Für
unsere Gesundheit ist es wichtig, auf die Cholesterinwerte in unserem
Blut zu achten. Insbesondere das Verhältnis der verschiedenen
Blutfette sollte in Balance sein. Mit optimalen Werten kann man
vielen Krankheiten vorbeugen.
Verschiedene Blutfette
Die
Blutfette in unserem Körper bestehen aus verschiedenen Fettanteilen.
Das Gesamtcholesterin besteht aus HDL (High Density Lipoprotein), LDL
(Low Density Lipoprotein) und Triglyceriden.
Lipide
(Fette) können nur in Verbindung mit anderen Substanzen im Blut
transportiert werden, da sie nicht wasserlöslich sind. Blut besteht
jedoch zum größten Teil aus Wasser und deshalb werden die Lipide an
Proteine (Eiweiße) gebunden. Diese Lipoproteine unterscheidet man
nach der Aufteilung von Fett- und Eiweißanteil in LDL, HDL und
VLDL-Cholesterin (Very Low Density Lipoprotein).
Cholesterin
ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Zellwände im Körper und
ist die Ausgangssubstanz für verschiedene Hormone und die Bildung
von Gallensäure und Vitamin D.
Zwei
Drittel des Cholesterins werden vom Körper selbst im Darm und in der
Leber produziert und ein Drittel wird mit der Nahrung aufgenommen.
Dabei wird der Triglyceridwert am stärksten durch die
Nahrungsaufnahme beeinflusst.
Wie hoch darf das
Cholesterin sein?
Folgende
Werte des Gesamtcholesterins
gelten als normal:
wünschenswert unter
200 mg/dl unter 5,2 mmol/l
grenzwertig
hoch 200-240 mg/dl 5,2-6,2 mmol/
hoch über
240 mg/dl über 6,2 mmol/l
Empfohlene
Werte (positives)
HDL-Cholesterin:
Bei
Frauen zwischen 45 und 65 mg/dl (1,16 bis 1,67 mmol/l)
Bei
Männern zwischen 33 und 45 mg/dl (0,85 bis 1,16 mmol/)l.
Empfohlene
Werte (negatives)
LDL-Cholesterin:
Bei
Männern und Frauen sollte das LDL-Cholesterin 150 mg/dl (3,87
mmol/l) nicht übersteigen.
Welche
Gesundheitsprobleme drohen?
Ein
hoher Cholesterinspiegel führt auf Dauer zu Ablagerungen in den
Arterienwänden. Die Blutgefäße werden durch diese sogenannten
Plaques immer weiter verengt bis zum Gefäßverschluss
(Arteriosklerose). Das kann gefährliche Folgen haben: Je nachdem wo
der Gefäßverschluss auftritt, kommt es zu Herzinfarkt und
Schlaganfall. Auch die periphere arterielle Verschlusskrankheit
(pAVK), eine schmerzhafte Durchblutungsstörung der Beine, die zu
einer eingeschränkten Gehstrecke führt, zählt zu den häufig
auftretenden Folgeerkrankungen eines zu hohen Cholesterinspiegels.
Negative
Folgen hoher Blutfette treten umso schneller auf, je mehr zusätzliche
Risikofaktoren vorliegen. Rauchen, Übergewicht, fettreiche
Ernährung, wenig Bewegung, Bluthochdruck und weitere
Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes, beschleunigt die Bildung von
Ablagerungen. Damit steigt die Chance auf
Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Dies gilt besonders für Menschen, die
genetisch bedingt einen höheren Cholesteringehalt im Blut haben. Bei
ihnen wird von Geburt an zu wenig Cholesterin aus dem Blut gefiltert.
Diese Hypercholesterinämie muss mit einer Diät und entsprechenden
Medikamenten gesenkt werden. Die Therapie kann lebenslang notwendig
sein.
Gutes und schlechtes
Cholesterin
Das
LDL-Cholesterin ist ein ungünstiges Blutfett und sollte deshalb
möglichst niedrig sein. LDL-Cholesterin gibt seine Fettpartikel an
die Arterienwände ab. Der Gegenspieler ist das HDL-Cholesterin.
Davon sollten wir möglichst viel haben, denn die
HDL-Cholesterin-Partikel können Cholesterin von den Arterienwänden
aufnehmen und sorgen für „saubere“ Blutgefäße und beugen
Ablagerungen vor. Das überschüssige Cholesterin wird vom HDL zur
Leber transportiert und dort weiterverarbeitet und abgebaut.
Ursachen für erhöhten
Cholesterinspiegel
Verschiedene
Krankheiten können einen erhöhten Cholesterinspiegel verursachen.
Dazu gehört eine Schilddrüsenunterfunktion, Gallensteine,
Nierenerkrankungen, Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus), angeborene
Fettstoffwechselstörungen und die Einnahme bestimmter Medikamente
(Thiazid-Diuretika, Anti-Baby-Pille, Kortisol, Betablocker).
Oft
sind allerdings eine ungesunde Ernährung und ungünstige
Lebensgewohnheiten die Ursache. Nahrungsmittel mit hohem Anteil an
tierischem Fett wie Fleisch, Eigelb, Schmalz, Butter, Sahne, Schalen-
und Krustentiere enthalten besonders viel Cholesterin. Besonders
bedenklich sind die Transfettsäuren, die beim Erhitzen von mehrfach
ungesättigten Fettsäuren entstehen. Versteckte Transfettsäuren
finden sich vor allem in frittierten Lebensmitteln wie Pommes frites
oder Chips.
Vorbeugen -
Cholesterinwerte senken
Bei
erhöhten Cholesterinwerten ist eine Umstellung der Ernährung das
erste Mittel der Wahl. Viele Ballaststoffe aus Vollkornprodukten und
Gemüse, viele ein- und mehrfach ungesättigte Fettsäuren wie in
Olivenöl und Fisch, viel Bewegung und kein Nikotin können den
Cholesterinspiegel senken. Auch Zwiebel und Knoblauch haben eine
leicht cholesterinsenkende Wirkung. Gut dokumentiert als natürliche
Cholesterinsenker sind auch Artischockenpräparate und
Ingwerextrakte. Sie regen die Gallenfunktion an und senken das
ungünstige LDL-Cholesterin.
Aktuellen Studien aus Hongkong zufolge senkt auch Capsaicin, das Chili,
Pfeffer und Peperoni seine Schärfe verleiht, das LDL-Cholesterin und
beeinflusst die Bildung von Gefäßablagerungen positiv. Selbst
Weinliebhaber müssen nicht auf alles verzichten: Ein Glas Rotwein
erhöht das »gute« HDL-Cholesterin und gleicht negative Einflüsse
des schlechten LDL-Cholesterins aus. Sollte die Anpassung des
Lebensstils nach sechs Monaten keine Verbesserung bewirken, können
zusätzlich Medikamente zur Senkung der Blutfette notwendig werden.
Quelle: Liang YT, Tian XY, Chen JN, Peng C, Ma KY, Zuo Y, Jiao R, Lu Y, Huang Y, Chen ZY: Capsaicinoids lower plasma cholesterol and improve endothelial function in hamsters. Eur J Nutr. 2013 Feb;52(1):379-88. doi: 10.1007/s00394-012-0344-2
Quelle: Liang YT, Tian XY, Chen JN, Peng C, Ma KY, Zuo Y, Jiao R, Lu Y, Huang Y, Chen ZY: Capsaicinoids lower plasma cholesterol and improve endothelial function in hamsters. Eur J Nutr. 2013 Feb;52(1):379-88. doi: 10.1007/s00394-012-0344-2
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