Wer Energydrinks liebt, achtet wenig auf seine Gesundheit (Foto: By Dominicp (Own work) [Public domain], via Wikimedia Commons) |
Wer
gerne Sport- und Energydrinks trinkt, achtet weniger auf eine gesunde
Lebensweise. Das gilt laut aktuellen Forschungen zumindest für
Jugendliche.
Dass
Energydrinks - vor allem wenn sie in größeren Mengen getrunken
werden - für Jugendliche nicht unbedingt gesundheitsfördernd sind,
wurde in der letzten Zeit häufiger wissenschaftlich bestätigt. Der
hohe Gehalt an Koffein und ein Mix aus Zusatzstoffen stellen ein
Risiko für Herz und Kreislauf dar. Und die aktuelle Studie kommt zu
dem Schluss, dass bei einer Vorliebe für diese Art von Getränken,
die Lebensweise insgesamt eher ungesund ist. Jugendliche und
Heranwachsende, die wöchentlich Fitness- oder Energydrinks
konsumieren, trinken insgesamt mehr zuckerhaltigeErfrischungsgetränke, rauchen mehr und beschäftigen sich
ausgiebiger mit Computer, Tablet und Smartphone, sagen
Wissenschaftler der Universität von Minnesota und der Duke
Universität in North Carolina.
Konsum
von Energydrinks verdreifacht
Die
Studie wurde durchgeführt, um Gesundheitsverhaltensmuster bei
jugendlichen Konsumenten von Energydrinks besser zu verstehen und
geeignete Maßnahmen zu finden, um den Konsum dieser zuckerhaltigen
Getränke zu reduzieren. Obwohl nationale Daten einen Rückgang bei
der Beliebtheit von Softdrinks und Fruchtsäften zeigen, hat sich der
Konsum von Fitness- und Energydrinks bei Jugendlichen in den letzten
Jahren verdreifacht. Der hohe Koffeingehalt in Energydrinks sowie die
großen Mengen an Zucker und die damit verbundene Kalorienmenge
mancher Energydrinks lösen bei Gesundheitsexperten zunehmend Sorge
aus.
Die
Studiendaten wurden von 20 öffentlichen Grund- und weiterführenden
Schulen in Minnesota gesammelt, die Teil der Bevölkerungsstudie
Eating and Activity in
Teens
(EAT, 2010) waren. Die Untersuchungen und Vermessungen wurden bei
2.793 Jugendlichen im Schuljahr 2009 bis 2010 vervollständigt. Das
Durchschnittsalter der Jugendlichen lag bei 14,4 Jahren, die
Teilnehmer wurden nach Geschlecht unterteilt und auch der ethnische
Hintergrund berücksichtigt.
Mehr
Energydrinks, weniger Sport
Unter
den gemessenen Variablen in der Studie waren Körpergröße,
Körpergewicht, die Häufigkeit der getrunkenen Energydrinks und wie
oft gefrühstückt wurde. Auch die Zeit, die mit körperlichen
Aktivitäten, Computer- und Videospielen oder Fernsehen verbracht
wurde, notierten die Forscher, ebenso das Rauchverhalten der
Jugendlichen. Obwohl der Konsum von Fitnessdrinks mit mehr moderater
bis starker körperlicher Bewegung und Sportaktivitäten verbunden
war, deutete das allgemeine Verhaltensmuster eher an, dass der Konsum
von Energydrinks zu mehr ungesunden Verhaltensweisen bei Jugendlichen
führt.
Mehr
Fernsehen, mehr Videospiele
Beispielsweise
sahen Jungen, die wöchentlich Energydrinks tranken, deutlich mehr
Fernsehen als andere. Jungen, die regelmäßig Energydrinks
konsumierten, verbrachten eine Stunde wöchentlich länger vor dem
Fernsehgerät als Jungen, die weniger als einmal pro Woche
Fitnessdrinks tranken. Jungen, die mindestens wöchentlich
Energydrinks zu sich nahmen, spielten vier Stunden mehr in der Woche
Video-Spiele als Jungen, die weniger als einmal wöchentlich
Energydrinks tranken.
Sportgetränke
nur in Ausnahmefällen
Die
amerikanische Gesellschaft für Pädiatrie empfiehlt, dass
Sportgetränke von Jugendlichen nur nach ausgiebiger und ausdauernder
körperlicher Bewegung getrunken werden sollten. Energydrinks sollten
von Jugendlichen gar nicht getrunken werden, denn sie bieten keinen
gesundheitlichen Nutzen und erhöhen das Risiko für eine
Reizüberflutung des Nervensystems. Zukünftige Forschungen und
Präventionsmaßnahmen sollten die Häufung der damit verbundenen
gesundheitlichen Risikoverhaltensweisen zum Ziel haben und die
Jugendlichen zu einem gesünderen Trinkverhalten erziehen.
Quelle:
Nicole Larson, PhD, MPH, RDN; Jessica DeWolfe, MPH; Mary Story, PhD,
RD; Dianne Neumark-Sztainer, PhD, MPH, RD: Adolescent Consumption of
Sports and Energy Drinks: Linkages to Higher Physical Activity,
Unhealthy Beverage Patterns, Cigarette Smoking, and Screen Media Use.
Journal of Nutrition Education and Behavior, Volume 46/Issue 3
(May/June 2014), DOI: 10.1016/j.jneb.2014.02.008
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.