Wer an COPD leidet, hat ein erhöhtes Risiko für einen plötzlichen Herztod (Foto: absolutimages - fotolia.com) |
Patienten,
die an COPD leiden, haben ein stark erhöhtes Risiko für einen
plötzlichen Herztod.
Patienten
mit COPD sollten regelmäßig auf Herz- und Gefäßkrankheiten
untersucht werden. Menschen, die an dieser chronisch obstruktiven
Lungenerkrankung leiden, haben nämlich ein stark erhöhtes Risiko
für einen plötzlichen Herztod. Das ergaben gemeinsame Forschungen
des Erasmus MC Rotterdam und der Universität Gent. Für die Studie
wurden Daten aus der Rotterdamer ERGO-Studie verwendet.
Gefahr
durch plötzlichen Herztod
Plötzlicher
Herztod kommt weltweit häufig vor und beschert Angehörigen eine
erhebliche psychische Belastung, wenn ein Familienmitglied plötzlich
stirbt. Die Studie, die im »European Heart Journal« erschien,
zeigt, dass COPD-Patienten ein stark erhöhtes Risiko für einen
plötzlichen Herztod haben. COPD ist eine häufige Erkrankung der
Lunge vor allem bei Älteren sowie Rauchern oder Ex-Rauchern. In
Deutschland leiden schätzungsweise etwa 6,8 Millionen Menschen an
COPD und jeder vierte Todesfall geht auf das Konto der
Lungenkrankheit.
COPD:
Hauptursache Rauchen
COPD
ist eine chronische Erkrankung der Atemwege, die durch langanhaltende
Aussetzung gegenüber Reizstoffen wie Zigarettenrauch verursacht
wird. Die Krankheit sorgt für dauernde Entzündungsreaktionen in den
Lungen, die sich in Beschwerden äußern wie anhaltendem Husten,
übermäßige Schleimproduktion und Kurzatmigkeit. Die Entzündungen
bei COPD beschränken sich in der Regel nicht nur auf die Lunge,
sondern befallen auch andere Organe. Dadurch werden die
Lebensqualität und die Lebenserwartung von COPD-Patienten stark
eingeschränkt.
Vorbeugende
Maßnahmen nach Screening möglich
In
der ERGO-Studie untersuchten die Forscher bei 15.000 Senioren, ob
plötzlicher Herztod bei COPD-Betroffenen häufiger vorkommt als bei
gesunden Gleichaltrigen. Dies ließ sich anhand der Daten bestätigen.
Das Risiko für plötzlichen Herztod war vor allem erhöht bei
COPD-Patienten, deren Diagnose mehr als fünf Jahre zurücklag. Auch
bei COPD-Patienten, die oft Verschlechterungen während ihrer
Krankheit erfuhren, war ein erhöhtes Risiko festzustellen. Grund für
dieses Risiko ist wahrscheinlich der chronische und zunehmende
Sauerstoffmangel im Körper und die damit verbundenen Veränderungen
an Herz und Blutgefäßen. Vorbeugende Maßnahmen sind laut den
Wissenschaftlern denkbar. Das können Medikamente wie Betablocker
oder Implantate, die den Herzschlag regulieren, sein. Aber dafür ist
es notwendig, dass COPD-Patienten regelmäßig auf Herz- und
Gefäßkrankheiten untersucht werden, plädieren die Forscher.
Quelle:
Lies Lahousse , Maartje N. Niemeijer , Marten E. van den Berg , Peter
R. Rijnbeek , Guy F. Joos , Albert Hofman , Oscar H. Franco , Jaap W.
Deckers , Mark Eijgelsheim , Bruno H. Stricker , Guy G. Brusselle:
Chronic obstructive pulmonary disease and sudden cardiac death: the
Rotterdam study. European Heart Journal Apr 2015, DOI:
10.1093/eurheartj/ehv121
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