Mehr Herzprobleme durch Asthma und COPD (Foto: absolutimages - Fotolia.com) |
Patienten
mit Asthma und COPD haben ein erhöhtes Risiko für
Herzrhythmusstörungen, beschleunigten Herzschlag und Herzstillstand.
Die
Doktorandin Miriam Warnier von der Universität Utrecht befürwortet
eine stärkere integrative Behandlung von Herz und Lungen für
Patienten mit Asthma und COPD. Ihre Forschungen haben ergeben, dass
Patienten mit Asthma, chronischer Bronchitis und Lungenemphysem eher
unter einem beschleunigten Herzschlag und Herzrhythmusstörungen
leiden und ein höheres Risiko für einen Herzstillstand haben.
Möglicherweise spielen Medikamente eine Rolle bei der Entstehung der
Herzprobleme.
Abweichendes
EKG
Warnier
zeigt, dass Patienten mit Asthma und COPD häufiger ein abweichendes
EKG haben. Erwachsene Asthmatiker, vor allem Patienten, die
Inhalationsmedikamente (ß2-Mimetika) benutzen, haben beispielsweise
öfter einen Puls von mehr als 100 Schlägen pro Minute. Auch
Patienten mit COPD haben im Durchschnitt einen höheren Puls. Aus den
Forschungen von Warnier geht hervor, dass bei älteren Patienten mit
COPD ein erhöhter Puls ein höheres Sterblichkeitsrisiko bedeutet.
Darüber hinaus ist für Asthma- und COPD-Patienten das Risiko für
einen Herzstillstand 40 Prozent höher und die Überlebenschance bei
einem Herzstillstand geringer.
Risiko
für Herzprobleme senken
In
ihrer Studie untersuchte Warnier auch die Möglichkeiten, um die
Risiken für Herzprobleme bei Asthma und COPD zu senken. Mit dem
Rauchen aufzuhören kann hier einen wichtigen Beitrag liefern.
Warnier zeigt, dass das bei Patienten mit Lungenerkrankungen am
besten erreicht wird durch eine Kombination von Medikamenten zur
Raucherentwöhnung und einer Verhaltenstherapie.
Zusätzlich
stellt sie fest, dass das Risiko für Herzrhythmusstörungen
eventuell durch verbesserte Informationen im »Summary of Product
Characteristics« (SPC) gesenkt werden kann: Ein ausführlicher
Beipackzettel für Ärzte und Apotheker, in dem alle wichtigen
Informationen über das Medikament enthalten sind. Warnier beweist,
dass die Information über das Risiko, dass ein Arzneimittel
Herzrhythmusstörungen verursacht, sehr unterschiedlich bei den SPC’s
verschiedener Medikamente ist. Sogar zwischen amerikanischen und
europäischen SPC’s desselben Arzneimittels gibt es teilweise große
Unterschiede.
Arzneimittelinformationen
müssen verbessert werden
Außerdem
entdeckte Warnier, dass Hausärzte nicht immer den Empfehlungen der
SPC’s folgen, um vor einer Behandlung mit einem Medikament, dass
Herzrhythmusstörungen verursachen kann, ein EKG zu machen. »Hin und
wieder ist die Information auch zweideutig«, so Warnier.
»Verbesserung der Informationen im Beipackzettel können zu einer
sorgfältigeren Behandlung beitragen.«
Miriam
Warnier promoviert am 10.02.2014 mit ihrer Dissertation »Disease und
drug-induced arrhythmisch: The example of obstructive pulmonary
disease« an der Universität Utrecht.
Quelle:
Universität Utrecht
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