Kurkumin bekämpft Alzheimer |
Ein
vielversprechendes Mittel gegen Alzheimer haben Sie vielleicht schon
in ihrer Küche. Das Gewürz Kurkuma zeigt Potenzial zur Behandlung
der Hirnerkrankung.
Das
Gewürz Kurkuma wird in Asien schon seit Jahrhunderten bei
zahlreichen Gesundheitsproblemen angewendet. Die Wirksamkeit ist
vielfältig: Entzündungen, Krebs, Erkrankungen von Lunge, Leber,
Darm sowie Herz-Kreislauf-Probleme. Eine neue Studie zeigt, dass
Kurkuma dank seiner gesundheitsfördernden Eigenschaften auch gut
geeignet ist, um Gehirnerkrankungen wie die Alzheimer-Krankheit zu
bekämpfen.
Kurkumin
vernichtet Eiweiß-Ablagerungen im Gehirn
»Kurkumin
ist dazu um Stande, ins Gehirn vorzudringen und anschließend die
typischen Eiweißablagerungen des Proteins Beta-Amyloid - Plaques
genannt - zu binden und zu vernichten«, erzählt Wellington Pham,
Hauptautor der Studie und Professor für Radiologie und
biomedizinisches Ingenieurwesen am Vanderbilt University Medical
Center. Die Ergebnisse wurden kürzlich im Fachjournal »Journal of
Alzheimer’s Disease« veröffentlicht. Und eine Studie der Harvard
Universität in Boston zeigte bereits vor einigen Jahren, dass
Kurkumin die Bildung neuer Nervenzellen im Gehirn fördert.
Moleküle
müssen ins Gehirn vordringen können
Das
Aufhäufen und die Ansammlung von Protein-Fragmenten, bekannt als
Beta-Amyloide, treibt den unwiederbringlichen Verlust von Neuronen
bei der Alzheimer-Krankheit voran. Durch die Ablagerungen ist die
Kommunikation zwischen den Nervenzellen und die damit verbundene
Funktion gestört. Die Entwicklung kleiner Moleküle, die diese
Ansammlung und die fortschreitende Zerstörung reduzieren, ist von
entscheidender Bedeutung. Bislang war es jedoch schwierig Moleküle
zu finden, die die Blut-Hirn-Schranke überwinden können und das
macht eine medikamentöse Behandlung problematisch.
Blut-Hirn-Schranke:
Segen, aber auch Fluch
Pham
und seine Kollegen von der Shiga Universität im japanischen Otsu
entwickelten eine neue Strategie, um ein kurkuminähnliches Molekül
effektiver ins Gehirn zu bringen. »Eine der Schwierigkeiten bei der
Behandlung von Alzheimer ist, Medikamente die Blut-Hirn-Schranke
passieren zu lassen«, erklärt Professor Pham. »Unser Körper hat
diese Barriere angelegt, um das Gehirn vor giftigen Molekülen zu
schützen, die die Blut-Hirn-Schranke durchbrechen und die
Nervenzellen schädigen könnten. Aber es ist eben auch eine
natürliche Schranke für Moleküle, die zur Behandlung von
Krankheiten entwickelt wurden«, sagt Pham.
Kurkumin
inhalieren
Um
die Probleme bei einer intravenösen Verabreichung eines Medikaments
zu umgehen, entschieden die Wissenschaftler sich dazu, einen
Zerstäuber zu entwickeln und ein Kurkumin-Aerosol herzustellen. Die
Wissenschaftler entwickelten ein kurkuminähnliches Molekül, genannt
FMeC1, das mittels eines Inhalators eingeatmet werden kann. »Der
Vorteil von FMeC1 ist, dass es sich um eine Fluorverbindung handelt,
die man im Gehirn durch einen MRT-Scan sichtbar machen kann. Kurkumin
hat eine sehr einfache chemische Struktur und die Herstellung eines
Analogons ist deshalb nicht teuer«, erklärt Pham. »Auf diese Weise
kann das Medikament inhaliert werden und gelangt so ins Gehirn«,
führt er weiter aus. Inhalatoren sind bereits ausreichend auf dem
Markt und auch relativ kostengünstig.
Wirkung
von Kurkumin nach Inhalation stärker
»In
diesem Fachartikel konnten wir auch an einem Mausmodell zeigen, dass
die Substanz effektiver zur Großhirnrinde (Cortex) und zum
Hippocampus - beide wichtig fürs Gedächtnis - gelangt, wenn sie
eingeatmet wird. Nach einer intravenösen Injektion ist die Wirkung
weitaus schwächer.«
Quellen:
Wellington Pham et al.: Inhalable curcumin: offering the potential
for translation to imaging and treatment of Alzheimer’s disease.
Journal of Alzheimer’s Disease 11/12/2014, ManuscriptNumber: 14-0798R1
Kim,
S. J., Son, T. G., Park, H. R., Park, M., Kim, M.-S., Kim, H. S., …
Lee, J. (2008). Curcumin Stimulates Proliferation of Embryonic Neural
Progenitor Cells and Neurogenesis in the Adult Hippocampus. The
Journal of Biological Chemistry, 283(21), 14497–14505.
doi:10.1074/jbc.M708373200
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