Die "Eat Balanced"-Pizza ist gesund und schmeckt (Foto: PublicDomainPictures/pixabay.com) |
Pizza
gehört sicherlich mit zu den beliebtesten Gerichten unserer Zeit.
Doch Ernährungsexperten sind von diesem Faible nicht unbedingt
begeistert. Vor allem wenn es um Fertigpizzen geht, raten sie eher
von häufigem Konsum der runden Köstlichkeit ab.
In
jedem Discounter und in allen Preisklassen zu haben und in wenigen
Minuten zubereitet: die Fertigpizza. Was bei Konsumenten ohne Frage
beliebt ist, ist Ernährungswissenschaftlern eher ein Dorn im Auge.
Denn die Zutaten sind nicht immer nach ernährungswissenschaftlichen
Erkenntnissen ausgewählt: viel Salz, ungünstige Fette, aber dafür
reichlich Kalorien. Das soll sich nach dem Willen schottischer
Wissenschaftler bald ändern. Der Ernährungswissenschaftler
Professor Mike Lean von der Universität Glasgow und sein Team haben
in Kooperation mit dem Gründer von »EatBalanced« Donnie Maclean, eine gesunde Pizza-Version entwickelt.
Frustration
führte zur gesunden Pizza
Die
Ernährungsforscher unterzogen Fertiggerichte in den fünf größten
schottischen Supermärkten einem Gesundheitscheck. Die Bilanz war
erschreckend. Gerade die Gerichte, die von Kunden oft eingekauft
werden, sind alle in puncto Nährstoffe völlig unausgewogen. Die
empfohlenen Tagesmengen an Salz, gesättigten Fettsäuren und
Kalorien werden weit überschritten. Wichtige Nährstoffe, die dem
Körper täglich zugeführt werden müssen, fehlen dafür.
Darum
überlegten sich die Wissenschaftler eine alternative Pizza. Die
gesunde Variante ist eine vollwertige Mahlzeit. Sie versorgt den
Körper mit 30 Prozent des täglichen Bedarfs an Vitaminen und
Mineralstoffen und mach nicht dick: Die neue Pizza enthält nur ein
Drittel der empfohlenen Menge an Kalorien, Eiweiß und
Kohlenhydraten.
Gesunde
Pizza - die Zutaten machen‘s
Wieso
die Pizza gesund ist? Beispielsweise durch Meeresalgen. Dadurch kann
man auf Kochsalz verzichten, denn Meeresalgen haben nur 3,5 Prozent
Natrium. Kochsalz enthält 40 Prozent Natrium. Und Meeresalgen haben
noch mehr zu bieten: wichtige Nährstoffe wie Jod und Vitamin B12.
Und dem Geschmack schadet das keinesfalls. Im Gegenteil sogar. Gerade
Kinder, die ja bekanntlich kritische Esser sein können, bewerteten
den Geschmack der neuen Pizza mindestens genauso gut wie herkömmliche
Pizzen. Im Rahmen eines Glasgower Wissenschaftsfestivals lobten bei
einem Geschmackstest 80 Prozent der Testesser, darunter auch Kinder,
das Aroma der gesunden Pizza.
Dabei
verwenden die Forscher einfache gängige Zutaten. Schinken, Ananas
und herzhaftes Hähnchen sind doch fast in jeder Küche vorhanden.
Für das Plus an ausgewogenen Nährstoffen sorgen kleine Extras.
Roter Paprika in der Tomatensoße liefert zusätzliches Vitamin C.
Zur optimalen Nährstoffversorgung bietet die Pizza noch Magnesium,
Folat, Kalium und Vitamin A.
Die
verbesserten Fertigpizzen werden nur im Tiefkühlfach der Supermärkte
zu finden sein, damit die hochwertigen Nährstoffe erhalten bleiben.
Der Preis für die gesunde Pizza wird etwas über dem von
herkömmlichen Tiefkühlpizzen liegen, aber sie wird nicht mehr
kosten als eine normale Pizza aus dem Kühlregal. Eine große
britische Supermarktkette interessiert sich inzwischen für die neue
Variante der Pizza. Mit weiteren Supermärkten und Catering-Firmen
verhandelt Donnie Maclean noch über eine Aufnahme in das jeweilige
Sortiment.
Und
die Ernährungsexperten haben sich schon neue Ziele gesetzt: Auch
Curry soll ausgewogener werden und auch das beliebte »Fish and
Chips« soll in einer ernährungsbewussten Ausgabe in die
schottischen und britischen Läden kommen.
Quelle: Pressemitteilung University
of Glasgow: Introducing the world’s first nutritionally-balanced pizza. Stand Juli 2012.
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