Rückenschmerzen - meist im unteren Rücken und Nacken (Foto: Fotowerk - Fotolia.com) |
Jeder
Dritte in Deutschland leidet an Rückenschmerzen. Die meisten
Betroffenen sogar regelmäßig oder dauernd. Doch bevor es soweit
kommt, ist Prävention das A und O.
Vorbeugende
Maßnahmen zur Vermeidung von Rückenbeschwerden stehen bei der
Bekämpfung von Rückenschmerzen im Mittelpunkt.
Denn
Rückenschmerzen sind ein weitverbreitetes Leiden, sogar Kinder
klagen inzwischen schon darüber. Laut Angaben der Techniker
Krankenkasse (TK) entfallen fast zehn Prozent aller
Krankschreibungstage auf Rückenleiden.
Ursachen
vielfältig
Rückenschmerzen
können viele Ursachen haben. Meist sind sie harmlos und oftmals
durch eine ungesunde Lebensweise bedingt. Übergewicht, zu wenig
Bewegung in Berufs- und Privatleben, seelische und körperliche
Überforderung, Stress, eine falsche Sitzhaltung im Büro, falsches
Aufheben und Tragen von schweren Gegenständen, falsche Matratzen und
Kopfkissen, Fehlstellungen von Zähnen und Kiefer, ja sogar der
Führungsstil des Vorgesetzten hat großen Einfluss auf die
Rückengesundheit. Bei einem autoritären Chef verdoppelt sich das
Risiko auf Kreuzbeschwerden. Mitarbeiter, die ihr Arbeitsumfeld als
positiv und unterstützend bewerten, leiden deutlich seltener unter
Rückenproblemen.
Vorbeugen
ist das A und O
Vorbeugung
steht bei Rückenproblemen im Vordergrund. Daher will der jährliche
„Tag der Rückengesundheit“ vor allem Hilfe zur Selbsthilfe geben
und über Therapiemöglichkeiten und präventive Maßnahmen
informieren.
Für
Professor Dr. Froböse vom Zentrum für Gesundheit in Köln ist
Prävention das Wichtigste: »Wer sich keine Zeit für Bewegung
nimmt, muss sich irgendwann ganz viel Zeit für seine Krankheiten
nehmen.«
In
den meisten Fällen handelt es sich bei Rückenbeschwerden um
Verspannungen der Muskulatur. Vor allem wenn die Muskeln untrainiert
sind und die Wirbelsäule nicht optimal gestützt wird, kommt es zu
Schmerzen und Bewegungseinschränkungen. Werden nun keine
Gegenmaßnahmen ergriffen, kann es zu chronischen Schmerzen und auch
zu erhöhtem Verschleiß kommen.
Therapiemöglichkeiten
Bei
Rückenbeschwerden kann man als Patient eine Menge selbst tun. Eine
Normalisierung des Körpergewichts entlastet Gelenke und die
Bandscheiben der Wirbelsäule. Wer viel Stress hat oder hohe
seelische Belastung, dem kann vielleicht ein Stressbewältigungs-
oder Entspannungstraining helfen. Entspannung beispielsweise durch
Yoga oder Meditation wirkt beruhigend auf das vegetative Nervensystem
und kann so auch Verspannungen im Rücken lindern.
Positiv
sind natürlich auch sanfte Sportarten wie Schwimmen, Radfahren und
Nordic-Walking oder Tai-Chi. Wer morgens schon mit Rückenschmerzen
aufsteht, braucht womöglich eine andere Matratze oder ein
Nackenstützkissen. Denn wer nachts nicht entspannt liegt, weil die
Wirbelsäule nicht richtig abgestützt wird, startet wahrscheinlich
nur mühsam und mit Schmerzen in den Tag.
Am
Arbeitsplatz wartet eventuell ein Bürostuhl, der die Sache auch
nicht besser macht. Ein ergonomisch angepasster Arbeitsplatz ist
nicht überall vorhanden. Es grenzt schon fast an ein Wunder, wenn
man dann nach acht Stunden am Schreibtisch noch schmerzfrei aufstehen
kann. Auch hier heißt die Devise: möglichst viel bewegen. Das
fördert die Produktion von Gelenkflüssigkeit und regt den
Stoffwechsel der Bandscheiben an, so dass sie mit Nährstoffen
versorgt werden.
Auch
Zähne können Rückenschmerzen verursachen
Und
manchmal muss man bei Rücken- und Nackenschmerzen auch zum Zahnarzt
oder Kieferorthopäden: Vor allem bei Kindern können Rückenschmerzen
auf eine Fehlstellung der Zähne oder des Kiefers hindeuten. Wenn das
sensible Gleichgewicht zwischen Kiefer, Kopf und Wirbelsäule durch
falsche Verzahnung aus der Balance gerät, erzeugt das Verspannungen
und Schmerzen im gesamten Rücken.
Also
dem Zahnarzt öfter mal die Zähne zeigen und dann klappt‘s auch
mit dem Rücken.
Quelle: Sherman KJ, Cherkin DC, Wellman RD, et al. A Randomized Trial Comparing Yoga, Stretching, and a Self-care Book for Chronic Low Back Pain. Arch Intern Med. 2011;171(22):2019-2026. doi:10.1001/archinternmed.2011.524.
Quelle: Sherman KJ, Cherkin DC, Wellman RD, et al. A Randomized Trial Comparing Yoga, Stretching, and a Self-care Book for Chronic Low Back Pain. Arch Intern Med. 2011;171(22):2019-2026. doi:10.1001/archinternmed.2011.524.
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