Jedes
Jahr aufs Neue stellen Verbraucherschutzorganisationen fest, dass
Produkte für Kinder wie Planschbecken alles andere als
gesundheitlich unbedenklich sind.
Der
Sommer ist da, die Sonne scheint und die Temperaturen steigen:
Ideales Badewetter für Erwachsene und Kinder. Und für das
Badevergnügen der lieben Kleinen wird dann gerne mal ein
Planschbecken aus Plastik angeschafft. Leider sind die Produkte aus
weichem Kunststoff alles andere als kinderfreundlich. Die
Kinderschwimmbecken stehen schon seit Jahren in der Kritik, denn
immer wieder finden Untersuchungsbehörden und
Verbraucherschutzorganisationen wie ÖKO-TEST darin wahre Cocktails
an bedenklichen Chemikalien. Das hat sich auch in einer neuen
ÖKO-TEST-Untersuchung nicht geändert. Die Hersteller haben sich die
bisherigen Kritiken nicht zu Herzen genommen und die Mini-Pools
strotzen noch immer vor Schadstoffen, wie man im ÖKO-TEST-Magazin
Juli 2014 nachlesen kann.
13
Planschbecken »ungenügend«
Von
insgesamt 16 getesteten Planschbecken erhielten 13 Modell das
schlechteste Urteil »ungenügend«. Ein Mini-Pool ist »mangelhaft«,
ein weiteres Produkt »ausreichend«. Nur ein einziges Schwimmbecken
aus Hartplastik war bedenkenlos auch für die Allerkleinsten zu
empfehlen. Denn die Probleme resultieren aus dem verwendeten
Material. Weicher Kunststoff enthält immer noch reichlich
Schadstoffe. In zwei Modellen wurden erhöhte Phthalate gefunden. Ein
Planschbecken enthielt sogar stark erhöhte Gehalte an DINP und DIDP.
Diese beiden Phthalate sind in Produkten, die von Kindern in den Mund
genommen werden können, in höheren Konzentrationen - mehr als 0,1
Massenprozent - verboten. Denn die PVC-Weichmacher Phthalate gelten
als besonders gesundheitsgefährdend, weil sie negativ auf den
Hormonhaushalt und die Fruchtbarkeit oder die Leber wirken.
13
Planschbecken mit PAK’s
In
13 von 16 der getesteten Plastikpools wurden im Labor polyzyklische
Kohlenwasserstoffe (PAK) nachgewiesen. PAK’s werden für Mensch und
Umwelt als besorgniserregend angesehen. Sie reichern sich im Körper
und in Umweltorganismen an und können im schlimmsten Fall Krebs
erregen. Auch Beeinträchtigungen der Fruchtbarkeit und Schädigungen
beim ungeborenen Kind gehören in das Wirkungsspektrum dieser
Stoffgruppe.
In
5 Planschbecken fanden die beauftragten Untersuchungslabore
Lösemittel, die Reizungen an Augen, Haut und Atemwegen verursachen
und möglicherweise krebserregend sind. Darüber hinaus wurde
kürzlich festgestellt, dass Lösemittel noch viele Jahre nachwirken
und die Gehirnleistung beeinträchtigen. Auch wenn der Kontakt mit
Lösemitteln schon lange beendet war, kam es noch nach Jahren zu
Gedächtnisproblemen.
Kinder
sollten vor Schadstoffen geschützt werden
Die
im Handel erhältlichen Planschbecken sind vor allem für Kinder und
Kleinkinder gedacht. Gerade Kleinkinder, die bei warmen Temperaturen
auch mal nackt im Planschbecken sitzen und an den Kunststoffwänden
nuckeln, sollten vor schädlichen Produkten geschützt werden. Die
Hersteller solcher Artikel sind daher aufgefordert, kindersichere
Produkte ohne bedenkliche Inhaltsstoffe auf den Markt zu bringen.
Quellen:
ÖKO-TEST Verlag
E.
L. Sabbath, L.-A. Gutierrez, C. A. Okechukwu, A. Singh-Manoux, H.
Amieva, M. Goldberg, M. Zins, C. Berr. Time may not fully attenuate
solvent-associated cognitive deficits in highly exposed workers.
Neurology, 2014; 82 (19): 1716 DOI: 10.1212/WNL.0000000000000413
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