Tat-Beclin gegen Viren und Bakterien (Foto: geralt/pixabay.com) |
Wissenschaftler
haben eine neue Substanz entwickelt, die einen starken Schutz gegen
Bakterien und Viren einschließlich des HI-Virus bietet.
Ein
internationales Team von Forschern, unter anderem der Universität
Utrecht, hat eine Substanz entwickelt, die gegen eine Infektion mit
verschiedenen Bakterien und Viren wie dem HI-Virus schützen soll.
Die Ergebnisse sind im Fachmagazin »Nature« veröffentlicht worden.
Die
neue Substanz, die bei Mäusen und menschlichen Zellen wirksam ist,
stimuliert eine Art Aufräummechanismus in den Zellen, wodurch die
Krankheitserreger bekämpft werden. Die Substanz, ein sogenanntes
Peptid, könnte interessant sein für zukünftige Therapien gegen
Krankheiten wie Aids und Listeriose.
»Großreinemachen«
gegen Krankheitserreger
Das
neue Peptid mit dem Namen Tat-Beclin, greift in den Abwehrmechanismus
ein mit dem sich die Zelle gegen unerwünschte Eindringlinge wie
Viren und Bakterien schützt. Bei dieser Abwehrreaktion namens
Autofagie frisst die Zelle die Krankheitserreger auf.
»Das
ist ein sehr sorgfältig regulierter Prozess, bei dem das Eiweiß
GAPR-1 eine Rolle spielt. Dieses Eiweiß bremst den Aufräumprozess
in der Zelle«, sagt Bernd Helms, Hochschullehrer für veterinäre
Biochemie an der Universität Utrecht. »Ein Virus wie das HI-Virus
nutzt diese Funktion aus und ahmt die Wirkung von GAPR-1 nach, so
dass der Abwehrmechanismus gebremst wird und das HI-Virus sich in
Ruhe vermehren kann. Das Peptid, das wir entwickelt haben, macht
dieses Ausbremsen rückgängig und die Zelle kann sich wieder
erfolgreich gegen die Keime zur Wehr setzen.«
Potenzial bei
verschiedenen Erkrankungen
Die
Wissenschaftler untersuchten den Effekt des Tat-Beclin Peptid an mit
HIV infizierten menschlichen Zellen. »Das Peptid zeigte tatsächlich
eine starke Abwehrwirkung gegen das Virus«, sagt Helms. »Das macht
es interessant für Therapien gegen virale und bakterielle
Krankheitserreger wie HIV und Listerien, möglicherweise auch gegen
neurologische Erkrankungen wie Huntington, Alzheimer und Parkinson.
Dafür sind jedoch erst noch klinische Studien nötig und danach
dauert es noch Jahre, bis ein Präparat auf den Markt kommt, wenn es
Erfolg verspricht. Aber der Anfang ist auf jeden Fall gemacht.«
Quelle:
J. Bern Helms et al.: Identification of a candidate therapeutic
autophagy-inducing peptide, Nature, January 2013, doi:
10.1038/nature11866
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