Montag, 14. Juli 2014

Gedächtnisprobleme können auf Mikroblutungen im Gehirn weisen


Bluthochdruck kann zu Mikroblutungen im Gehirn führen
(Foto: Alexander Raths - fotolia.com)

Wenn Patienten mit Bluthochdruck über Gedächtnisprobleme klagen, kann das auf Mikroblutungen im Gehirn hindeuten.


Wenn Patienten, die an Bluthochdruck leiden, angeben, dass sie zunehmend vergesslich werden, kann das auf Mikroblutungen im Gehirn hinweisen. Als Folge dieser winzigen Blutungen kann sich das Denkvermögen stark verschlechtern. Zu diesem Schluss kamen Forscher der Universität Maastricht nach Untersuchungen an Patienten. Die Forscher plädieren deshalb für die Einführung neuer Richtlinien, um das Denkvermögen von Bluthochdruckpatienten regelmäßig zu überprüfen.

Vergesslichkeit als Folge von Bluthochdruck

Im Durchschnitt ist ein Drittel der niederländischen Bevölkerung zwischen 30 und 70 Jahren von Bluthochdruck betroffen. In Deutschland kämpfen etwa 20 bis 30 Prozent aller Erwachsenen mit Hypertonie und bei Senioren über 60 sind es sogar mehr als 40 Prozent. Alle Betroffenen haben ein erhöhtes Risiko für Herz- und Gefäßkrankheiten, Herzversagen oder Schlaganfall. Die Ursache des Bluthochdrucks ist meist unklar und bleibt oft genug unbemerkt. Es kann allerdings zu einem bestimmten Zeitpunkt vorkommen, dass Patienten aus unerklärbaren Gründen Mühe haben, sich Informationen zu merken oder für die Erledigung einfacher Aufgaben mehr Zeit benötigen. Laut den Wissenschaftlern vom Maastricht UMC+ sind diese Symptome nicht ganz ungefährlich.

MRT-Bilder zeigen Mikroblutungen

Für die Studie wurden Patienten mit Bluthochdruck über ihr Denkvermögen befragt. Sie mussten dabei selbst angeben, ob sie Probleme hatten mit unter anderem Gedächtnis und Auffassungsgabe. Danach wurden ein neuropsychologischer Test und eine MRT-Untersuchung durchgeführt. Einige der Patienten, die selbst angegeben hatten, Probleme mit dem Gedächtnis zu haben oder beim Ausführen einfacher Denkaufgaben hatten auf den MRT-Bildern tatsächlich Mikroblutungen im Gehirn. Auch der neuropsychologische Test dieser Patienten fiel deutlich schlechter aus.

Regelmäßige Tests der Gehirnfunktionen bei Bluthochdruck nötig

Die Maastrichter Wissenschaftler plädieren deshalb für neue Richtlinien, um Patienten mit Bluthochdruck regelmäßig zu testen: »Haben Sie in letzter Zeit Schwierigkeiten mit dem Gedächtnis?« sollte eigentlich zu den Standardfragen eines Internisten gehören, meint die Forschungsleiterin Renske Uiterwijk. »Nur auf diese Art lassen sich Gedächtnisprobleme in einem frühen Stadium aufspüren. Dann können Patienten rechtzeitig lernen mit ihrer Krankheit umzugehen. Zusätzlich laufen Untersuchungen, die darauf hindeuten, dass bestimmte Medikamente einen positiven Effekt auf solche Gedächtnisprobleme haben.« Die Studienergebnisse wurden im Fachjournal »Hypertension« veröffentlicht.


Quelle: Uiterwijk, R., Huijts, M., Staals, J., Duits, A., Gronenschild, E., Kroon, A. A., Oostenbrugge, R. J. van. (2014). Subjective Cognitive Failures in Patients With Hypertension Are Related to Cognitive Performance and Cerebral Microbleeds. Hypertension, HYPERTENSIONAHA.114.03621. doi:10.1161/HYPERTENSIONAHA.114.03621

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.