Ein Glas mit kaltem Eistee und einem Spritzer Zitrone - was kann erfrischender und köstlicher sein an heißen Sommertagen? Wer Probleme mit Nierensteinen hat, sollte allerdings besser auf andere Durstlöscher ausweichen.
Der
Berufsverband Deutscher Internisten (BDI) warnt in einer Mitteilung
davor, Eistee in größeren Mengen zu konsumieren. Auch wenn er
alkoholfrei und im günstigsten Fall kalorienreduziert ein ideales
Sommergetränk zu sein scheint: Exzessiver Genuss begünstigt die
Bildung bestimmter Nierensteine. Dies trifft in besonderem Maße auf
Risikopatienten zu, die zur Steinbildung tendieren oder schon
Probleme mit Nierensteinen hatten.
Oxalsäure
problematisch für die Nieren
Alle
schwarzen und grünen Teesorten enthalten viel Oxalsäure (Oxalat)
und Eistee bildet da keine Ausnahme. Teeliebhaber sind also insgesamt
mehr gefährdet. Den Unterschied macht die Menge, denn in der Regel
wird von Eistee erheblich mehr getrunken als von der heißen
Variante.
Im
Allgemeinen führt eher eine zu geringe Flüssigkeitsaufnahme zur
Bildung von Nierensteinen. Gerade im Sommer, wenn durch vermehrtes
Schwitzen mehr Flüssigkeit verloren geht, ist eine ausreichende
Trinkmenge unverzichtbar. Auch sportliche Aktive, die ihren Durst
stillen möchten, freuen sich über einen erfrischenden Eistee. Dabei
stellt ein Glas Eistee kein Problem dar. Wer allerdings täglich
größere Mengen Eistee konsumiert, erhöht sein Risiko oxalhaltige
Nierensteine zu bilden.
Nierenstein-Risiko
für Ältere erhöht
Männer
ab dem 40. Lebensjahr bilden schneller Nierensteine. Ihr Risiko für
die Erkrankung erhöht sich im Vergleich zu Frauen um das Vierfache.
Leider bleiben die Frauen auch nicht verschont. Weil der
Östrogenspiegel bei ihnen nach der Menopause sinkt, droht auch ihnen
die Formung von Nierensteinen.
Wer
sein Risiko kennt, sollte seinen Flüssigkeitshaushalt besser mit
Wasser auffüllen. Perfekt mit einem vitalisierenden Schuss
Zitronensaft, denn Zitronensäure verhindert die Bildung von
Nierensteinen.
Nahrungsmittel
mit Oxalsäure meiden
Patienten
mit Nierensteinen und solche, die es nicht werden wollen, sollten
bestimmte Nahrungsmittel vermeiden. Lebensmittel wie Spinat,
Rhabarber, Schokolade, Kakao, Rote Beete und Erdnüsse enthalten viel
Oxalsäure. Bevorzugen sollte diese Personengruppe dagegen
Nahrungsmittel mit viel Kalzium: Joghurt, Quark, Käse, Milch,
Kartoffeln, Fenchel und Brokkoli. Kalzium senkt die Aufnahme der
Oxalsäure über den Darm und kann so die Bildung von Nierensteinen
verhindern.
Als
generelle Empfehlung gilt: fettarme Speisen mit wenig Salz.
Übergewicht sollte gesenkt werden, denn Mediziner sehen eine
Beziehung zwischen Körpergewicht und Nierensteinbildung.
Nierensteine
- so können Sie vorbeugen
Einige
Tipps, um der Bildung von Nierensteinen entgegen zu wirken und
Rückfälle zu verhindern:
- Normalisieren Sie ihr Körpergewicht
- Nehmen Sie wenig tierisches Eiweiß zu sich
- Trinken Sie 2-3 Liter täglich, denn konzentrierter Urin begünstigt die Steinbildung
- Durch Sport oder bei Saunabesuchen erhöht sich der Flüssigkeitsbedarf und muss durch ausreichendes Trinken aufgefüllt werden
- Würzen Sie sparsam mit Salz
- Sorgen Sie für regelmäßige Bewegung
- Achten sie darauf, dass Harnwegsinfektionen vollständig ausheilen
Nachfolgende
Beschwerden weisen auf ein Steinleiden hin, nehmen Sie bei diesen
Anzeichen umgehend ärztliche Hilfe in Anspruch:
- Die ausgeschiedene Urinmenge ist geringer als früher
- Blutiger Urin
- Stechende, krampfartige Schmerzen im seitlichen Unterbauch und in der Lendenwirbelsäule
Quelle: Berufsverband Deutscher Internisten (BDI). „Zu viel Eistee kann die Bildung von Nierensteinen fördern“. 13.08.2012.
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