Raucher leiden häufiger unter chronischen Rückenschmerzen (Foto: blizniak - pixabay.com) |
Raucher
entwickeln dreimal häufiger chronische Rückenschmerzen. Ein
Nikotinentzug kann das Risiko für die unangenehmen Schmerzen senken.
Sie
wollen chronische Rückenschmerzen vermeiden? Dann sollten Sie Ihre
Zigarette möglichst schnell ausmachen. Eine amerikanische Studie hat
festgestellt, dass Raucher ein dreimal höheres Risiko haben,
chronische Rückenschmerzen zu entwickeln. Ein Rauchstopp könnte die
unangenehmen und einschränkenden Schmerzzustände verhindern, meinen
Forscher.
Rauchen
wirkt im Gehirn
»Rauchen wirkt auch aufs Gehirn«, sagt Studienleiter Bogdan Petre. »Wir
haben herausgefunden, dass Rauchen die Art und Weise beeinflusst, wie
das Gehirn auf Rückenschmerzen antwortet und es scheint Raucher
weniger widerstandsfähig gegen Schmerzen zu machen.« Das ist der
erste Beweis, der einen Zusammenhang zeigt zwischen Rauchen,
chronischen Schmerzen und der Gehirnregion, die für Sucht und
Belohnung zuständig ist.
Kontrolle
mit Kernspin
Die
Studienergebnisse stammen aus einer Längsbeobachtungsstudie mit 160
Erwachsenen mit neu aufgetretenen Rückenschmerzen. Während eines
Jahres wurde bei den Teilnehmern fünfmal eine Kernspintomographie
durchgeführt und sie wurden nach der Intensität der Rückenschmerzen
gefragt. Anhand eines Fragenkataloges erhielten die Forscher Angaben
über Rauchverhalten und andere gesundheitsrelevante Aspekte. Die
Forscher untersuchten gleichzeitig auch 35 gesunde und 32 Personen
mit chronischen Rückenschmerzen.
Verbindung
zwischen Sucht und Schmerz
Die
Forscher untersuchten vor allem die Hirnregionen, die beim
Suchtverhalten und beim motivierten Lernen eine Rolle spielen. Diese
Hirnschaltkreise scheinen wichtig zu sein bei der Entwicklung
chronischer Schmerzen. Die beiden Hirnregionen kommunizieren
miteinander und die Wissenschaftler entdeckten, dass die Stärke der
Verbindung dieser beiden Hirnregionen bestimmt, wer ein chronischer
Schmerzpatient wird. Die Gehirnregion, die für motiviertes Lernen
zuständig ist, erlaubt der Nikotinsucht mit dem chronischen Schmerz
zu interagieren. Das deutet auf eine allgmeine Verbindung zwischen
Sucht und Schmerz hin.
Rauchstopp
senkt Schmerzanfälligkeit
»Dieser
Hirnschaltkreis war in den Gehirnen von Rauchern sehr stark und
aktiv«, erklärt Petre. »Aber wir sahen eine starke Abnahme der
Aktivität zwischen diesen beiden Hirnregionen bei Rauchern, die von
sich aus während der Studie mit dem Rauchen aufhörten. Anschließend
war auch die Anfälligkeit für chronische Schmerzen geringer.«
Verhaltenstherapie
für chronische Schmerzen
Während
der Studie halfen entzündungshemmende Medikamente den
Studienteilnehmern beim Umgang mit dem Schmerz, aber dies hatte
keinen Einfluss auf die Hirnaktivität. Laut den Forschern können
Verhaltenstherapien wie Nichtraucher-Programme zukünftig benutzt
werden, um Gehirnmechanismen zu beeinflussen und so chronische
Schmerzen zu behandeln.
Quelle:
Bogdan Petre, Souraya Torbey, James W. Griffith, Gildasio De
Oliveira, Kristine Herrmann, Ali Mansour, Alex T. Baria, Marwan N.
Baliki, Thomas J. Schnitzer, Apkar Vania Apkarian. Smoking increases
risk of pain chronification through shared corticostriatal circuitry.
Human Brain Mapping, 2014; DOI: 10.1002/hbm.22656
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