Asthma ist auch ein Risikofaktor für Schlafapnoe (Foto: absolutimages - fotolia.com) |
Asthma
ist ein möglicher neuer Risikofaktor für Schlafapnoe. Besonders
gefährdet sind Asthmatiker, die bereits als Kind Asthma entwickelt
haben.
Schlafapnoe
geht einher mit ständigen Atemstillständen und meistens starkem
Schnarchen während des Schlafens. Die Betroffenen sind deshalb am
Tage völlig übermüdet, nicht leistungsfähig und leiden oft unter
Sekundenschlaf. Schlafapnoe gilt - wenn es nicht behandelt wird - als
Risikofaktor für unter anderem Diabetes, Bluthochdruck, Herzinfarkt,
Depressionen und Übergewicht. Forscher der Universität von
Wisconsin haben Asthma als neuen Risikofaktor für Schlafapnoe
entdeckt. Anhand von Daten aus einer großangelegten nationalen
Kohorten-Studie mit 1.500 Teilnehmern, die seit 1988 untersucht
wurden, stellten die Wissenschaftler fest, dass Patienten mit Asthma
ein um 1, 7-fach erhöhtes Risiko haben an Schlafapnoe zu erkranken.
Kausaler
Zusammenhang Asthma und Schlafapnoe
»Dies
ist die erste Langzeit-Studie, die eine kausale Beziehung zwischen
Asthma und Schlafapnoe andeutet«, sagt Professorin Mihaela
Teodorescu von der Universität Wisconsin. »Querschnittsstudien
haben gezeigt, dass das obstruktive Schlafapnoesyndrom (OSAS)
verbreiteter bei Asthmatikern ist, aber diese Studien waren nicht
dafür ausgelegt, die kausale Beziehung nachzuweisen.«
Die
Beziehung zwischen Asthma und Schlafapnoe war umso stärker bei
denen, die bereits als Kind Asthma entwickelt hatten. Diejenigen, die
seit ihrer Kindheit Asthmatiker waren, hatten ein 2,34-fach erhöhtes
Risiko für Schlafapnoe.
Dauer
der Asthma-Erkrankung beeinflusst Schlafapnoe-Risiko
Die
Forscher stellten außerdem fest, dass die Dauer der
Asthma-Erkrankung das Risiko für Schlafapnoe beeinflusst. Das Risiko
für Schlafapnoe steigt bei Asthma alle fünf Jahre um 10 Prozent an.
Bekannte Faktoren, die Schlafapnoe fördern, einschließlich
Geschlecht, Body-Mass-Index, Rauchen, Alkoholkonsum und eine
verstopfte Nase, wurden bei der Studie berücksichtigt. Die Studie
kalkulierte außerdem Änderungen des Body-Mass-Index und neue
Asthmafälle mit ein. Während der achtjährigen Studienzeit
entwickelten 45 Teilnehmer Asthma und sie hatten ein 48 Prozent
höheres Risiko, auch Schlafapnoe zu bekommen. Die Fallzahlen waren
allerdings zu gering, um eine statistische Bedeutung darzustellen.
Ärzte
sollten bei Asthma auch an Schlafapnoe denken
»48
Prozent repräsentieren einen großen Unterschied«, sagt Dr. Paul
Peppard, Professor für Bevölkerungsgesundheit und Hauptautor der
Studie. »Das ist ein Ergebnis, das nach einer Folgestudie schreit.
Sollten sich die Ergebnisse bei einer größeren Studie mit mehr
Asthma-Fällen bestätigen lassen, hätte das Forschungsergebnis eine
viel größere klinische Relevanz. Momentan macht es für Mediziner
Sinn, auch die asthmatische Vorgeschichte zu betrachten, genauso wie
die traditionellen Faktoren für Schlafapnoe, bevor sie Patienten ins
Schlaflabor überweisen.«
Weitere
Studien nötig
Auch
wenn die Studie deutliche Hinweise für einen kausalen Zusammenhang
zwischen Asthma und Schlafapnoe gibt, sei es noch zu früh für
definitive Rückschlüsse, meinen die Forscher. Mindestens weitere
vier Jahre Forschungszeit sind geplant und das Forschungsteam hofft
auch auf andere Kollegen, die sich mit dem Thema befassen, um die
bisherigen Ergebnisse zu untermauern. Auch Studien unter Einbeziehung
von Säuglingen und Kindern halten die Forscher für wichtig, um ein
objektiveres Bild über die Zusammenhänge zu erhalten.
Quelle:
Mihaela Teodorescu, Jodie Barnet, Terry Young, Paul Peppard, Laurel
Finn, Erika Hagen, and Tricia Denman A110. LATE BREAKING ABSTRACTS IN
OBSTRUCTIVE LUNG DISEASES. May 1, 2013, A6015-A6015: AsthmaPredicts 8 Year Incidence Of Obstructive Sleep Apnea In The WisconsinSleep Cohort.
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