Kurkuma: Gewürz und Heilpflanze |
Kurkumin,
der Inhaltstoff des Kurkuma, könnte zukünftig Frühgeborene vor
ernsten Lungenschäden durch künstliche Beatmung bewahren.
Kurkuma,
ein Hauptbestandteil in würzigen Curry-Gerichten, ist schon lange
für seinen medizinischen Wert bekannt. Neue Forschungen stellten
fest, dass das Kurkumin im Kurkuma Frühgeborenen dauerhaften Schutz
vor tödlichen Lungenschäden bieten kann.
Unreife
Lungen machen Beatmung notwendig
Die
Lungen sind bei frühgeborenen Kindern nicht voll ausgereift. Der
Körper der »Frühchen« wird nicht mit genügend Sauerstoff
versorgt. Sie benötigen deshalb häufig wegen der nicht
ausreichenden Lungenfunktion die Unterstützung von Beatmungsgeräten
und eine verstärkte Sauerstofftherapie. Diese Therapien können
jedoch auch zu dauerhaften Schäden der Lunge und sogar zum Tod
führen. Forscher am »Los Angeles Biomedical Research Institute«
des »Harbor-UCLA Medical Center« (LA BioMed) stellten fest, dass
die natürliche Substanz Kurkumin einen Langzeitschutz gegen solche
Schäden bietet.
Ihre
Studie, veröffentlicht im Fachjournal »American Journal of
Physiology, Lung Cellar and Molecular Physiology«, zeigt, dass
Kurkumin gegen bronchopulmonale Dysplasie (BDP) schützt, eine
Erkrankung für die Narbenbildung und Entzündungen charakteristisch
sind und gegen Hyperoxie, bei der zu viel Sauerstoff durch die Lungen
in den Körper gelangt. Der Schutz des Kurkumins hält bis zu 21 Tage
nach der Geburt an. Eine frühere LA BioMed-Studie fand bereits eine
Schutzwirkung für bis zu sieben Tage nach der Geburt.
Schutz
bei zusätzlicher Sauerstofftherapie
»Das
ist die erste Studie, die langfristige Vorteile für die Anwendung
von Kurkumin zum Schutz der Lungenfunktion bei Frühgeborenen
beweist,« sagt Virender K. Rehan, Studienleiter bei LA BioMed.
»Kurkumin ist bekannt für seine starken antioxidativen,
entzündungshemmenden und antimikrobiellen Eigenschaften. Das macht
Kurkumin zu einer vielversprechenden Therapie für Frühgeborene, die
nach der Geburt eine Sauerstofftherapie brauchen.«
Bronchopulmonale
Dysplasie ist die häufigste chronische Lungenerkrankung bei Kindern
in Amerika, aber auch bei uns. Weil immer mehr Frühgeborene aufgrund
der verbesserten Neonatologie überleben, haben die Fälle von
bronchopulmonaler Dysplasie zugenommen. Laut einer Studie aus 2010
entwickelten 67,3 Prozent der Babys, die zwischen der 22. und 25.
Schwangerschaftswoche geboren wurden, bronchopulmonale Dysplasie. Bei
Kindern, die zwischen der 26. und 30. Schwangerschaftswoche geboren
wurden, waren es dagegen nur 36,6 Prozent.
Kurkumin
mit breitem Wirkungsspektrum
Die
heilsame Wirkung des Kurkumins hat sich in der Komplementärmedizin
schon lange bewährt. Kurkumaextrakt lindert Beschwerden bei Haut-
und Magen-Darm-Erkrankungen, Arthrose, senkt den Blutzucker
und auch den Cholesterinspiegel. Auch bei Patienten nach Schlaganfall
oder mit Demenzerkrankungen kann Kurkumin unterstützend wirken.
Selbst in der Krebsbehandlung zeigt Kurkumin vielversprechende
Möglichkeiten. In Studien tötete Kurkumin Krebszellen ab und
verlangsamte das Wachstum der überlebenden Tumorzellen.
Quelle:
Reiko Sakurai, Patricia Villarreal, Sumair Husain, Jie Liu, Tokusho
Sakurai, Emiley Tou, John S. Torday, and Virender K Rehan. Curcumin
Protects the Developing Lung Against Long-Term Hyperoxic Injury.
American Journal of Physiology - Lung Cellular and Molecular
Physiology, 2013 DOI: 10.1152/ajplung.00082.2013
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