Menschen,
die im mittleren Alter Typ 2-Diabetes oder einen erhöhten Blutdruck
entwickeln, sind häufiger von Hirnschäden betroffen. Mit
zunehmendem Alter erhöht dies das
Risiko für eine Demenz.
Zu
diesem Schluss kamen Wissenschaftler der amerikanischen Mayo
Clinic. Die Diabeteserkrankung
scheint demnach im Laufe der Zeit für eine Schrumpfung des Gehirns
zu sorgen. Vor allem wichtige Hirnregionen wie der Hippocampus werden
kleiner, was das Kurz- und Langzeitgedächtnis beeinflusst. Darüber
hinaus erhöhen Diabetes und Bluthochdruck das Risiko für
Mikro-Schlaganfälle und Schäden an anderen Blutgefäßen, die das
Gehirn versorgen.
»Bei
Menschen, die schon im jüngeren Alter Diabetes bekamen, war die
Gehirnstruktur schon weitaus mehr geschädigt als bei Menschen, die
die Krankheit später entwickeln«, erklärt Studienleiter Rosebud
Roberts. »Hirnscans zeigen, dass diese kognitive Einschränkung über
einen langen Zeitraum entsteht. Je eher sich der Typ 2-Diabetes
entwickelt, desto größer ist das Risiko für Folgeschäden.«
Gedächtnisprobleme
bei Diabetes schon länger bekannt
Diabetes
wird schon länger in Verbindung gebracht mit Gedächtnisproblemen,
aber nun kann zum ersten Mal mit einer Studie eine solide Aussage
über die Zusammenhänge getroffen werden. An der Studie nahmen mehr
als 1.400 Menschen im Durchschnittsalter von 80 Jahren teil. Die
Teilnehmer hatten mindestens mäßige Gedächtnisprobleme,
sogenanntes »mild cognitive impairment (MCI). Mit Hilfe von
MRT-Bildern wurde das Gehirn der Probanden untersucht. Auch die
Krankheitsgeschichte der Patienten wurde analysiert.
Aus
den Untersuchungen ging hervor, dass das Gehirn von Menschen, die im
mittleren Alter Diabetes entwickelt hatten, 2,9 Prozent kleiner war
als bei Menschen ohne Diabetes. Der Hippocampus war sogar
durchschnittlich 4 Prozent kleiner. Roberts dazu: »Wenn der
Hippocampus schrumpft, verliert man das Langzeitgedächtnis, aber
auch die Fähigkeit, die jüngsten Ereignisse im Gedächtnis zu
behalten.«
Gute
Blutzuckereinstellung beugt vor
Laut
Rosebud Roberts soll sich durch eine gute Blutzuckerkontrolle und
möglichst optimale Werte der Schaden am Gehirn reduzieren lassen.
Folgestudien sollen weitere Klarheit bringen. Die Studie wurde im
Fachjournal Neurology
veröffentlicht.
Quelle:
Rosebud O. Roberts, MB, ChB, David S. Knopman, MD, Michelle M.
Mielke, PhD, Ruth H. Cha, MS, V. Shane Pankratz, PhD, Teresa J.H.
Christianson, BSc, Yonas E. Geda, MD, MSc, Bradley F. Boeve, MD,
Robert J. Ivnik, PhD, LP, Eric G. Tangalos, MD, Walter A. Rocca, MD,
MPH and Ronald C. Petersen, MD, PhD: Higher risk of progression to
dementia in mild cognitive impairment cases who revert to normal.
Neurology January 28, 2014 vol. 82 no. 4 317-325. doi:
10.1212/WNL.0000000000000055
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