Stress und Zeitdruck verstärken Heuschnupfen (Foto: zwekke2 / pixabay.com) |
Menschen
mit Heuschnupfen können stärkere Symptome zeigen, wenn sie unter
Stress stehen, dokumentieren Wissenschaftler der Ohio State
Universität.
Pollenallergien
und Heuschnupfen sind mit ihren quälenden Symptomen Husten, Niesen,
Kopfdruck und tränenden Augen schon unangenehm genug. Wenn Sie
allerdings zusätzlich unter Stress stehen, verstärkt das die
allergischen Beschwerden noch mehr, fand die Ohio State
Universität heraus. Die
Forscher untersuchten 12 Wochen lang 179 Heuschnupfen-Patienten.
Diese notierten während zweimal zwei Wochen-Perioden täglich, ob
sie Heuschnupfensymptome hatten und wie sie sich fühlten.
Mehr
Heuschnupfen-Anfälle
Mehr
als 39 Prozent der Teilnehmer zeigten mehr als einen
Heuschnupfen-Anfall. Diese Gruppe schien stärker unter Stress zu
stehen als die Teilnehmer, die während der Studie keine
Heuschnupfensymptome zeigten. Von den Studienteilnehmern, die mehr
Stress hatten, hatte 64 Prozent sogar mehr als vier
Heuschnupfenanfälle in den Blöcken von jeweils zwei Wochen.
Symptome
verursachen Stress
Es
wurde keine deutliche Verbindung zwischen Stress und einem
Heuschnupfenanfall am selben Tag gefunden. Eine Reihe von Probanden
bekam allerdings einen Heuschnupfenanfall nach einigen Tagen mit
zunehmendem Stress. »Stress kann verschiedene negative Effekte auf
den Körper haben, worunter die Zunahme von allergischen Symptomen.
Heuschnupfensymptome wie Niesen, laufende Nase und tränende Augen
können obendrein für extra Stress sorgen und sind für manche
Betroffene vielleicht sogar die Stressursache«, sagt Amber
Patterson. Die Ergebnisse der Studie erschienen im Fachjournal Annals
of Allergy, Asthma & Immunology.
Stress
- Ursachen und Symptome
Wenn
man über Stress spricht, geht es meistens um negativen Stress: ein
ungesunder Druck und Überbelastung. Doch Stress ist nicht generell
schädlich. Es ist eine ganz natürliche und eigentlich gesunde
Reaktion des Körpers. Im Beruf sorgt gesunder Stress für bessere
Leistungen. Er macht Sie aufmerksam, konzentriert und leistungsfähig.
Die Anspannung macht den Körper bereit für Aktionen und das ist
nötig, um in bedrohlichen Situationen richtig reagieren zu können.
Gleichgewicht
gestört
Die
Probleme entstehen erst, wenn die Belastung zu groß wird. In diesem
Moment sind die Anforderungen, die an Sie gestellt werden oder die
Sie selbst an sich stellen größer als Ihre Leistungsfähigkeit. Das
Gleichgewicht zwischen den stressauslösenden Faktoren (Stressoren)
und Ihren Möglichkeiten, Stress zu vermeiden oder mit ihm umzugehen,
wird gestört.
Eine
Störung des Gleichgewichts kann verursacht werden durch eine zu
große Belastung oder eine zu geringe Leistungsfähigkeit. Bei einer
Überbelastung handelt es sich um Anforderungen und Ursachen, die
außerhalb Ihrer Person liegen. Diese belastenden Umstände können
sehr unterschiedlich sein: variierend von alltäglichen
Stress-Situationen bis zu persönlichen Schicksalsschlägen.
Persönliche
Eigenschaften machen empfindlich für Stress
Manche
Menschen reagieren empfindlicher auf Stress als andere. Die folgenden
Eigenschaften machen Sie anfälliger für Stress:
- Perfektionismus
- Sogenanntes Typ A-Verhalten: Ehrgeiz, Leistungsorientierung, Wettbewerb, Hetze, nicht »mal nichts tun« können, oft zwei Dinge gleichzeitig tun
- Viel von sich selbst fordern und immer etwas »müssen«
- Großes Verantwortungsgefühl
- Besonderes Engagement für Familie oder Beruf
- Nach Anerkennung von anderen streben
- Schwer »Nein« sagen, Grenzen angeben oder sich für sich selbst einsetzen können
- Es fällt schwer, um Hilfe zu bitten
- Es fällt schwer, Gefühle zu äußern
- Das Gefühl haben, wenig Einfluss auf die Umgebung und das eigene Leben zu haben
- Pessimismus und einen negativen Blick auf persönliche Leistungen
Diese
Eigenschaften werden teils durch Charakter und Temperament bestimmt,
aber Erfahrung und Fähigkeiten spielen auch eine große Rolle. Sie
können selbst viel tun, um die Belastungsfähigkeit zu erhöhen.
Fähigkeiten wie Durchsetzungsvermögen und Konfliktbewältigung
lassen sich verbessern und Sie können lernen realistischere
Anforderungen zu stellen.
Auch
ungesunde Lebens- und Arbeitsgewohnheiten können die
Belastungsfähigkeit reduzieren. Falsche Essgewohnheiten, zu viel
Kaffee oder Alkohol, zu wenig Bewegung und ein Mangel an Schlaf und
Entspannung beispielsweise. Aber auch eine schlechte Organisation der
Arbeit, zu viel Arbeit und zu wenige Pausen tragen dazu bei. Ihre
Abwehrkräfte sinken und dadurch sind Sie anfälliger für die Folgen
von Stress.
Symptome
bei Stress
Ungesunder
Stress kann sich auf verschieden Arten äußern:
- Körperliche Signale
- Psychische Signale
- Verhaltensänderungen
- Geistige Signale
Körperliche
Signale
Körperliche
Signale hängen mit der erhöhten körperlichen Aktivität bei Stress
zusammen. So können Beschwerden auftreten wie Kopfschmerzen, Rücken-
oder Nackenschmerzen, aber auch Herzrhythmusstörungen oder
Verdauungsbeschwerden. Das Immunsystem kann durch den Stress
angegriffen werden. Dadurch werden Sie auch anfälliger für
Erkältungen oder Grippe. Müdigkeit, Unruhe oder Schlafprobleme sind
ebenfalls häufig auftretende Stresssymptome.
Psychische
Signale
Gestresste
Menschen sind oft reizbar oder zynisch. Darüber hinaus kann Stress
auch begleitet werden von Gefühlen wie Machtlosigkeit,
Unglücklichsein oder Langeweile. Ungesunder Stress kann die Stimmung
und den Gemütszustand stark beeinflussen. Menschen können sich
einsam fühlen.
Verhaltenssignale
Gestresste
Personen reagieren oft herrisch, schnauzen ihr Gegenüber grundlos an
oder konsumieren Alkohol, Nikotin, Drogen oder Lebensmittel im
Übermaß. Ungesunder Stress kann Verhaltensänderungen hervorrufen.
Diese leiten sich aus den körperlichen und psychischen
Stresssymptomen ab. Reizbarkeit kann zu Konflikten führen und
Lustlosigkeit oder Trübseligkeit kann zum Rückzug aus dem sozialen
Umfeld führen.
Denken
Schließlich
haben Menschen, die unter Stress leiden, häufig Schwierigkeiten
klare Gedanken zu fassen. Ein Mangel an Kreativität, Gedächtnis-
und Konzentrationsprobleme, alles ist möglich. Ungesunder Stress
führt oft zu einer negativen Denkweise: Betroffene können den Sinn
für Humor völlig verlieren.
Tipps
gegen Stress
- Sorgen Sie für genügend Pausen im Alltag.
- Schlafen Sie ausreichend.
- Essen Sie abwechslungsreich und gesund. Bei Stress ist unter anderem der Magnesiumbedarf erhöht. Nüsse, Hülsenfrüchte, Fisch und Fleisch sind gute Magnesiumlieferanten.
- Sport kann helfen Stress abzubauen.
- Ein warmes Bad mit entspannenden und duftenden Zusätzen .
- Musik kann entspannen und die Stimmung aufhellen.
- Besprechen Sie Ihre Probleme mit Freunden, Familienangehörigen oder auch mit einem Therapeuten.
- Versuchen Sie nicht alles alleine zu tun, bitten Sie um Unterstützung und nehmen Sie Hilfe an.
Quelle:
Patterson, Amber M. et al.: Perceived stress predicts allergy flares.
Annals of Allergy, Asthma & Immunology , Volume 112 , Issue 4 ,
317 - 321. DOI: 10.1016/j.anai.2013.07.013
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