Bienenharz Propolis beschleunigt Wundheilung (Foto: PollyDot - pixabay.com) |
Propolis
- ein von Bienen hergestelltes Harz - zeigte in Studien
vielversprechende Ergebnisse für eine verbesserte und schnellere
Wundheilung.
Ein
Unterschenkelgeschwür (Ulcus cruris), im Volksmund besser bekannt
als »offenes Bein«, ist auch heute noch schwer zu behandeln. Oft
sprechen diese schlecht heilenden Wunden auf die üblichen
Behandlungsmethoden nur schlecht an. Denn die tiefen und meist
nässenden Geschwüre im Bereich des Unterschenkels entstehen vor
allem als Folge von ernsten Grunderkrankungen wie der chronisch
venösen Insuffizienz, der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit
oder eines Diabetes mellitus.
Propolis
als Alternative?
Ein
polnisches Wissenschaftsteam prüfte nun in einer Studie, ob Propolis
eine mögliche Option zur Behandlung chronischer Wunden darstellen
könnte. Die Wissenschaftler benutzten eine Beinkompresse in
Kombination mit einer Salbe aus sieben Prozent Propolis-Extrakt.
Propolis ist für seine antibiotische Wirkung bekannt. Es gilt als
natürliches Breitbandantibiotikum. Auch die Bienen schützen das
Innere ihres Bienenstocks so vor unerwünschten und
krankheitserregenden Mikroorganismen.
An
der kontrollierten Studie nahmen 56 Patienten mit einem
chronisch-venösen Unterschenkelgeschwür teil. Eine Gruppe wurde mit
einer Beinkompresse mit Propolis-Salbe versorgt, die Kontrollgruppe
mit einer Beinkompresse ohne Propolis-Salbe. Die Teilnehmer litten
bereits zwischen 13 und 38 Monaten an einem chronischen
Unterschenkelgeschwür und alle bis dahin unternommenen
konventionellen Heilungsversuche waren erfolglos geblieben.
Propolis
beschleunigt den Heilungsprozess deutlich
Nach
einer sechswöchigen Behandlung mit Propolis-Salben-Kompressen war
bei allen 28 Patienten in dieser Gruppe eine deutliche Besserung der
Wundheilung zu beobachten. In der Kontrollgruppe war das nur bei 6
Patienten der Fall. Durch die Therapie mit Propolis-Salbe heilten die
Wunden durchschnittlich um 52 Tage schneller ab als nur mit
Kompressionsverbänden. Zwar verlangsamte sich der Heilungsprozess
bei allen Teilnehmern nach der ersten Behandlungswoche, aber in der
Propolis-Gruppe waren die Geschwüre nach sechs Wochen komplett
abgeheilt. In der Kontrollgruppe dauert der Heilungsprozess dagegen
16 Wochen.
Die
klassische Kompressionstherapie mit Propolis zu ergänzen, scheint
eine wirksame Methode zur Beschleunigung der Wundheilung zu sein.
Zumal die Propolis-Salbe von den Patienten auch gut vertragen wurde.
Propolis
- ein traditionsreiches Heilmittel
Die
antibiotischen Eigenschaften von Propolis wurden schon in der Antike
von traditionellen Heilern genutzt. In den vergangenen Jahren ist das
Interesse für das Bienenharz als Heilmittel neu erwacht und
wissenschaftliche Studien laufen oder sind in Vorbereitung. Die
Wirksamkeit gegen Viren, Bakterien und Pilze wurde schon bestätigt.
Auch bei Herpes und verschiedenen Hauterkrankungen zeigte Propolis
Wirkung. Ebenso wird Propolis zur Regulierung des Immunsystems, bei
Erkältungen, Infekten der oberen Atemwege, vaginalen Erkrankungen
sowie bei Verletzungen oder Verbrennungen zur Unterstützung der
Wundheilung angewendet.
In
der Volksmedizin und basierend auf ärztlichen Erfahrungen wirkt
Propolis bei Harnwegsinfekten, Gelenkschmerzen, Krämpfen,
Parodontose, Mittelohrentzündung und Hämorrhoiden. Sogar gegen den
unangenehmen Magenkeim Helicobacter pylori, häufige Ursache für
Magengeschwüre, scheint Propolis wirksam zu sein. In der
Krebstherapie konnten ebenfalls positive Reaktionen festgestellt
werden, so dass Propolis als begleitendes Therapeutikum eingesetzt
werden könnte, ähnlich wie das mit Mistelpräparaten schon heute
geschieht.
Allergiker
sollten vorsichtig sein
Bestimmte
Personengruppen sollten Propolis nicht anwenden. Wer gegen
Pappelknospenprodukte, Perubalsam, Zimtrinde,
1,1-Dimethylallyl-Kaffeesäureester allergisch ist, darf Präparate,
die Propolis enthalten nicht verwenden. Ebenso sind Kreuzallergien
mit Korbblütlern wie beispielsweise Arnika, Huflattich, Kamille,
Gänsekraut, Schafgarbe oder Löwenzahn bekannt. Asthmatiker und
Menschen, die an einer Überempfindlichkeit der Haut oder Schleimhaut
leiden, müssen mit einem erhöhten Allergierisiko rechnen. Vor der
Anwendung von Propolis sollten Sie sich in jedem Fall mit einem Arzt
oder Heilpraktiker beraten.
Quelle:
Kucharzewski M, Kózka M, Urbanek T.: Topical treatment of nonhealing
venous leg ulcer with propolis ointment. Evid Based Complement Altern
Med 2013, Article ID 254017, doi: 10.1155/2013/254017
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