Jahren, dass eine Kombination verschiedener
Anti-Aging-Therapien wie Bewegung, mediterrane Ernährung und
Nikotinverzicht das Leben verlängern«, berichtet der
Wissenschaftler Coral Sanfeliu. »Nun scheint das Schlafhormon
Melatonin auch einen wichtigen Anti-Aging-Effekt zu haben.«
Für
die Studie wurden vier Gruppen Mäuse sechs Monate lang
unterschiedlich behandelt. Eine Gruppe durfte sich bewegen, eine
Gruppe erhielt Melatonin, die dritte Gruppe bekam die
Kombinationsbehandlung aus Bewegung und Melatonin und die vierte
Kontrollgruppe blieb unbehandelt. Bei den ersten drei Gruppen der
Nagetiere konnten die Forscher eine Verbesserung im Hinblick auf
Verhalten, Lernfähigkeit und Gedächtnis beobachten. Die kombinierte
Behandlung von Bewegung und Melatonin schien sich sogar gegenseitig
zu verstärken.
Mehr
Untersuchungen sind erforderlich
Ob
diese Therapie bei Menschen mit Alzheimer dieselben Resultate zeigt,
müssen weitere Studien ergeben. Frühere Forschungsergebnisse gaben
allerdings schon entsprechende Hinweise in diese Richtung. Das
Ergebnis der Studie wurde im Fachmagazin »Neurobiology of Aging«
veröffentlicht.
Quelle:
Yoelvis García-Mesa, Lydia Giménez-Llort, Luis C. López, Carmen
Venegas, Rosa Cristòfol, Germain Escames, Darío Acuña-Castroviejo,
Coral Sanfeliue: Melatonin plus physical exercise are highly
neuroprotective in the 3xTg-AD mouse. Neurobiology of Aging Volume
33, Issue 6 , Pages 1124.e13-1124.e29, June 2012,
doi:10.1016/j.neurobiolaging.2011.11.016
Auch Ginkgo biloba-Extrakt wirkt nachweislich beim Menschen gegen das Voranschreiten der Altersdemenz. Dies wurde bereits im Januar 2013 von französischen Forschern gezeigt: http://ideen-und-wissen.blogspot.de/2013/02/neue-studie-belegt-gingko-biloba_13.html
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