Grüne Blattgemüse steigern die Gehirnleistung (Foto: EvolvingScenes - pixabay.com) |
Wer
etwas für seine Gehirnleistung tun will, sollte täglich eine
Portion grünes Blattgemüse essen. Das enthaltene Vitamin K soll den
geistigen Verfall bremsen.
»Der
Verlust des Gedächtnisses oder der geistigen Fähigkeiten ist einer
der größten Ängste, wenn man älter wird«, sagt Martha Clare
Morris vom Rush University Medical Center und Leiterin des
Forschungsteams. »Weil abnehmende kognitive Fähigkeiten im
Mittelpunkt stehen bei Erkrankungen wie Alzheimer und Demenz, könnte
ein erhöhter Konsum von grünem Blattgemüse eine einfache,
preiswerte und angenehme Methode sein, um das Gehirn vor Alzheimer
und Demenz zu schützen.«
Einmal
täglich grünes Blattgemüse
Für
die Studie untersuchte das Forschungsteam 954 Senioren mit einem
Durchschnittsalter von 81 Jahren über einen Zeitraum von fünf
Jahren. Daraus ergab sich, dass diejenigen, die täglich ein oder
zwei Portionen Spinat oder Kohl aßen, geistig weniger schnell
abbauten als Menschen, die gar keine Blattgemüse aßen. Ihre
geistige Leistungsfähigkeit entsprach der von Personen, die elf
Jahre jünger waren. Auch nach einer Korrektur von Faktoren wie
Geschlecht, Alter, Ausbildung, Rauchen, Bewegung und das Risiko für
Alzheimer (zum Beispiel aufgrund der Familiengeschichte) blieb die
Wirkung gleich.
Vitamin
K könnte verantwortlich sein
Als
die Wissenschaftler einzelne Nährstoffe untersuchten, die das
Abbremsen des geistigen Verfalls verlangsamen sollen, stellten sie
fest, dass Vitamin K, Lutein, Folsäure und Betacarotin das Gehirn
wahrscheinlich am längsten gesund halten. »Unsere Studie
indentifizierte einige ganz neue Verbindungen«, erklärt Morris.
»Keine anderen Studien haben Vitamin K in Relation zur Veränderung
der geistigen Fähigkeiten untersucht und nur eine begrenzte Anzahl
an Studien fand einen gewissen Zusammenhang mit Lutein.« Andere
Studien verbinden die Aufnahme von Folsäure und Betacarotin mit
einem verlangsamten geistigen Abbau.
Einzelne
Nährstoffe schwierig zu bewerten
Laut
Studienleiterin Martha Clare Morris ist Vitamin K einer der
wichtigsten Nährstoffe in diesem Gemüse, die für diesen Effekt
sorgen. Allerdings ist es konkret nicht möglich, um anhand von
Nahrungsmitteln zu bestimmen, ob Vitamin K tatsächlich für den
Gesamtzusammenhang verantwortlich ist. »Man kann die Wirkung von
Vitamin K in Nahrungsmitteln nur schwer losgelöst betrachten von
anderen positiven Nährstoffen wie Lutein, Folsäure und
Betacarotin.«
Kausalzusammenhang
noch nicht erwiesen
Morris
präsentierte die Ergebnisse der Studie während der jährlichen
Zusammenkunft der »American Society of Nutrition« in Boston. Es
handelt sich um erste Ergebnisse der Studie und die Forscher konnten
noch keinen Kausalzusammenhang nachweisen. Es kann daher nicht mit
Sicherheit gesagt werden, dass die Blattgemüse für ein »besseres«
Gehirn verantwortlich sind.
Nahrungsmittel
beeinflussen Gefäße
Dennoch
reagieren auch andere Wissenschaftler enthusiastisch auf die
Ergebnisse. Laut Yvette Sheline, Professorin für Psychiatrie und
Neurologie an der Universität Pennsylvania, sind die
Studienergebnisse interessant und in gewisser Weise überraschend.
»Es ist logisch, dass grüne Blattgemüse eine Wirkung auf die
geistige Gesundheit haben. Im Allgemeinen kann sowohl das, was man
isst, als auch das, was man nicht isst, das Risiko für Bluthochdruck
und Gefäßkrankheiten beeinflussen. Und diese Erkrankungen können
wiederum den Verlauf einer Demenz verschlimmern. Aber wie grüne
Blattgemüse das Risiko für Demenz verändern, ist immer noch ein
Mysterium.«
Alternative:
buntes Gemüse und Obst
Obwohl
Folgestudien also notwendig sind, ist es in keinem Fall schlecht, um
regelmäßig grüne Blattgemüse zu essen. Sind Sie nicht unbedingt
ein Fan von Spinat und Kohl? Auch in vielen anderen bunten Obst- und
Gemüsesorten finden sich laut den Wissenschaftlern die untersuchten
gesunden Nährstoffe.
Quelle:
Eating Green Leafy Vegetables Keeps Mental Abilities Sharp. Study
identifies nutrients in leafy greens that slow cognitive decline in
older adults. Federationof American Societies for Experimental Biology (FASEB), March 2015.
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