Eine Kiwi nach dem Essen vermeidet Völlegefühl und Blähungen (Foto: Lebensmittelfotos / pixabay.com) |
Eine
Kiwi sorgt für eine bessere Verdauung von Proteinen und beugt einem
Völlegefühl nach dem Essen vor.
Weniger
essen ist natürlich die beste Methode, um einem aufgeblähten Gefühl
nach einer Mahlzeit entgegen zu wirken. Aber manchmal ist es einfach
schon zu spät, bevor man es wirklich realisiert. Doch zum Glück
haben neue Untersuchungen eine einfache Lösung gefunden: Eine Kiwi
sorgt für bessere Verdauung und lässt das volle, unangenehme Gefühl
verschwinden. Grund ist ein einzigartiger Bestandteil der Kiwi, der
beim Verdauen von Proteinen hilft, die in rotem Fleisch,
Milchprodukten und Fisch vorkommen.
Eine
Kiwi nach dem Essen beugt Blähungen vor
Laut
den Studienergebnissen reicht eine Kiwi um Menschen mit einer
schlechten Verdauung - vor allem Senioren - nach einer schweren
Mahlzeit mit Milchprodukten oder einem fetten Hamburger zu
unterstützen. Zu dieser Schlussfolgerung kam ein Team der »Massey
University« in Neuseeland nach Forschungen im Labor und bei Mäusen.
Es wurde schon lange behauptet, dass der Verzehr von Kiwis die
Verdauung fördert, aber bis heute wurden wenig wissenschaftliche
Beweise veröffentlicht, die diese Annahme unterstützen. Kiwifrüchte
sind allerdings schon lange dafür bekannt, dass sie Fleisch sehr
zart machen.
Bessere
Verdauung von Eiweiß
»Die
verbesserte Verdauung von Proteinen im Magen nach dem Verzehr einer
Kiwi beschleunigt die Verdauung der Proteine im Dünndarm«,
bestätigt Forschungsleiterin Lovedeep Kaur. Die schnellere und
vollständigere Verdauung von Proteinen entsteht durch ein
einzigartiges Enzym in den Kiwis: Actinidin. »Dadurch sind nur Kiwis
in der Lage ohne andere Verdauungsenzyme verschiedene Eiweiße zu
verdauen. Es geht vor allem um Eiweiß in Joghurt, Käse, Thunfisch
und rohen Eiern«, erklärt Kaur. Eine Kiwi nach einer eiweißreichen
Mahlzeit zu essen, könnte darum die ideale Lösung sein für
Menschen mit Verdauungsproblemen.
Darüber
hinaus enthalten Kiwis auch noch sehr viel Vitamin C, mehr sogar als
eine vergleichbare Menge Orangen. Leider wird auch immer häufiger
von Kiwi-Allergien berichtet, vor allem bei Kleinkindern und oft mit
schwerwiegenden Folgen. Doch wer Kiwis verträgt, sollte das
Potenzial der kleinen grünen Früchte nutzen.
Völlegefühl
und Blähbauch: Vermeiden Sie besser diese Speisen
Wenn
Sie häufig nach dem Essen ein unangenehmes Völlegefühl verspüren,
sollten Sie vielleicht auf folgende Nahrungsmittel verzichten oder
sie nur in kleinen Mengen verzehren:
Gemüse
aus der Pflanzenfamilie der Kreuzblütler
Gemüsesorten
wie Brokkoli und auch alle Kohlsorten sowie Rucola und beispielsweise
auch Radieschen enthalten Schwefel und das Kohlenhydrat Raffinose,
zwei Substanzen, die durch den Körper nur schwer abgebaut werden.
Das Kochen dieser Gemüsesorten hilft bei diesem Vorgang und ist
deshalb eine ideale Alternative, wenn Sie schnell einen Blähbauch
bekommen. In diesem Fall sollten Sie auch aufpassen mit gebackenen
Bohnen, denn die erzeugen ebenfalls gerne ein Völlegefühl.
Milchprodukte
und Gluten
Milchprodukte
sorgen nicht bei jedem Menschen für Gasbildung, aber viele leiden
heutzutage an einer Form von Laktose-Intoleranz. Das bedeutet, dass
dem Körper das Enzym fehlt, um den Milchzucker abzubauen und daher
kommt es vermehrt zur Gasbildung.
Dasselbe
passiert bei Menschen mit einer Glutenunverträglichkeit. Wenn Ihr
Körper nicht imstande ist, dass Klebereiweiß Gluten, das vor allem
ein Bestandteil von Weizen ist, abzubauen, kommt es zu
Verdauungsproblemen wie Blähungen und Durchfällen.
Fettreiche
Mahlzeiten
Das
Essen einer schweren fettreichen Mahlzeit kann ein Völlegefühl
hervorrufen, weil Fette am längsten im Magen bleiben. Jede Fettsorte
verdaut langsamer als Kohlenhydrate oder Eiweiß.
Fast
Food
Fast
Food enthält nicht nur viel Fett, sondern auch reichlich Zucker. Das
sorgt einerseits dafür, dass die Bakterien im Darm den Zucker
aufnehmen, der verdaut wird und produzieren als Folge davon mehr Gas.
Andererseits verlässt der Zucker auch sehr schnell den Magen. Er ist
einer der ersten Substanzen, die in den Darmtrakt transportiert
werden, was zu Krämpfen führen kann.
Vermeiden
Sie viel Luft zu schlucken
Auch
Rauchen, schnelles Essen, das Trinken durch einen Strohhalm oder
Kaugummi kauen kann dazuführen, dass Sie mehr Luft schlucken und
sich aufgebläht fühlen. Trinken Sie ausreichend Wasser; das fördert
die Verdauung. Auch Probiotika können Blähungen und Gasbildung
entgegen wirken. Ebenso sind Tees mit Fenchel, Anis und Kümmel
hilfreich. Und nicht zuletzt Bewegung. Es heißt nicht umsonst: »Nach
dem Essen sollst Du ruh’n oder tausend Schritte tun«. Dem
Verdauungsspaziergang sollte man allerdings den Vorzug geben, denn
die körperliche Bewegung fördert auch die Bewegung des Darms und
beschleunigt damit den Verdauungsvorgang.
Quelle:
Lovedeep Kaur, Mike Boland: Influence of kiwifruit on protein
digestion.
Advances in food and nutrition research 01/2013; 68:149-67. DOI:
10.1016/B978-0-12-394294-4.00008-0
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