2 Bier wöchentlich kann Frauen vor Rheuma schützen (Foto: Deutscher Brauer-Bund DBB) |
Frauen,
die wöchentlich Bier trinken, haben ein geringeres Risiko für
rheumatoide Arthritis. So lautet das Ergebnis einer Studie der
Harvard Medical School.
Bei
der rheumatoiden Arthritis (RA) gerät das Immunsystem durcheinander
und richtet sich gegen den eigenen Körper. Rheuma zählt deshalb
auch zu den sogenannten Autoimmunerkrankungen. Es kommt vor allem zu
Entzündungen in den Gelenken. Rheumatoide Arthritis betrifft ein
Prozent der Bevölkerung und ist die häufigste entzündliche
Gelenkerkrankung. Frauen sind dreimal häufiger betroffen. Die
Erkrankung kann in jedem Alter auftreten, beginnt aber meist im
mittleren Lebensalter zwischen 40 und 50. Der Verlauf ist chronisch,
manchmal schubweise und individuell sehr unterschiedlich und führt
oft zur völligen Zerstörung der betroffenen Gelenke. Im Vordergrund
der Behandlung stehen Schmerzlinderung und Erhaltung der
Beweglichkeit.
Zwei
Bier pro Woche gegen Rheuma
Die
Wissenschaftler der Harvard
Medical School
untersuchten die Trinkgewohnheiten von mehr als 230.000 Frauen, die
alle zwei Jahre Fragen beantworteten über ihre Gesundheit,
Lebensweise, Essgewohnheiten und Alkoholkonsum.
Was
zeigte sich? Ein mäßiger Alkoholkonsum über lange Zeit verringert
das Risiko für rheumatoide Arthritis um 21 Prozent. Die beste
Wirkung wird mit zwei Bier pro Woche erzielt: das Risiko sink um 31
Prozent.
Eine
genaue Erklärung für die Ergebnisse haben die Forscher noch nicht.
Möglich ist, dass der Alkohol den Östrogenspiegel erhöht, was der
Krankheit vorbeugt. Ob die Studienergebnisse auch für Männer
gelten, muss noch weiter erforscht werden.
Bier
in Maßen kann gesund sein
Der
amerikanische Rheumatologe Scott Zashin sagt, dass Patienten
tatsächlich ruhigen Gewissens einige Bierchen pro Woche genießen
können, es sei denn andere Gründe sprechen dagegen. Dennoch macht
der Mediziner eine Randbemerkung: »Natürlich alles in Maßen. Und
wenn Sie nie Bier getrunken haben, brauchen Sie nicht plötzlich
damit anzufangen.« Die Ergebnisse der Studie wurden im Fachjournal
Arthritis &
Rheumatism
veröffentlicht.
Was
ist gesund im Bier?
Der
Hauptbestandteil Hopfen ist eine alte Arzneipflanze. Die Bitterstoffe
helfen gegen Magenprobleme, Appetitlosigkeit und bei Unruhezuständen.
Trotz der beruhigenden Wirkung, regt der Hopfen dennoch den
Stoffwechsel an. Das Malz im Bier liefert dem Körper alle B-Vitamine
für einen gut funktionierenden Stoffwechsel, Phosporsäure als
lebensnotwendigen Zellbaustein, aber auch wichtige Mineralstoffe wie
Kalium und Magnesium für gute Muskel- und Nervenfunktionen. Und wer
auf sein Gewicht achten will oder muss, kann auch zu den
alkoholfreien Bieren greifen. Sie enthalten dieselben
gesundheitsfördernden Inhaltstoffe, aber mit deutlich weniger
Kalorien.
Quelle:
Bing Lu, Daniel H. Solomon, Karen H. Costenbader, Elizabeth W.
Karlson: Alcohol consumption and risk of incident rheumatoid
arthritis in women: A prospective study. Arthritis & Rheumatism,
04/17/2014, doi: 10.1002/art.38634
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