Arthrose,
eine der am häufigsten vorkommenden Gelenkerkrankungen, könnte in
Zukunft mit Stammzellen behandelt werden, meinen niederländische
Ärzte.
Arthrose,
im Volksmund auch oft als Gelenkverschleiß bezeichnet, kann
zukünftig vielleicht mit einer Stammzelltherapie behandelt werden.
Die Injektion von körpereigenen Stammzellen in die geschädigten
Gelenke zeigt vielversprechende Ergebnisse. Gerben van Buul,
Doktorand am medizinischen Universitätszentrum Rotterdam,
untersuchte die Therapie einige Jahre.
Arthrose:
nicht nur im Alter möglich
Arthrose
ist eine der häufigsten Gelenkerkrankungen bei Älteren, aber auch
immer mehr bei relativ jungen Menschen. Arthrose ist eine Erkrankung,
bei der der Gelenkknorpel verletzlich und dünn wird und das Gelenk
sich entzündet. Das führt zu Schäden im gesamten Gelenk. Arthrose
geht sehr oft mit Schmerzen einher, so dass der Patient sich immer
schlechter bewegen kann. Die aktuelle Therapie richtet sich vor allem
auf die Schmerzbekämpfung. Wenn das nicht mehr ausreicht, bleibt nur
noch die Operation, bei der das geschädigte Gelenk durch ein
künstliches Gelenk (Gelenkprothese) ersetzt wird. Diese
Gelenkprothesen haben allerdings eine begrenzte Haltbarkeit, so dass
man versucht, einen Gelenkersatz möglichst lange hinauszuzögern.
Stammzellen
sind noch flexibel in der Entwicklung
Doktorand
Gerben van Buul
fand eine vielversprechende, aber noch nicht ausgereifte neue
Methode. Stammzellen sind Zellen, die sich noch nicht zu einem
bestimmten Zell- oder Gewebetyp entwickelt haben. Man findet sie
unter anderem im Knochenmark, eine rote Substanz, die sich vor allem
in den flachen Knochen des menschlichen Körpers befindet.
Stammzellen können sich noch zu verschiedenen Zellen entwickeln:
Knochenzellen, Fettzellen, aber auch Knorpelzellen. Die Ideen war
deshalb, dass diese nicht ausgereiften Zellen in ein Gelenk und damit
in die Nähe des Knorpels injiziert werden und dort zu neuem Knorpel
heranwachsen.
Stammzellen
hemmen Entzündungen und regen Wachstum an
Tatsächlich
entwickelte sich kaum neuer Knorpel, aber die Stammzellen hatten doch
einen positiven Effekt auf Prozesse, die mit Arthrose einhergehen.
Die Stammzellen funktionierten als eine Art kleiner »Eiweißfabriken«,
die sowohl entzündungshemmende Botenstoffe als auch
Wachstumsfaktoren produzierten. Die Stammzellen hatten eine positive
Wirkung auf auf die Entzündungen und den Knorpelabbau im Gelenk. In
Zusammenarbeit mit der Radiologie-Abteilung wurde entdeckt, dass die
Stammzellen nach der Injektion verhältnismäßig lange in den
Gelenken blieben. Auch die Schmerzen nahmen etwas ab.
Stammzelltherapie
bevor irreparable Schäden enstehen
Die
Fachgruppe Orthopädie hat inzwischen einen Antrag auf Förderung für
klinische Folgestudien gestellt, um zu sehen, ob die festgestellten
Ergebnisse sich auch auf den Menschen übertragen lassen. Auch soll
erforscht werden welche Prozesse sich in den Stammzellen und im
Knorpel abspielen. Stammzelltherapie ist bislang noch eine sehr teure
Behandlung. Aber wenn die genaue Wirkung von Stammzellen ergründet
werden kann, ist es vielleicht möglich, die Wirkung als Medikament
zu reproduzieren. Das kann die Kosten einer Behandlung senken und man
könnte eine Stammzelltherapie einsetzen, bevor deutliche Schäden im
Gelenk entstehen.
Quelle:
Erasmus MC Rotterdam
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