Auch Entspannung kann Migräne auslösen (Foto: Yuganov Konstantin - Fotolia.com) |
Stress
kann Kopfschmerzen hervorrufen. Aus Untersuchungen geht nun hervor,
dass auch die Entspannung nach Stress Migräne verursachen kann.
Stress
galt lange als allgemeiner Kopfschmerzauslöser. In der aktuellen
Studie fanden Forscher heraus, dass die Entspannung, die auf erhöhten
Stress folgt, ein weitaus größerer Trigger für Migräneattacken
ist. Migräne ist eine chronische Erkrankung, die in Deutschland rund
18 Millionen Menschen betrifft.
Forscher
der Yeshiva Universität ließen für ihre Studie 17 Teilnehmer drei
Monate lang ein Tagebuch führen. Die Teilnehmer notierten, ob sie
einen Migräneanfall hatten und ob die bekannten Trigger eine Rolle
spielten: Anzahl Stunden, die sie geschlafen hatten, bestimmte
Lebensmittel und Getränke, Alkohol und der Menstruationszyklus. Auch
gaben sie an, wie gestresst sie waren und ob sie sich fröhlich,
traurig, entspannt, nervös, lebendig oder gelangweilt fühlten.
Häufiger
Migräne nach Entspannung
Die
Entspannung, die auf Stressphasen folgte, stellte sich als ein noch
wichtigerer Auslöser für Migräneanfälle heraus als der Stress
selbst. Teilnehmer, die nach einem gestressten Tag einen weniger
stressigen Tag erlebten, schienen den darauffolgenden Tag ein höheres
Risiko für einen Migräneanfall zu haben.
»Diese
Studie betont die Wichtigkeit von Stressmanagement und gesunden
Lebensgewohnheiten für Menschen, die mit Migräne leben müssen«,
sagt Professorin Dawn C. Buse, Co-Autorin der Studie. »Es ist
wichtig für Menschen, sich steigender Stresspegel bewusst zu sein
und zu versuchen während Stressperioden zu entspannen.«
Stresshormon
Cortisol
»Diese
Studie zeigt einen auffallenden Zusammenhang zwischen einer
Reduzierung des erlebten Stresses und Migräne. Der Zusammenhang war
am stärksten während der ersten sechs Stunden verminderten
Stresses. Dann stieg das Risiko für einen Migräneanfall um das
Fünffache. Das Hormon Cortisol, das bei Stress ansteigt und
Schmerzen reduziert, trägt möglicherweise dazu bei während der
Entspannungsphase Kopfschmerzen auszulösen«, sagt Richard B.
Lipton, Professor für Neurologie.
Rechtzeitige
Ruhepausen
Die
Wissenschaftler empfehlen Migränepatienten, Stress rechtzeitig
abzubauen und regelmäßig kurze Pausen einzulegen während einer
Stressphase. Geeignet zum Stressabbau ist beispielsweise Sport,
Spaziergänge oder sich mal kurz nur auf die Atmung zu konzentrieren. Die
Studienergebnisse sind im Fachmagazin »Neurology« erschienen.
Häufige
Auslöser für Kopfschmerzen und Migräne
- beruflicher Stress
- das Wetter, vor allem Luftdruckveränderungen
- starke Gerüche wie Farben, Lacke, Parfum oder stark riechende Blumen
- Haarschmuck und enge Hüte
- Intensive körperliche Anstrengung
- eine schlechte Körperhaltung
- Tyramin, das in verschiedenen Käsesorten (Blauschimmelkäse, Parmesan, Cheddar) vorkommt, aber auch in Rotwein, Schokolade, Sauerkraut und Sojaprodukten
- Nitrate, die als Konservierungsmittel in fertig verpackten Fleischprodukten verwendet werden
- Hunger
- Rauchen und Passivrauchen
- Zuviel Koffein
Quelle:
Lipton RB, Buse DC, Hall CB, Tennen H, Defreitas TA, Borkowski TM,
Grosberg BM, Haut SR.: Reduction in perceived stress as a migraine
trigger: testing the »let-down headache« hypothesis. Neurology.
2014 Apr 22;82(16):1395-401. doi: 10.1212/WNL.0000000000000332
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