Kleine Menschen sollen weniger intelligent sein (Foto: publicphoto.org) |
Kleine
Menschen haben neuesten Forschungen der Universität Edinburgh
zufolge, einen geringeren Intelligenzquotienten (IQ).
Wer
bei der Körpergröße zu kurz gekommen ist, soll nach neuesten
Erkenntnissen auch bei der Intelligenz weniger gut bestückt sein,
sagen schottische Forscher. In Deutschland sind Männer derzeit im
Durchschnitt etwa 1,80 Meter groß, Frauen etwa 1,71 Meter. Doch laut
der vorliegenden Studie sinkt der Intelligenzquotient mit abnehmender
Körpergröße.
Gene
beeinflussen Körpergröße und IQ
Die
Entdeckung bestimmter Gene, die sowohl Körpergröße als auch IQ
beeinflussen, haben zu dieser bahnbrechenden Erkenntnis geführt.
Während einer 5-Jahres-Studie verschiedener britischer
Universitäten, untersuchten die Forscher bei 6.800 Menschen, die
nicht verwandt waren, die DNA. Bei den Teilnehmern wurden Tests
hinsichtlich Erinnerungsvermögen, Sprachfähigkeit und
Reaktionsgeschwindigkeit durchgeführt. »Wir testeten, ob
DNA-basierte genetische Ähnlichkeiten sich auf Ähnlichkeiten bei
Körpergröße und Intelligenz beziehen lassen«, erklärt Riccardo
Marioni von der Universität Edinburgh.
Zusammenhang
zwischen Körpergröße und Gesundheit
»Frühere
Studien haben Daten von Zwillingen oder Familien als Grundlage
benutzt, um Ähnlichkeiten zwischen Größe und Intelligenz zu
analysieren. Unsere Studie war die erste, die DNA-Marker bei nicht
verwandten Menschen untersuchte. Wir fanden einen kleinen, aber
bedeutenden Zusammenhang zwischen Größe und Intelligenz in der
Weise, dass größere Menschen öfter klüger zu sein scheinen.« Die
Gründe dafür liegen zu 70 Prozent in den Genen und zu 30 Prozent an
Umwelteinflüssen schreiben die Forscher im Journal Behavior
Genetics.
Sie hoffen, dass dieser genetische Zusammenhang dazu benutzt werden
kann, um die Gesundheit eines Menschen zu bestimmen. Unzählige
Studien haben nämlich in der Vergangenheit einen direkten Link
zwischen Körpergröße und Gesundheit eines Menschen festgestellt.
Kleine
Menschen mehr Herzprobleme
Eine
Studie im European
Heart Journal
untersuchte drei Millionen Menschen und stellte bei geringer
Körpergröße ein doppelt so hohes Risiko für eine Herzerkrankung
fest. Abgesehen davon galt eine kleine Statur lange als Risikofaktor
für Schlaganfall, Diabetes und Alzheimer. Andere Studien haben einen
Zusammenhang zwischen Körpergröße und Krebserkrankungen gefunden.
Eine Studie aus dem Fachjournal Cancer
Epidemiology, Biomarkers & Prevention berichtete
über ein 13 Prozent höheres Risiko für Krebstumore in Brust,
Eierstöcken, Dickdarm, Gebärmutter, Nieren, Mastdarm, Schilddrüse,
Knochenmark und Haut pro zehn Zentimeter steigender Körpergröße. Das gilt vor allem für Frauen nach der Menopause.
Nicht
alle »kurzen« Menschen sind dumm
Auch
wenn es laut den aktuellen Forschungen einen Zusammenhang zwischen
Intelligenz und Körpergröße geben mag, so gilt doch immer noch das
geflügelte Wort: »Klein, aber oho!« Denn es gibt genügend
Beispiele, dass Erfolg und Klugheit nicht immer von einer besonderen
Körpergröße abhängen: Albert Einstein, der mit seiner
Relativitätstheorie maßgeblich das physikalische Weltbild
beeinflusste, war laut seinem Pass 1,75 Meter. Sigmund Freud, der
Begründer der modernen Psychoanalyse wurde 1,72 Meter groß. Und der
berühmte Philosoph und Publizist Jean-Paul Sartre brachte es gerade
mal auf 1,53 Meter. Auch der Philosoph Sokrates wurde als »klein und
verwachsen« beschrieben und maß wahrscheinlich nur 1,50 bis 1,60
Meter. Ebenso liegt der reichste Mann der Welt und Begründer von
Microsoft Bill Gates mit 1,78 Meter knapp unter der
Durchschnittsgröße von 1,80 Meter.
Quellen:
Riccardo E. Marioni, G. David Batty, Caroline Hayward, Shona M.
Kerr, Archie Campbell, Lynne J. Hocking, David J. Porteous, Peter M.
Visscher, Ian J. Deary: Common Genetic Variants Explain the Majority
of the Correlation Between Height and Intelligence: The Generation
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