Das Gedächtnis leidet bei zu viel und zu wenig Schlaf (Foto: Giuliamar / pixabay.com) |
Senioren,
die im mittleren Alter zu viel oder zu wenig schlafen, haben ein
erhöhtes Risiko für Gedächtnisprobleme. Das gilt auch für
Menschen, deren Schlafgewohnheiten sich mit der Zeit verändern.
Im
Alter braucht man weniger Schlaf, heißt es ja noch so im
Allgemeinen. Doch neue Untersuchungen belegen, dass eine Änderung
der Schlafgewohnheiten - zumindest bei Frauen - negative Folgen für
die Gedächtnisleistung haben kann.
Zu
diesem Schluss kamen Forscher des Brigham and Women's
Hospital in Boston. Sie
untersuchten 15.000 Frauen im Alter von 70 Jahren und älter. Die
Frauen, die mehr als neun Stunden oder weniger als fünf Stunden
schliefen, hatten ein schlechteres Gedächtnis als Frauen, die sieben
Stunden pro Nacht schliefen. Der Unterschied in der
Gedächtnisleistung entsprach einem Altersunterschied von etwa zwei
Jahren.
2
Stunden mehr oder weniger Schlaf macht vergesslich
Auch
die Frauen, bei denen das Schlafmuster sich zwei Stunden oder mehr
veränderte, hatten eine schlechtere Gedächtnisleistung als die
Frauen, bei denen die Anzahl Schlafstunden gleich gebliebenen war.
Laut
Wissenschaftlerin Elizabeth Devore ist es sehr wichtig zu
untersuchen, welche Faktoren die Verschlechterung des Gedächtnisses
beeinflussen. Und Faktoren, die man selbst anpassen kann, verdienen
besondere Aufmerksamkeit. »Genügend Schlaf zu bekommen, bleibt
äußerst wichtig. Unsere Forschungen legen nahe, dass eine
Schlaftherapie mögliche mentale Beeinträchtigungen verhindern
kann.«
Die
Ergebnisse der Studie wurden im Journal
of the American Geriatrics Society veröffentlicht.
Allerdings konnte noch kein kausaler Zusammenhang bestätigt werden,
so dass weitere Forschungen notwendig sind.
Schlafstörungen
machen krank
Wer
über längere Zeit nicht genügend Schlaf bekommt, kann sowohl
körperlich als seelisch krank werden. Neben einer verringerten
Leistungsfähigkeit durch Tagesmüdigkeit können Folgeerkrankungen
wie Verdauungsbeschwerden, Bluthochdruck,
Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Depressionen, Übergewicht und Diabetes
auftreten. Nehmen Sie deshalb Schlafstörungen nicht auf die leichte
Schulter, sondern sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt.
Quelle:
Devore, E. E., Grodstein, F., Duffy, J. F., Stampfer, M. J.,
Czeisler, C. A. and Schernhammer, E. S. (2014), Sleep Duration in
Midlife and Later Life in Relation to Cognition. Journal of the
American Geriatrics Society. doi: 10.1111/jgs.12790
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