Eine neue Kontaktlinse soll bei Makuladegeneration helfen (Foto: Giuliamar / pixabaycom) |
Kontaktlinsen
können das Sehen sehr verbessern, aber Menschen mit altersabhängiger
Makuladegeneration (AMD) half das bis jetzt nicht. Forscher haben nun
eine vielversprechende Speziallinse entwickelt.
Kontaktlinsen
können viele Sehschwächen korrigieren, allerdings nicht das
verschwommene Sehen bei Menschen mit einer altersbedingten
Makuladegeneration (AMD). Die altersabhängige Makuladegeneration ist
eine der Hauptursachen für schlechte Sehfähigkeit und Blindheit bei
Älteren in der westlichen Welt. Ein Team von Forschern aus Amerika
und der Schweiz unter der Leitung von Joseph Ford von der Universität
von Kalifornien entwickelte eine Kontaktlinse mit einer Art
eingebautem Teleskop, das zwischen normaler und vergrößerter Sicht
wechseln kann. Mit weiteren Anpassungen kann das bedeuten, dass
Patienten mit AMD relativ leicht ihre Sehfähigkeit verbessern
können.
Visuelle
Hilfsmittel bisher kaum benutzbar
Visuelle
Hilfsmittel, die das einfallende Licht vergrößern, helfen Menschen
mit AMD, weil sich das Licht besser auf die intakten Teile der
Netzhaut verteilt. Dadurch wird es für Patienten mit AMD leichter zu
lesen, Gesichter zu erkennen oder sich selbst zu versorgen. Bis jetzt
gab es nur große am Kopf zu befestigende teleskopähnliche
Hilfsmittel, die diesen Vorteil boten, aber im Alltag kaum benutzbar
waren oder kleine Mikroteleskope, die ins Auge implantiert werden
mussten.
AMD-Speziallinse
bietet mehr Komfort
»Damit
eine Sehhilfe akzeptiert wird, muss sie möglichst bequem und
unauffällig sein«, sagt Co-Autor der Studie Eric Tremblay. Die neue
Linse ist deshalb ein attraktiver Kompromiss zwischen Operation und
Teleskop. Das Innerste der Linse liefert eine normale Sicht, während
der Rand der Speziallinse die Sicht 2,8 Mal vergrößert. Um zwischen
normaler und vergrößerter Sicht zu wechseln, muss eine spezielle
Brille mit Flüssigkristallgläsern getragen werden, die ursprünglich
für die Verwendung mit 3-D-Fernsehgeräten entworfen wurde. Diese
Brille blockiert entweder die vergrößernden oder die normalen
Lichtstrahlen.
Weiterentwicklung
nötig
Die
Entwicklung der Speziallinse befindet sich noch in der ersten Phase.
Die verwendeten Materialien sind noch lange nicht optimal für den
Einsatz am menschlichen Auge. Die Forscher hoffen, dass ihre Linse
letztendlich die Beeinträchtigungen bei Patienten mit AMD lindern
kann. Zumindest, bis die Ursache der Erkrankung durch dauerhafte und
wirksame Therapien oder Netzhautprothesen behoben werden kann. Die
Studienergebnisse wurden im Fachjournal »Optics Express«
veröffentlicht.
Quelle:
Eric. J. Tremblay, Igor Stamenov, R. Dirk Beer, Ashkan Arianpour,
Joseph E. Ford. Switchable telescopic contact lens. Optics Express,
2013; 21 (13): 15980 DOI: 10.1364/OE.21.015980
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