Starke Hitzewallungen während der Wechseljahre weisen auf geringere Knochendichte hin (Foto: tomasdelgado - pixabay.com) |
Frauen,
die während der Wechseljahre unter mäßigen bis starken
Hitzewallungen leiden, haben später eine geringere Knochendichte und
ein höheres Risiko für Hüftfrakturen.
Die
Wechseljahre sind die Zeit der Hormonumstellung bei Frauen. Die
Eierstöcke produzieren nach und nach immer weniger Hormone, bis die
Menstruation schließlich aufhört. Das ist der Zeitpunkt der
Menopause, der letzten Menstruationsblutung und damit das Ende des
fruchtbaren Lebensabschnitts. Etwa 60 Prozent der Frauen erleben
während der Wechseljahre durch die Schwankungen im Hormonhaushalt
Hitzewallungen und nächtliche Schweißausbrüche, die einige Jahre
dauern können.
Postmenopausale
Frauen, bei denen die letzte Menstruationsblutung schon stattgefunden
hat, haben durch das Absinken der Östrogene ein höheres Risiko für
Osteoporose. Bei dieser Erkrankung nimmt die Knochendichte ab, weil
mehr Knochen ab- als aufgebaut wird. Das schwächt die
Knochenstruktur und lässt ihn schneller brechen.
Wechseljahresbeschwerden
bedrohen die Knochengesundheit
»Unsere
Studienergebnisse deuten an, dass Frauen, die mäßige bis starke
Wechseljahresbeschwerden erfahren, ein höheres Risiko für Probleme
mit ihrer Knochengesundheit haben als ihre Altersgenossinnen ohne
Wechseljahrsbeschwerden«, sagt einer der Studienautorinnen, Carolyn
J. Crandall, von der Universität von Kalifornien in Los Angeles.
»Das ist die erste große Kohortenstudie, die eine Beziehung
zwischen Wechseljahressymptomen und Knochengesundheit bei
menopausalen Frauen untersucht.«
Untersuchungsperiode
von acht Jahren
Die
prospektive Kohortenstudie analysierte Daten von 23.573
Teilnehmerinnen der klinischen Studie Women’s Health Initiative
(WHI). Die Teilnehmerinnen waren zwischen 50 und 79 Jahren und wurden
acht Jahre während einer jährlichen Kontrolluntersuchung begleitet.
Beim ersten Besuch wurden die Frauen nach Wechseljahresbeschwerden
gefragt, einschließlich Hitzewallungen und nächtlichen
Schweißausbrüchen. In der Folgezeit wurden die Frauen auf
Knochenbrüche überwacht. Bei 4.867 Teilnehmerinnen wurde im Rahmen
einer Teilstudie, die Knochendichte gemessen.
Geringere
Knochendichte bei starken Beschwerden
Die
Analyse ergab, dass Frauen, die zu Beginn der Studie über mäßige
bis starke Hitzewallungen berichtet hatten, ein höheres Risiko für
eine Hüftfraktur hatten als Frauen, die frei von
Wechseljahresbeschwerden waren. Nach Berücksichtigung der Faktoren
Alter, Body-Mass-Index sowie demografischer Faktoren, stellten die
Wissenschaftler fest, dass Frauen mit mäßigen bis starken
Wechseljahressymptomen eine geringere Knochendichte im Nacken und in
der Wirbelsäule hatten.
Besseres
Verständnis notwendig
»Mehr
Forschungen sind notwendig, um die Zusammenhänge zwischen
Knochengesundheit und menopausalen Symptomen wie Hitzewallungen zu
klären«, sagt Crandall. »Ein besseres Verständnis der
Zusammenhänge würde es Medizinern erleichtern, Frauen Ratschläge
zu geben, wie sie Osteoporose und andere Knochenerkrankungen
vermeiden können. Frauen, die unter Hitzewallungen leiden und ihre
Knochen schützen wollen, können vielleicht von einer gesunden
Lebensweise profitieren: Nicht Rauchen, kein übermäßiger
Alkoholkonsum, viel Bewegung und eine ausreichende Zufuhr von Kalzium
und Vitamin D.«
Quelle:
Carolyn J. Crandall, Aaron Aragaki, Jane A. Cauley, JoAnn E. Manson,
Erin LeBlanc, Robert Wallace, Jean Wactawski-Wende, Andrea LaCroix,
Mary Jo O’Sullivan, Mara Vitolins and Nelson B. Watts. Associations
of Menopausal Vasomotor Symptoms with Fracture Incidence. Journal of
Clinical Endocrinology & Metabolism, December 2014, DOI:
10.1210/jc.2014-3062
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