Migräne mit Aura erhöht das Herzinfarkt-Risiko (Foto: Konstantin Yuganov - Fotolia.com) |
Migränepatientinnen
mit Aura haben ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkt und
Blutgerinnsel, wie amerikanische Neurologen berichten.
Frauen,
die unter Migräne mit Aura leiden, haben ein erhöhtes Risiko für
gesundheitliche Probleme mit Herz und Blutgefäßen und nehmen sie
zusätzlich neuere hormonale Verhütungsmittel ein, bilden sich bei
ihnen eher Blutgerinnsel. So lautet das Ergebnis zweier Studien, die
im März 2013 auf dem jährlichen Kongress der »American Academy of
Neurology« im kalifornischen San Diego präsentiert werden.
Migräne
mit Aura kündigt sich oft durch Lichtblitze, Stimmungsänderungen,
Geruchs- und Geschmacksstörungen sowie Kribbeln in den Händen oder
im Gesicht an. Etwa jeder vierte Migränepatient leidet an dieser
Form von Migräne.
Migräne
hat mehr Einfluss als Genetik
Die
erste Studie zeigte, dass Migräne mit Aura stark zur Entwicklung von
Herzinfarkten und Schlaganfällen beiträgt. An der Studie nahmen
27.860 Frauen teil. 1.435 von ihnen litt an Migräne mit Aura.
Während der 15 Jahre dauernden Studie wurden 1.030 Fälle von
Herzinfarkt, Schlaganfall oder anderen Herzkreislauferkrankungen
registriert. Die Studie berücksichtigte dabei den Einfluss
verschiedener anderer Risikofaktoren.
»Nach
Bluthochdruck war Migräne mit Aura der größte einzelne
Risikofaktor für Herzinfarkt oder Schlaganfall«, berichtet
Studienautor Tobias Kurth. »Das Risiko war höher als beispielsweise
durch Vererbung, Diabetes, Rauchen oder Übergewicht.«
»Das
heißt aber nicht, dass jeder Patient mit Migräne plus Aura einen
Herzinfarkt oder Schlaganfall erleidet«, warnt Kurth. Menschen mit
Migräne und Aura können ihr Risiko in derselben Weise senken wie
jeder andere, zum Beispiel durch Nichtrauchen, normale
Blutdruckwerte, optimales Körpergewicht und Sport.
Hormonale
Verhütung ungünstig bei Migräne
Die
zweite Studie untersuchte Frauen mit Migräne, die hormonelle
Verhütungsmittel benutzten und das Auftreten von Blutgerinnseln. An
der Studie nahmen Migränepatientinnen mit und ohne Aura teil, die
neue und auch ältere Kontrazeptiva anwendeten. Von den 145.304
Frauen, die Kontrazeptiva verwendeten, litten 2.691 an Migräne mit
Aura und 3.437 an Migräne ohne Aura.
Das
Risiko für Blutgerinnsel war bei allen Migränepatientinnen unter
der Anwendung hormoneller Verhütungsmittel erhöht im Vergleich zu
gesunden Frauen.
Migränepatientinnen
mit Aura, die neuere Kontrazeptiva anwendeten, hatten ein zusätzlich
erhöhtes Risiko für Blutgerinnselbildung und Komplikationen wie
tiefe Venenthrombose.
Frauen,
die an Migräne leiden, sollten in jedem Fall die Anwendung moderner
hormoneller Verhütungsmittel mit ihrem Frauenarzt besprechen, um
möglichen Risiken aus dem Weg zu gehen.
Quellen:
Kurth T, Bubes V, Buring J. Relative contribution of migraine with
aura to cardiovascular disease occurrence in women. Neurology
February 12, 2013; 80(MeetingAbstracts 1): S40.001
Sidneya
S, Cheethamb TC, Connell FA, et al. Recent combined hormonal
contraceptives (CHCs) and the risk of thromboembolism and other
cardiovascular events in new users. Contraception 2013; 87:93-100,
doi: 10.1016/j.contraception.2012.09.015
Joshi
S, Burch R, Loder E. Migraine with aura and new combined hormonal
contraceptives: A retrospective analysis of thrombotic events.
Neurology February 12, 2013; 80(MeetingAbstracts 1): S40.002
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