Das Lykopin der Tomaten senkt das Schlaganfall-Risiko (Foto: Gabler-Werbung/pixabay.com) |
Lycopin,
der Stoff der Tomaten seine rote Farbe verleiht, kann nach neuen
Erkenntnissen Schlaganfällen vorbeugen.
Tomaten
gehören zu den beliebtesten Gemüsesorten: Tomatensuppe,
Tomatensoße, Tomatenketchup, als Saft oder getrocknet: Tomaten sind
aus unserer Küche nicht wegzudenken und es gibt unzählige Rezepte
und Zubereitungsarten.
Und
wer viel von dem Carotinoid Lycopin aus Tomaten im Blut hat, bekommt
seltener einen Schlaganfall. Die antioxidative Wirkung des Lycopins
senkt die Wahrscheinlichkeit für einen Schlaganfall um 55 Prozent.
Das bewiesen finnische Forschungen in einer Langzeitstudie mit 1000
Männern. Dies bestätigt die Annahme, dass eine Ernährung mit
reichlich pflanzlichen Anteilen für ein geringeres
Schlaganfallrisiko sorgt, so das Studienergebnis im Fachmagazin
»Neurology«.
Obst
und Gemüse: fünf Portionen täglich
Schon
frühere Forschungen gaben Hinweise, dass fünf Portionen Obst und
Gemüse am Tag die Zahl der Schlaganfälle weltweit deutlich
verringern könnte. Deshalb untersuchten die Wissenschaftler an der
»University of Eastern Finland« in Kuopio 1031 Männer über einen
Zeitraum von zwölf Jahren. Die Teilnehmer waren zwischen 25 und 65
Jahre alt und zu Beginn der Studie wurde bei allen der Lycopingehalt
im Blut bestimmt. Während der zwölf Jahre bekamen 67 Teilnehmer
einen Schlaganfall.
Die
Probanden mit den höchsten Lycopingehalten erlitten allerdings
erheblich seltener einen Schlaganfall. Nur 11 Personen aus einer
Gruppe von 259. Bei den 258 Teilnehmern mit sehr niedrigen
Lycopin-Werten kam es zu 28 Schlaganfällen. Der Zusammenhang wurde
noch klarer, wenn man die Schlaganfallursache Blutgerinnsel in die
Bewertung miteinbezog. Dann war das Schlaganfallrisiko sogar um 59
Prozent geringer. Diese positiven Effekte zeigten sich nicht bei
anderen Antioxidantien wie Beta-Carotin oder Retinol.
Rote
Früchte enthalten reichlich Lycopin
Der
natürliche fettlösliche Farbstoff Lycopin ist in hohen
Konzentrationen in Tomaten und roten Früchten wie Wassermelonen,
Papayas, rosa Pampelmusen und Hagebutten vorhanden. Einige Pflanzen
und Mikroorganismen stellen Lycopin künstlich her, um sich vor
Schäden durch Licht und Sauerstoff zu schützen.
Im
Gegensatz zu anderen Mikronährstoffen wie Vitamin C nimmt der
Lycopingehalt in verarbeiteten Lebensmitteln nicht ab, sondern sogar
zu. Zerkleinern, Kochen oder in Verbindung mit Speiseöl wird die
Bioverfügbarkeit erhöht. Das Lycopin kann wesentlich besser vom
Körper aufgenommen werden. Lycopin aus konzentriertem Tomatenmark
wird viermal besser aufgenommen als aus frischen Tomaten. Lycopin ist
auch unter der Bezeichnung E 160 d als roter Lebensmittelfarbstoff in
der Nahrungsmittelproduktion zugelassen.
Tomaten
sind figurfreundlich
Wer
viel und oft Tomaten isst, wird auch sein Körpergewicht leichter im
Normalbereich halten können. Eine mittelgroße Tomate hat nur 18
Kalorien, da sie zu 95 Prozent aus Wasser besteht. Dafür liefert sie
reichlich Magnesium und 40 Milligramm Vitamin C, die bei einem
Erwachsenen die Hälfte des Tagesbedarfs decken und den Stoffwechsel
ankurbeln sowie den Fettabbau fördern.
Haut
und Kerne der Tomate liefern Ballaststoffe, sättigen und wirken
verdauungsfördernd. Und die Bitterstoffe der Tomate tun ein Übriges:
Der Appetit wird gezügelt, Fette können besser verdaut werden, weil
die Leber zur Produktion von Gallenflüssigkeit angeregt wird. Essen
Sie also reichlich Tomaten. Neben dem guten Geschmack und der
variablen Verwendbarkeit schützen Sie sich ganz einfach vor diversen
Gesundheitsproblemen.
Quelle:
J. Karppi et al.: Serum lycopene decreases the risk of stroke in men:
A population-based follow-up study, Neurology October 9, 2012 vol. 79
no. 15 1540-1547, DOI: 10.1212/WNL.0b013e31826e26a6
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