Vitamin D 3 aus fettem Fisch kann bei Nesselsucht die Symptome lindern (Foto: Lebensmittelfotos / pixabay.com) |
Vitamin D 3 kann
vielleicht Patienten mit chronischer Nesselsucht etwas Linderung
verschaffen, glauben Forscher der Universität von Nebraska.
Für
Nesselsucht gibt es keine Heilung und nur wenige
Behandlungsmöglichkeiten. Bei Menschen mit chronischer Nesselsucht
entstehen rote, juckende und manchmal geschwollene Flecken auf der
Haut. Manchmal entstehen diese Quaddeln täglich und halten sich dann
hartnäckig über Wochen und sogar Jahre.
Vitamin D 3 als Ergänzung
zur Therapie
Wissenschaftlerin
Jill Poole untersuchte in einer zweijährigen Studie die Wirkung von
Vitamin D 3 als ergänzende Behandlung bei Nesselsucht. Während 12
Wochen benutzten 38 Teilnehmer ein Arzneimittel und ein Vitamin D
3-Präparat. Die Hälfte von ihnen bekam 600 IE (Internationale
Einheiten) Vitamin D pro Tag. Der Rest erhielt erhielt 4.000 IE pro
Tag. Eine IE Vitamin D 3 entspricht ungefähr 0,025 Mikrogramm.
Hohe Dosierung wirkt gut
ohne Nebenwirkungen
Bereits
nach einer Woche hatte in beiden Gruppen die Schwere der Nesselsucht
um 33 Prozent abgenommen. Drei Monate später hatte in der Gruppe mit
der hohen Vitamin D 3-Dosis die Schwere nochmals um weitere 40
Prozent abgenommen. In der Gruppe mit der niedrigen Dosierung
stellten die Wissenschaftler keine Verbesserung nach der ersten Woche
mehr fest.
»Die
hohe Dosis Vitamin D 3 zeigt eine Verbesserung der Krankheit ohne
Nebenwirkungen«, erklärt Poole. »Es ist kein Arzneimittel, aber
zeigt Wirkung, wenn es in Kombination mit Medikamenten gegen
Allergien eingesetzt wird. Die Schwere der Nesselsucht war erheblich
geringer.«
Die
Studienergebnisse wurden im Fachjournal »Annals of Allergy, Asthma
and Immunology« veröffentlicht.
Urtikaria - Nesselsucht
Die
quälenden juckenden und geröteten Quaddeln sehen aus wie die
Hautreaktion nach einem Brennnesselkontakt. Daher hat die Krankheit
ihren Namen. Der lateinische Name der Brennnessel lautet »Urtica«
und die Nesselsucht entsprechend »Urtikaria«. Nesselsucht gehört
wie Neurodermitis und Schuppenflechte (Psoriasis) zu den häufigsten
Hauterkrankungen.
Eine
akute Nesselsucht verschwindet in der Regel nach zwei Wochen.
Bestehen die Symptome allerdings länger als sechs Wochen, ist die
Nesselsucht in ein chronisches Stadium übergegangen, das sich bis zu
fünf Jahren halten kann. In seltenen Fällen sind auch die
Schleimhäute in Mund, Rachen und Kehlkopf betroffen und führen dann
zu Atemproblemen.
Wie entsteht Nesselsucht?
Mastzellen,
die zu den weißen Blutkörperchen gehören und eine Rolle bei der
Wundheilung, der Immunabwehr und auch bei Allergien spielen, schütten
eine große Menge des Botenstoffs Histamin aus. Das Histamin löst
eine Entzündung aus, worauf die Haut reagiert: Die Blutgefäße in
der Haut werden durchlässiger und Wasser lagert sich in der
Lederhaut ein, was die typischen Quaddeln ergibt. Die Auslöser sind
vielfältig: Medikamente, Nahrungsmittel, Hitze, Kälte oder auch
Stress. In Deutschland sind etwa eine Million Menschen von
Nesselsucht betroffen, überwiegend Frauen.
Etwa 800.000 Menschen erkranken
jährlich an chronischer Nesselsucht. Haben Sie schon einmal an
Nesselsucht gelitten und kennen den Auslöser, sollten Sie ihn so
weit wie möglich meiden. Andere Vorbeugungsmaßnahmen sind fast
nicht möglich. Ist Ihnen der Auslöser der Nesselsucht unbekannt,
kann eine histaminarme Ernährung helfen, denn das Histamin fördert
allergische Reaktionen. Nahrungsmittel wie Hefe, Salami,
Meeresfrüchte, Kaffee, Sauerkraut, sehr reifer Käse, Alkohol oder
Weizenmehl sind reich an Histamin und sollten reduziert oder
vermieden werden.
Quelle:
Andy Rorie, Whitney S. Goldner, Elizabeth Lyden, Jill A. Poole:
Beneficial role for supplemental vitamin D3 treatment in chronic
urticaria: a randomized study. Annals of Allergy, Asthma &
Immunology - 07 February 2014, DOI:10.1016/j.anai.2014.01.010
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