Ein Atemtest könnte zukünftig die Mammografie ersetzen (Foto: Greyerbaby / pixabay.com) |
Mit
einem Atemtest kann in nur sechs Minuten effektiv festgestellt
werden, ob eine Frau an Brustkrebs leidet. Der Test ist sicher und
schmerzfrei, ganz im Gegensatz zu einer Mammographie.
Es
ist kaum vorstellbar, doch ein Atemtest kann in gerade mal sechs
Minuten klären, ob eine Frau Brustkrebs hat. Auch Abweichungen auf
einem Mammogramm können so geklärt werden, wie eine Studie der
Universitätsklinik Maastricht und der Maastro Clinic ergeben hat.
Der Schnelltest ist sicher und völlig schmerzlos im Gegensatz zur
gängigen Untersuchungsmethode Mammographie. Die vielversprechenden
Ergebnisse wurden am 05.03.2014 im Wissenschaftsjournal PLOS
ONE
veröffentlicht.
Brustkrebs
häufigster Krebs bei Frauen
Brustkrebs
ist die häufigste Krebsart bei Frauen. Bereits jede achte Frau
erkrankt daran. Nach Lungenkrebs ist Brustkrebs für die meisten
Todesfälle durch Krebs verantwortlich. Im Zuge von
Vorsorge-Reihenuntersuchungen in der Bevölkerung werden in den
Niederlanden daher alle Frauen zwischen 50 und 75 Jahren alle zwei
Jahre zu einer Mammographie aufgefordert. »Ein Mammogramm kann
allerdings schmerzhaft und unangenehm sein, mal abgesehen von den
schädlichen Folgen durch die Röntgenstrahlung«, sagt Dr. Roy
Lalisang, Onkologe an der Universitätsklinik Maastricht. »Beim
Atemtest entfallen diese Probleme.«
Brustkrebs
ausschließen
Die
Wissenschaftler untersuchten den Atemtest, entwickelt von der
amerikanischen Firma Menssana Research, bei 244
Studienteilnehmerinnen. Bei 130 Teilnehmerinnen wurde eine
Kontroll-Mammographie durchgeführt. 93 Mammogramme zeigten ein
normales Ergebnis, 37 zeigten Abweichungen. Bei 114 Frauen wurde eine
Gewebebiopsie eines Tumors gemacht, davon hatten 35 Brustkrebs und 79
einen gutartigen Tumor. Alle machten im Anschluss den Atemtest, der
die sogenannten flüchtigen organischen Stoffe in der Ausatemluft
misst. Frauen mit Brustkrebs produzieren ein anderes Profil dieser
Stoffe als gesunde Frauen. Der entwickelte Atemtest konnte erstmalig
diese beiden Profile tatsächlich voneinander unterscheiden.
Mammografie
austauschbar
»Das
aufsehenerregendste und brauchbarste Resultat war der negative
Atemtest«, sagt Professor Dr. Philippe Lambin, Hochschullehrer für
Strahlentherapie in Maastricht. »Mit fast hundertprozentiger
Sicherheit war der Test in der Lage, Brustkrebs auszuschließen.
Gesunde Teilnehmerinnen hatten in beinahe alle Fällen einen normalen
Atemtest. Der Test konnte übrigens ein abweichendes Mammogramm bei
diesen Frauen ausschließen. Damit kann eine derart belastende
Untersuchung bei dieser Gruppe Frauen zukünftig wahrscheinlich
entfallen.« Im Falle eines positiven Atemtests wurde in fast 80
Prozent der Fälle auch Brustkrebs erkannt. Bei einem positiven
Atemtest müssen zusätzliche Untersuchungen durchgeführt werden, um
die Diagnose Brustkrebs zu bestätigen oder auszuschließen.
Quelle:
Phillips M, Beatty JD, Cataneo RN, Huston J, Kaplan PD, et al. (2014)
Rapid Point-Of-Care Breath Test for Biomarkers of Breast Cancer and
Abnormal Mammograms. PLoS ONE 9(3): e90226.
doi:10.1371/journal.pone.0090226
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