Wasserfilter zur Aufbereitung des Trinkwassers sind meist überflüssig (Foto: TanteTati - pixabay.com) |
Das normale Trinkwasser kann bedenkenlos getrunken werden. Wasserfilter sind in der Regel überflüssig und nützen nur den Herstellern.
Aus den meisten Armaturen in
Deutschland fließt einwandfreies Trinkwasser. Denn das kühle Nass
wird hierzulande streng kontrolliert. Eine zusätzliche Aufbereitung
im Haushalt ist von daher meist überflüssig. Und bei falschen
Maßnahmen kann sich die Wasserqualität sogar noch verschlechtern.
Doch der Markt wartet mit einer Palette unterschiedlicher
Tischwasserfilter und leitungsgebundener Filtersysteme auf. 14
Herstellerangebote im Internet hat sich die Verbraucherzentrale NRW
genauer angesehen und Dubioses dabei festgestellt. „Bei mehr als
der Hälfte der dargebotenen Filter wird die Wasserqualität schlecht
geredet oder die Angst vor Schadstoffen und Krankheiten geschürt.
Mit abenteuerlichen Qualitätsversprechen werden Kunden im nächsten
Schritt zum Kauf von meist teuren Anlagen animiert, die die
Wasserqualität verbessern sollen“, warnt die Verbraucherzentrale
NRW vor der gängigen Marketingstrategie der Hersteller. Doch
Bangemachen mit dubiosen Aussagen gilt nicht! Folgende Hinweise
helfen Verbrauchern, bei der Wasseraufbereitung im Haushalt einen
kühlen Kopf zu bewahren:
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Kaum Grund zur Anschaffung: In der Regel sind Wasserfilter weder notwendig noch sinnvoll. Zudem sind viele Geräte beziehungsweise Systeme in der Preisspanne von 30 bis rund 500 Euro sehr teuer. Zudem fallen auch noch Kosten für den Wechsel der Filter an.
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Risiken durch Verunreinigung: Wenn Wasserfilter nicht regelmäßig gereinigt werden, drohen sie zu verkeimen und können dadurch erst recht schädlich werden. Meist auch nicht mitbedacht: Verbrauchte Filter können bei der Entsorgung unbemerkt die geballte Ladung an aufgenommenen Schwermetallen aus alten Leitungsrohren – etwa Blei – wieder ans Trinkwasser abgeben.
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Umgang mit Schadstoffen: Wer den Verdacht hat, dass sein Wasser Schadstoffe enthält, sollte sich zur Prüfung und Abhilfe an das Gesundheitsamt oder seinen Wasserversorger wenden, statt dem Problem mit einem gekauften Wasserfilter zu Leibe zu rücken.
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Pseudowissenschaftliche Verfahren sind Humbug: Hüten sollte man sich auch vor Geräten, die „Vitalisierung“, „Levitation“, „Energetisierung“ oder die Herstellung von „hexagonalem Wasser“ versprechen. Eine Verbesserung der Wasserqualität durch solche wohlklingenden, aber dennoch zweifelhaften Verfahren ist wissenschaftlich nicht erwiesen.
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Tischfiltergebrauch bei hartem Wasser: Kunden, die sehr hartes Trinkwasser stört und die für die Kaffee- oder Teezubereitung weicheres Wasser bevorzugen, behelfen sich gerne mit einem Tischfilter. Um beim Umgang mit dem Gerät stets für eine einwandfreie Wasserqualität zu sorgen, sollte auf jeden Fall die Bedienungsanleitung befolgt, die Kartusche regelmäßig gewechselt und der Filter regelmäßig gereinigt werden. Denn sonst kann das gefilterte Wasser auch bei einem Tischgerät schnell verkeimen. Damit dies nicht passiert, ist es sinnvoll, den Filter im Kühlschrank aufzubewahren.
Ausführliche Informationen zu
den Vor- und Nachteilen von Wasserfiltern und –enthärtern
erläutern die Umweltberater kostenlos in 19 örtlichen
Beratungsstellen der Verbraucherzentrale NRW – genaue Kontaktdaten
online unter www.vz-nrw.de/umweltberatung. Weitere Hinweise zu den
verschiedenen Methoden der Wasseraufbereitung im Haushalt sind auch
im Internetauftritt der Verbraucherzentrale NRW unter
www.vz-nrw.de/wasserfilter
zu finden.
Quelle: Presseinformation der Verbraucherzentrale NRW vom 17.04.2015
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