Morgens etwas kälter duschen hilft beim Abnehmen (Foto: Hans / pixabay.com) |
Bewegen hilft, um
weißes Fett in braunes Fett umzuwandeln. Braunes Fett verbraucht
Energie und unterstützt das Abnehmen. Eine Viertelstunde Zittern vor
Kälte hat denselben Effekt.
Sie
wollen schlank bleiben oder werden? Duschen Sie kalt, drehen Sie die
Heizung ab und suchen Sie die Kälte anstatt das kuschelig warme
Sofa. Denn frieren und nicht zuletzt zittern ist jetzt angesagt, um
den ungeliebten »Rettungsringen« und dem »Hüftgold« den Garaus
zu machen. Zittern Sie sich schlank ist die neue Devise. Das
Muskelzittern kurbelt die Fettverbrennung an und sorgt für die
Umsetzung von weißen Fettzellen in braune Fettzellen.
Braunes Fett hält uns warm
Säugetiere
verfügen über zwei Typen von Fett: braunes und weißes Fett. Weißes
Fett speichert Energie und macht uns dick, braunes Fett verbraucht
Energie, um Wärme zu erzeugen und den Körper auf Temperatur zu
halten und hilft uns Kalorien zu verbrennen. Darum haben
beispielsweise Säuglinge und auch Tiere, die sich im Winterschlaf
befinden, mehr braunes Fett. Erwachsene mit mehr braunem Fett sind im
Durchschnitt schlanker als Erwachsene, die wenig braunes Fett
besitzen. Weißes Fett in braunes Fett umzuwandeln, könnte der
Entwicklung von Übergewicht entgegenwirken. Weiße Fettzellen
befinden sich vor allem an Hüfte und Bauch, braune Fettzellen findet
man eher im Schulter- und Nackenbereich. Braunes Fett gilt auch als
Schutz gegen Diabetes und Stoffwechselerkrankungen.
Hormone wandeln Fett um
Kälte
stimuliert - ebenso wie Bewegung - die Bildung von braunen
Fettzellen, aber warum war bisher nicht deutlich. Um das zu
ergründen, setzten die Wissenschaftler unter der Leitung von Paul
Lee vom »Garvan Institute of Medical Research« in Sydney die
Teilnehmer immer kälteren Temperaturen aus, bis sie anfingen, vor
Kälte zu zittern. Anschließend wurden Blutproben genommen. So
entdeckten die Forscher, dass zwei Hormone freigesetzt werden, wenn
die Muskeln zittern: Irisin und FGF21. Im Labor stellte sich heraus,
dass diese Hormone weißes in braunes Fett umsetzen können. Mit 10
bis 15 Minuten zittern produzierten die Teilnehmer genauso viel
Irisin, wie nach einer Stunde Fahrrad fahren.
Kleine Impulse reichen aus
Die
Forscher glauben, dass ihre Entdeckung zu einer neuen Behandlung
gegen krankhafte Fettleibigkeit (Adipositas) führen kann. Aber man
sollte es nicht gleich übertreiben, raten die Forscher. Beim Frieren
ist es wie mit dem Sport: Untrainierte sollten es langsam angehen
lassen, damit nicht gleich eine Erkältung die Folge ist. Nur lauwarm
duschen, die Heizung zwei Grad herunterschalten oder mal mit einer
dünneren Jacke nach draußen gehen. Leichte Impulse reichen schon,
um die Fettverbrennung anzustoßen. »Und zweifellos sind Bewegung
und gesunde Ernährung immer noch die wichtigsten Faktoren für ein
gesundes Körpergewicht und einen gut funktionierenden Stoffwechsel«,
meint Lee. Zum Beispiel unterstützen Äpfel, Bananen, Birnen,
Zitrusfrüchte, Papaya und auch Fisch die Fettverbrennung enorm. Die
Ergebnisse der Studie wurden im Fachjournal »Cell Metabolism«
veröffentlicht.
Quelle:
Paul Lee, Joyce D. Linderman, Sheila Smith, Robert J. Brychta, Juan
Wang, Christopher Idelson, Rachel M. Perron, Charlotte D. Werner,
Giao Q. Phan, Udai S. Kammula, Electron Kebebew, Karel Pacak, Kong Y.
Chen, Francesco S. Celi: Irisin and FGF21 Are Cold-Induced Endocrine
Activators of Brown Fat Function in Humans. Cell Metabolism - 4
February 2014 (vol. 19, Issue 2, pp. 302-309), DOI:
10.1016/j.cmet.2013.12.017
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