Bluthochdruck kann zu Mikroblutungen im Gehirn führen (Foto: Alexander Raths - fotolia.com) |
Wenn
Patienten mit Bluthochdruck über Gedächtnisprobleme klagen, kann
das auf Mikroblutungen im Gehirn hindeuten.
Wenn
Patienten, die an Bluthochdruck leiden, angeben, dass sie zunehmend
vergesslich werden, kann das auf Mikroblutungen im Gehirn hinweisen.
Als Folge dieser winzigen Blutungen kann sich das Denkvermögen stark
verschlechtern. Zu diesem Schluss kamen Forscher der Universität
Maastricht nach Untersuchungen an Patienten. Die Forscher plädieren
deshalb für die Einführung neuer Richtlinien, um das Denkvermögen
von Bluthochdruckpatienten regelmäßig zu überprüfen.
Vergesslichkeit
als Folge von Bluthochdruck
Im
Durchschnitt ist ein Drittel der niederländischen Bevölkerung
zwischen 30 und 70 Jahren von Bluthochdruck betroffen. In Deutschland
kämpfen etwa 20 bis 30 Prozent aller Erwachsenen mit Hypertonie und
bei Senioren über 60 sind es sogar mehr als 40 Prozent. Alle
Betroffenen haben ein erhöhtes Risiko für Herz- und
Gefäßkrankheiten, Herzversagen oder Schlaganfall. Die Ursache des
Bluthochdrucks ist meist unklar und bleibt oft genug unbemerkt. Es
kann allerdings zu einem bestimmten Zeitpunkt vorkommen, dass
Patienten aus unerklärbaren Gründen Mühe haben, sich Informationen
zu merken oder für die Erledigung einfacher Aufgaben mehr Zeit
benötigen. Laut den Wissenschaftlern vom Maastricht UMC+ sind diese
Symptome nicht ganz ungefährlich.
MRT-Bilder
zeigen Mikroblutungen
Für
die Studie wurden Patienten mit Bluthochdruck über ihr Denkvermögen
befragt. Sie mussten dabei selbst angeben, ob sie Probleme hatten mit
unter anderem Gedächtnis und Auffassungsgabe. Danach wurden ein
neuropsychologischer Test und eine MRT-Untersuchung durchgeführt.
Einige der Patienten, die selbst angegeben hatten, Probleme mit dem
Gedächtnis zu haben oder beim Ausführen einfacher Denkaufgaben
hatten auf den MRT-Bildern tatsächlich Mikroblutungen im Gehirn.
Auch der neuropsychologische Test dieser Patienten fiel deutlich
schlechter aus.
Regelmäßige
Tests der Gehirnfunktionen bei Bluthochdruck nötig
Die
Maastrichter Wissenschaftler plädieren deshalb für neue
Richtlinien, um Patienten mit Bluthochdruck regelmäßig zu testen:
»Haben Sie in letzter Zeit Schwierigkeiten mit dem Gedächtnis?«
sollte eigentlich zu den Standardfragen eines Internisten gehören,
meint die Forschungsleiterin Renske Uiterwijk. »Nur auf diese Art
lassen sich Gedächtnisprobleme in einem frühen Stadium aufspüren.
Dann können Patienten rechtzeitig lernen mit ihrer Krankheit
umzugehen. Zusätzlich laufen Untersuchungen, die darauf hindeuten,
dass bestimmte Medikamente einen positiven Effekt auf solche
Gedächtnisprobleme haben.« Die Studienergebnisse wurden im
Fachjournal »Hypertension« veröffentlicht.
Quelle:
Uiterwijk, R., Huijts, M., Staals, J., Duits, A., Gronenschild, E.,
Kroon, A. A., Oostenbrugge, R. J. van. (2014). Subjective Cognitive
Failures in Patients With Hypertension Are Related to Cognitive
Performance and Cerebral Microbleeds. Hypertension,
HYPERTENSIONAHA.114.03621. doi:10.1161/HYPERTENSIONAHA.114.03621
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