Schizophrenie hat viele Ursachen (Foto: lassedesignen - Fotolia.com) |
Schizophrenie zählt
zu den endogenen Psychosen und ist eine ernste psychische Erkrankung.
Sie nimmt auf die gesamte Persönlichkeit des Betroffenen Einfluss.
Schizophrenie-Patienten können oft nicht mehr zwischen Fantasie und
Wirklichkeit unterscheiden.
Grundlagen
Schizophrenie
tritt meist im Alter zwischen 18 und 35 Jahren auf, Männer und
Frauen sind gleich häufig betroffen. Männer erkranken im
Durchschnitt drei bis fünf Jahre früher als Frauen.
Bei
Schizophrenie-Patienten ist die Wahrnehmung, ihre Denkweise, ihr
Antrieb und teilweise auch ihre Bewegungsfähigkeit (Motorik)
erheblich beeinträchtigt. Sie haben ein gestörtes Verhältnis zur
Realität und leiden unter Halluzinationen und Wahnvorstellungen.
Schizophrenie tritt oft in Schüben auf und die Erkrankten sind
zeitweise psychotisch und verlieren den Bezug zur Wirklichkeit. Je
nach Ausprägung der Symptome unterscheiden die Mediziner
verschiedene Formen der Schizophrenie:
1.
Paranoid-halluzinatorische Schizophrenie: Hauptsymptome sind Wahn und
Halluzinationen.
2.
Katatone Schizophrenie: starke motorische Störungen und
Bewegungseinschränkungen.
3.
Hebephrene Schizophrenie: vor allem Störungen des Gefühlslebens
(Affekt).
4.
Residuale Schizophrenie: geprägt von Antriebsmangel, Gefühlsarmut,
sozialem Rückzug.
5.
Schizophrenia simplex: Hier zeigen sich generell wenig Symptome, vor
allem kein Wahn und keine Halluzinationen.
Ursachen
Eine
zentrale Rolle spielt die Veranlagung (Disposition). Allerdings weiß
man heute, dass die Disposition alleine nicht zum Ausbruch der
Krankheit führt. Es müssen zusätzliche Faktoren hinzukommen. Das
können biochemische Faktoren im Gehirnstoffwechsel sein,
Komplikationen bei der Geburt, schwere körperliche Krankheiten, aber
auch psychischer Stress in Beruf und Familie. Ebenso erhöhen
traumatische Erlebnisse bei entsprechender Veranlagung die
Anfälligkeit für Schizophrenie. Als bekannter Auslöser für die
Erkrankung gilt auch Drogenkonsum. Besonders Halluzinogene wie
Meskalin oder LSD können schizophrene Psychosen verursachen.
Cannabiskonsum verdoppelt das Risiko, an Schizophrenie zu erkranken.
Schizophrenie
macht sich bei einem schleichenden
Verlauf
durch vermehrten Rückzug und Isolation des Patienten bemerkbar.
Hinzu kommt Antriebslosigkeit, Interesselosigkeit, Schlafstörungen
und Konzentrationsprobleme.
Ein
akuter Verlauf
zeigt sich durch einen plötzlichen Beginn mit starken Symptomen wie
Verfolgungswahn und akustische Halluzinationen.
Diagnose
Zunächst
wird der Arzt andere Erkrankungen ausschließen, die organisch
bedingte Psychosen auslösen können. Gehirntumore, Entzündungen und
Vergiftungen des Gehirns oder ein Schädel-Hirn-Trauma können
ähnliche Symptome zeigen wie eine Schizophrenie.
Auch
das Vorliegen anderer Persönlichkeitsstörungen wie Borderline oder
paranoide Persönlichkeitsstörungen und affektive (emotionale)
Erkrankungen wie Depressionen müssen ausgeschlossen werden. Denn
auch bei depressiven Patienten kann es zu Wahn und Halluzinationen
kommen. Anhand der Krankheitsgeschichte und weiterer Untersuchungen
wie Elektroenzephalographie (EEG) oder zusätzlicher bildgebender
Verfahren ist eine sichere Diagnose möglich.
Therapie
Bei
der Behandlung einer Schizophrenie kommen vorrangig Medikamente zum
Einsatz. Neuroleptika blockieren die Wirkung des Nervenbotenstoffs
Dopamin und reduzieren Wahnvorstellungen und Halluzinationen.
Antidepressiva bessern depressive Verstimmungen und Beruhigungsmittel
lindern Angstzustände. Psychotherapie und eine Arbeits- und
Beschäftigungstherapie unterstützen im Umgang mit der Krankheit und
bei alltäglichen Problemen.
Weitergehende
Informationen und ein Diskussionsforum für Betroffene und ihre
Familien finden Sie über die Internetseite des Kompetenznetz Schizophrenie (KNS) und über
die Selbsthilfe Schizophrenie.
Quelle: Pressematerial Kompetenznetz Schizophrenie, Stand November 2009
Quelle: Pressematerial Kompetenznetz Schizophrenie, Stand November 2009
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