Mittelmeerkost ist gut fürs Herz und gut für die Knochen (Foto: Hans/pixabay.com) |
Die
Bewohner rund ums Mittelmeer sind aufgrund ihrer Ernährungsweise
deutlich besser vor Herzinfarkt und Schlaganfall geschützt. Und auch
vor Knochenschwund, wie spanische Forscher nun herausfanden.
An
Osteoporose erkrankt ab einem Lebensalter von 50 jede dritte Frau und
jeder fünfte Mann. Osteoporose ist eine der häufigsten,
schmerzhaftesten und teuersten chronischen Krankheiten innerhalb
Europas. In den Ländern rund ums Mittelmeer ist Osteoporose jedoch
seltener als in den restlichen EU-Ländern. Wissenschaftler führen
das auf die spezielle Ernährungsweise der Bewohner zurück. Die
traditionelle Mittelmeerkost ist reich an Obst, Gemüse, Oliven und
Olivenöl.
Olivenöl
gegen Knochenschwund
Die
spanische Studie untersuchte bei Teilnehmern einer Predimed-Studie
(Prevención
con Dieta
Mediterránea)
bestimmte Knochenmarker im Blut. Die Predimed-Studie sollte
eigentlich feststellen, ob eine mediterrane Ernährungsweise unter
zusätzlicher Verwendung von extra-nativem Olivenöl oder Nussöl
eine stärkere vorbeugende Wirkung gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen
bietet als fettarme Ernährung.
Die
Teilnehmer der Studie ernährten sich zwei Jahre lang traditionell
mediterran mit viel Olivenöl, was den Osteocalcin-Gehalt im Blut
deutlich erhöhte und damit präventiv wirkt gegen vorzeitigen
Knochenabbau. Mit dem Osteocalcin-Wert kann die Aktivität zur
Knochenneubildung bewertet und Osteoporose diagnostiziert werden.
In
früheren Laboruntersuchungen zeigte sich schon eine Verbindung
zwischen dem Konsum von Olivenöl und der Vorbeugung von Osteoporose.
Mit der jetzigen ersten randomisierten Studie wird durch bestimmte
Knochenbildungsmarker im Blut der Nachweis erbracht, dass Olivenöl
die Festigkeit der Knochen fördert.
127
Männer zwischen 55 und 80 Jahren nahmen an der Studie teil. Sie
litten noch nicht an Gefäßerkrankungen, hatten aber mindestens drei
Risikofaktoren wie zu hohen Blutdruck, zu hohes Cholesterin, ein
genetisches Risiko für vorzeitige Herz-Kreislauf-Probleme oder
Typ-2-Diabetes.
Die
Probanden, eingeteilt in drei Gruppen, ernährten sich entweder
mediterran mit gemischten Nüssen, mediterran mit nativem Olivenöl
oder fettarm.
Beim
Start der Studie sowie nach zwei Jahren wurde den Teilnehmern
nüchtern Blut entnommen und die Werte von Osteocalcin, Blutzucker,
die Blutfette insgesamt sowie das HDL-Cholesterin und die
Triglyceride gemessen.
Die
Konsumenten des nativen Olivenöls zeigten einen erheblich höheren
Gehalt an Osteocalcin und anderen Knochenbildungsmarkern im Blut als
die Teilnehmer in den übrigen Gruppen. Zusätzlich gibt es Hinweise,
dass die Insulinproduktion durch Osteocalcin erhöht wird und die
Blutfette positiv beeinflusst werden.
Mittelmeerkost
- welche Lebensmittel gehören dazu?
Die
Mittelmeerkost ist generell eine der gesündesten Ernährungsweisen.
Vielfalt und Ausgewogenheit der Lebensmittel schützen
erwiesenermaßen gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Der vornehmlich
pflanzliche Anteil an Nahrungsmitteln wie Gemüse, frisches Obst,
Salate und Brot und Teigwaren versorgen den Organismus mit allen
essenziellen Nährstoffen. Geflügel und Fisch werden mehrmals
wöchentlich verzehrt, dunkles Fleisch nur gelegentlich.
Milchprodukte wie Milch, Käse und Joghurt gehören in Maßen zum
täglichen Speiseplan. Dasselbe gilt auch für Wein, der durchaus zu
den Mahlzeiten erlaubt ist. Hauptfettquelle ist selbstverständlich
Olivenöl.
Diese
traditionelle mediterrane Ernährung beinhaltet eine ideale
Nährstoffbilanz. In der Mittelmeerkost kommen gesättigte Fettsäuren
und Transfettsäuren praktisch nicht vor. Sie sind vor allem in
Backwaren, Fertigprodukten, Snacks, Margarine und Backfett zu finden
und entstehen durch das Härten von flüssigen Fetten und Ölen.
Transfette steigern das ungesunde LDL-Cholesterin sowie die
Triglyceride und zählen zu den Hauptursachen für Gefäßerkrankungen.
Die
traditionelle mediterrane Kost kann mit ihren mehrfach ungesättigten
Fettsäuren wie Omega-3 die Blutfettwerte normalisieren. Wertvolle
Kohlenhydrate, Ballaststoffe, Vitamine, Mineralstoffe und
Spurenelemente sowie Antioxidantien verbessern die Zusammensetzung
des Cholesterins, verhindern entzündliche Prozesse und beugen
Gefäßverkalkung, Thrombosen, Bluthochdruck und Zuckerkrankheit vor.
Und
läuft Ihnen nicht auch schon bei dem Gedanken an Pasta, Pesto,
Meeresfrüchte und Co. das Wasser im Mund zusammen? Dazu ein
vollmundiges Glas Rotwein? Nur zu, Ihr Herz und Ihre Knochen werden
es Ihnen mit Sicherheit danken.
Quelle:
Fernández-Real, J.M., et al.: A Mediterranean Diet Enriched with
Olive Oil Is Associated with Higher Serum Total Osteocalcin Levels in
Elderly Men at High Cardiovascular Risk, The Journal of Clinical
Endocrinology & Metabolism, August 1, 2012, doi:
10.1210/jc.2012-2221
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