Freitag, 2. Mai 2014

Verbindung zwischen Stress und Heuschnupfen


Stress und Zeitdruck verstärken Heuschnupfen
(Foto: zwekke2 / pixabay.com)

Menschen mit Heuschnupfen können stärkere Symptome zeigen, wenn sie unter Stress stehen, dokumentieren Wissenschaftler der Ohio State Universität.


Pollenallergien und Heuschnupfen sind mit ihren quälenden Symptomen Husten, Niesen, Kopfdruck und tränenden Augen schon unangenehm genug. Wenn Sie allerdings zusätzlich unter Stress stehen, verstärkt das die allergischen Beschwerden noch mehr, fand die Ohio State Universität heraus. Die Forscher untersuchten 12 Wochen lang 179 Heuschnupfen-Patienten. Diese notierten während zweimal zwei Wochen-Perioden täglich, ob sie Heuschnupfensymptome hatten und wie sie sich fühlten.

Mehr Heuschnupfen-Anfälle

Mehr als 39 Prozent der Teilnehmer zeigten mehr als einen Heuschnupfen-Anfall. Diese Gruppe schien stärker unter Stress zu stehen als die Teilnehmer, die während der Studie keine Heuschnupfensymptome zeigten. Von den Studienteilnehmern, die mehr Stress hatten, hatte 64 Prozent sogar mehr als vier Heuschnupfenanfälle in den Blöcken von jeweils zwei Wochen.

Symptome verursachen Stress

Es wurde keine deutliche Verbindung zwischen Stress und einem Heuschnupfenanfall am selben Tag gefunden. Eine Reihe von Probanden bekam allerdings einen Heuschnupfenanfall nach einigen Tagen mit zunehmendem Stress. »Stress kann verschiedene negative Effekte auf den Körper haben, worunter die Zunahme von allergischen Symptomen. Heuschnupfensymptome wie Niesen, laufende Nase und tränende Augen können obendrein für extra Stress sorgen und sind für manche Betroffene vielleicht sogar die Stressursache«, sagt Amber Patterson. Die Ergebnisse der Studie erschienen im Fachjournal Annals of Allergy, Asthma & Immunology.

Stress - Ursachen und Symptome

Wenn man über Stress spricht, geht es meistens um negativen Stress: ein ungesunder Druck und Überbelastung. Doch Stress ist nicht generell schädlich. Es ist eine ganz natürliche und eigentlich gesunde Reaktion des Körpers. Im Beruf sorgt gesunder Stress für bessere Leistungen. Er macht Sie aufmerksam, konzentriert und leistungsfähig. Die Anspannung macht den Körper bereit für Aktionen und das ist nötig, um in bedrohlichen Situationen richtig reagieren zu können.

Gleichgewicht gestört

Die Probleme entstehen erst, wenn die Belastung zu groß wird. In diesem Moment sind die Anforderungen, die an Sie gestellt werden oder die Sie selbst an sich stellen größer als Ihre Leistungsfähigkeit. Das Gleichgewicht zwischen den stressauslösenden Faktoren (Stressoren) und Ihren Möglichkeiten, Stress zu vermeiden oder mit ihm umzugehen, wird gestört.

Eine Störung des Gleichgewichts kann verursacht werden durch eine zu große Belastung oder eine zu geringe Leistungsfähigkeit. Bei einer Überbelastung handelt es sich um Anforderungen und Ursachen, die außerhalb Ihrer Person liegen. Diese belastenden Umstände können sehr unterschiedlich sein: variierend von alltäglichen Stress-Situationen bis zu persönlichen Schicksalsschlägen.

Persönliche Eigenschaften machen empfindlich für Stress

Manche Menschen reagieren empfindlicher auf Stress als andere. Die folgenden Eigenschaften machen Sie anfälliger für Stress:

  • Perfektionismus
  • Sogenanntes Typ A-Verhalten: Ehrgeiz, Leistungsorientierung, Wettbewerb, Hetze, nicht »mal nichts tun« können, oft zwei Dinge gleichzeitig tun
  • Viel von sich selbst fordern und immer etwas »müssen«
  • Großes Verantwortungsgefühl
  • Besonderes Engagement für Familie oder Beruf
  • Nach Anerkennung von anderen streben
  • Schwer »Nein« sagen, Grenzen angeben oder sich für sich selbst einsetzen können
  • Es fällt schwer, um Hilfe zu bitten
  • Es fällt schwer, Gefühle zu äußern
  • Das Gefühl haben, wenig Einfluss auf die Umgebung und das eigene Leben zu haben
  • Pessimismus und einen negativen Blick auf persönliche Leistungen

Diese Eigenschaften werden teils durch Charakter und Temperament bestimmt, aber Erfahrung und Fähigkeiten spielen auch eine große Rolle. Sie können selbst viel tun, um die Belastungsfähigkeit zu erhöhen. Fähigkeiten wie Durchsetzungsvermögen und Konfliktbewältigung lassen sich verbessern und Sie können lernen realistischere Anforderungen zu stellen.

Auch ungesunde Lebens- und Arbeitsgewohnheiten können die Belastungsfähigkeit reduzieren. Falsche Essgewohnheiten, zu viel Kaffee oder Alkohol, zu wenig Bewegung und ein Mangel an Schlaf und Entspannung beispielsweise. Aber auch eine schlechte Organisation der Arbeit, zu viel Arbeit und zu wenige Pausen tragen dazu bei. Ihre Abwehrkräfte sinken und dadurch sind Sie anfälliger für die Folgen von Stress.

Symptome bei Stress

Ungesunder Stress kann sich auf verschieden Arten äußern:

  • Körperliche Signale
  • Psychische Signale
  • Verhaltensänderungen
  • Geistige Signale

Körperliche Signale

Körperliche Signale hängen mit der erhöhten körperlichen Aktivität bei Stress zusammen. So können Beschwerden auftreten wie Kopfschmerzen, Rücken- oder Nackenschmerzen, aber auch Herzrhythmusstörungen oder Verdauungsbeschwerden. Das Immunsystem kann durch den Stress angegriffen werden. Dadurch werden Sie auch anfälliger für Erkältungen oder Grippe. Müdigkeit, Unruhe oder Schlafprobleme sind ebenfalls häufig auftretende Stresssymptome.

Psychische Signale

Gestresste Menschen sind oft reizbar oder zynisch. Darüber hinaus kann Stress auch begleitet werden von Gefühlen wie Machtlosigkeit, Unglücklichsein oder Langeweile. Ungesunder Stress kann die Stimmung und den Gemütszustand stark beeinflussen. Menschen können sich einsam fühlen.

Verhaltenssignale

Gestresste Personen reagieren oft herrisch, schnauzen ihr Gegenüber grundlos an oder konsumieren Alkohol, Nikotin, Drogen oder Lebensmittel im Übermaß. Ungesunder Stress kann Verhaltensänderungen hervorrufen. Diese leiten sich aus den körperlichen und psychischen Stresssymptomen ab. Reizbarkeit kann zu Konflikten führen und Lustlosigkeit oder Trübseligkeit kann zum Rückzug aus dem sozialen Umfeld führen.

Denken

Schließlich haben Menschen, die unter Stress leiden, häufig Schwierigkeiten klare Gedanken zu fassen. Ein Mangel an Kreativität, Gedächtnis- und Konzentrationsprobleme, alles ist möglich. Ungesunder Stress führt oft zu einer negativen Denkweise: Betroffene können den Sinn für Humor völlig verlieren.

Tipps gegen Stress

  • Sorgen Sie für genügend Pausen im Alltag.
  • Schlafen Sie ausreichend.
  • Essen Sie abwechslungsreich und gesund. Bei Stress ist unter anderem der Magnesiumbedarf erhöht. Nüsse, Hülsenfrüchte, Fisch und Fleisch sind gute Magnesiumlieferanten.
  • Sport kann helfen Stress abzubauen.
  • Ein warmes Bad mit entspannenden und duftenden Zusätzen .
  • Musik kann entspannen und die Stimmung aufhellen.
  • Besprechen Sie Ihre Probleme mit Freunden, Familienangehörigen oder auch mit einem Therapeuten.
  • Versuchen Sie nicht alles alleine zu tun, bitten Sie um Unterstützung und nehmen Sie Hilfe an.

Quelle: Patterson, Amber M. et al.: Perceived stress predicts allergy flares. Annals of Allergy, Asthma & Immunology , Volume 112 , Issue 4 , 317 - 321. DOI: 10.1016/j.anai.2013.07.013

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